Da herrschten Aufregung und große Sorge bei Familie Andresen vom Reiterhof in Norddorf. „Dreamy’s Double”, ein 24jähriges Hannoveraner-Großpferd, hatte sich auf der Weide eine schwere Verletzung am linken Hinterbein zugezogen. Sofort wurde ein Druckverband angelegt, allerdings war eine Arterie sehr stark verletzt, was einen sehr hohen Blutverlust zur Folge hatte. Es war sofort klar: Hier kann nur der Tierarzt auf der Nachbarinsel Föhr helfen. „Douby”, so der Spitzname des Pferdes, wurde in den Anhänger verladen, und los ging es Richtung Wittdün/WDR-Anleger zum Mittagsschiff, das noch einige Minuten mit der Abfahrt wartete, um den Notfall mit an Bord nehmen zu können. Beim Thema Fahrkarten buchen wurde es dann erst allen klar – diese Fähre fuhr laut Plan nicht über Föhr, sondern direkt nach Dagebüll. Was tun? Kurzerhand funkte der Steuermann den Kapitän Herrn Kruse der „Uthlande“ an und schilderte die akute Situation. Es brauchte keine Überredungskunst oder Überzeugungskraft, denn Kapitän Kruse reagierte sofort und sagte: “Wo ist das Problem? Wir fahren natürlich über Föhr!“ Familie Andresen und allen Freunden, die bei diesem Notfall mitgeholfen hatten, fiel im wahrsten Sinne des Wortes ein Stein vom Herzen! Diese spontane Fahrplanänderung hat „Douby” das Leben gerettet, denn eine Reise nach Dagebüll oder der Verbleib auf der Insel Amrum hätte das Pferd nicht überlebt.
So machte das Direkt-Schiff einen kleinen Schlenker über Wyk auf Föhr, und die Tierarztpraxis war schnell erreicht, in der „Douby” noch einige Tage bleiben musste. Nun ist die Wunde gut verheilt, und es ist kaum noch etwas von der schlimmen Verletzung zu sehen. Trotzdem muss „Douby” sich weiter schonen, alles läuft noch ruhig und langsam an. Familie Andresen freut sich sehr, dass alles wieder gut ist, und dankt natürlich der Besatzung, dem Kapitän Herrn Kruse der „Uthlande” und der Wyker Dampfschiffs-Reederei Föhr-Amrum recht herzlich für die tolle und spontane Hilfe!