Die Vernissage tanzt. Foto-Ausstellung vom Amrumer Tango-Festivalito 2017 eröffnet …


Die Vernissage tanzt …

Spätsommerliche Sonnenstrahlen warfen ihren Vormittagsglanz auf die Tänzerinnen und Tänzer, die sich zu den Rhythmen von Mariko Koide-Claas’ Tango, Vals- und Milonga-Kompositionen mal schwungvoll elegant, mal melancholisch, mal angestrengt oder ausgelassen fröhlich im Saal der St. Clemens Gemeinde bewegten. Es war eine Ausstellungseröffnung, die schöner nicht hätte sein können: Menschen, die sich und anderen begegnen in Tanz, Musik und Fotografie.

„Begegnung im Tango“ heißt die Ausstellung, die am Sonntag im St. Clemens Hüs in Nebel eröffnet wurde. Zu sehen sind Fotografien von Michael Kaiser (mikeHell) und Susanne Jensen (Amrum news), die während des Amrumer Tango-Festivalito 2017 entstanden. Die Idee zur Ausstellung stammt von Mechthild Wrede. Sie hat das Amrumer Tango Festival mit initiiert und kuratierte die Ausstellung.

Dank an Mechthild Wrede für die gelungene Ausstellung

Als Laudatio auf das Projekt trug Johannes Mathias, der selbst seit vielen Jahren Tango tanzt, eine „poetische Liste“ vor, mit der er die Atmosphäre der Vernissage treffend einfing:

„Eine Idee. eine Planung. einen Ort finden. Zeit finden. ein Vorbereiten. Einladungen. Überlegen, abwägen. Zusagen. Eine Reise. eine Vorfreude. ein Schmücken. – Ein Fest. Musiker. Spannung. ein Öffnen für den Moment. Blicke die umherschweifen. Blicke die sich begegnen. Tänzer die sich begegnen. die sich auffordern. die sich einlassen. die neugierig sind. die wachsam sind. die Musik hören. die Rhythmus spüren. die sich dazu bewegen. – Die Tango tanzen.“

Rollenwechsel im Tango Argentino

An jenem Oktober-Wochenende vor zwei Jahren kamen fast einhundert Menschen auf Amrum zusammen, um gemeinsam ein Tango-Festival zu feiern, darunter Michael Kaiser aus Eckernförde mit seiner Canon-Kamera im Gepäck. Er begegnete Menschen, die sich vorher gut kannten oder gar nicht kannten oder vielleicht nur ein bisschen. Was sie einte? Die Faszination des Tango Argentino und die Freude am Tanz.

Michael Kaisers, eher zufällig entstandene, Schwarz-Weiß-Fotografien halten flüchtige, vergängliche Momente der Begegnung zweidimensional fest: Menschen zu einer bestimmten Zeit, in einem bestimmten Raum, in Bewegung, im Wechselspiel mit der Musik, heißt es im Ausstellungstext. Für Amrum News berichtete damals Susanne Jensen über das Festivalito. Sie steuerte zwei Farbfotos zur Ausstellung bei.

Bald findet das 2. Amrumer Tango Festivalito statt. Vom 31. Oktober bis 3. November werden diesmal sogar 120 Tango-Begeisterte erwartet. Alle Workshops sind lange ausgebucht. Für die große Milonga am Sonnabend im Norddorfer Gemeindehaus gibt es noch Plätze. (Kontakt über das Organisationsteam: Matthias Menk, Anke Tadsen, Mechthild Wrede). Zur Milonga mit dem schwedischen Tango-Quartett „Tangarte“ aus Malmö hat sich auch Fotograf Michael Kaiser angemeldet, der an der Eröffnungsfeier der Foto-Ausstellung in Nebel leider nicht teilnehmen konnte.

Spannende Fotografien und Mariko Koide-Claas live am Flügel

„Für die Gäste des Festivalito gibt es nun einen zweiten Ort, der Amrum mit Tango verbindet. Sie haben die Möglichkeit, sich während der vier Festivaltage die Bilder anzuschauen und werden sich vielleicht sogar selbst darauf entdecken“, freut sich Mechthild Wrede. In ihrer Eröffnungsrede dankte sie allen, die zum Gelingen des Projekts beigetragen haben, insbesondere der Kirchengemeinde St. Clemens, die dem Tango immer wieder eine Heimat gebe. „Wir sind sehr froh, diese Ausstellung bis November im Saal des St. Clemens Hüs zeigen zu können, wo wir uns sonntags zum Tango-Tanzen treffen“, sagte die Ausstellungs-Initiatorin, die vor fünfzehn Jahren gemeinsam mit ihrem damaligen Partner die Tangogruppe auf Amrum ins Leben gerufen hat.

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Über Astrid Thomas-Niemann

Astrid Thomas-Niemann ist gelernte Schifffahrtskauffrau sowie studierte Sprach- und Erziehungswissenschaftlerin. Sie hat viele Jahre als Schifffahrtsanalystin gearbeitet und lebt seit 2015 in Wittdün. Als junge Frau kam Astrid 1981 das erste Mal auf die Insel und besuchte auf Zeltplatz II die Niemanns aus Hamburg, die Amrum seit 1962 urlaubsmäßig die Treue halten, inzwischen bereits in der 4. Generation.

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