Das Regen- und Abwasserkanalnetz der Gemeinde Norddorf muss umfassend saniert werden. Eine Inspektion hatte Unterspülungen aufgezeigt, die unkontrolliert versickertem Regenwasser geschuldet waren. Ein Problem, das schon seit einigen Jahren insbesondere in den Sitzungen der Gemeindevertretung ausgiebig öffentlich diskutiert und über das auch in der Presse immer wieder berichtet worden war. Nun sollen die Arbeiten am 31. Januar 2022 beginnen.
Geplant ist die vollständige Erneuerung der Straßenentwässerung (Straßenabläufe und Anschlussleitungen) sowie der Regenwasserkanalisation in den Straßen Halemwai (etwa zwischen Haus Nr. 10 und Kreuzung Dünemwai), Henersshuuch in der gesamten Länge, Strunwai zwischen den Einmündungen Lunstruat und Miadwai, in einem Teilabschnitt des Fleegamwai zwischen Strunwai und Miadwai sowie im Bereich des Miadwai zum Anschluss der Regenwasserkanalisation an den Straßenseitengraben auf der nördlichen Straßenseite des Miadwai. In den Straßen Halemwai, Henersshuuch und Fleegamwai wird in den oben genannten Bereichen zudem die Schmutzwasserkanalisation erneuert.
Die Prüfer hatten auch einige private Einleitungen entdeckt, für die keine Genehmigung vorliegt. Satzungsgemäß werden diese nicht zulässigen Hausanschlussleitungen an die Regenwasserkanalisation entfernt.
Schließlich sieht die Maßnahme die vollständige Erneuerung aller tragenden Straßenoberbauschichten (Schotter- und Asphaltschichten) der Fahrbahnen Halemwai, Henersshuuch und Fleegamwai in den oben genannten Bereichen auf ganzer Breite vor und Glasfaserleerrohre werden in Zusammenarbeit mit der Firma Lünecom verlegt.
Erforderlich ist eine abschnittsweise Vollsperrung der genannten Straßen. Einsatzfahrzeuge können während der Bauzeit bis an die offene, zirka zehn bis 20 Meter lange Kanalbaugrube heranfahren. Diese bewegt sich im Verlauf der Bauzeit aus Richtung Norden/Nordwesten in Richtung Lunstruat.
Fußläufig wird der Zugang zu den Grundstücken zu jeder Zeit gewährleistet. Bei der Erreichbarkeit der Privatgrundstücke im Bereich der Baustelle kommt es für Anwohner und Lieferverkehr – abhängig vom Baufortschritt – allerdings zu Einschränkungen. Diese werden auf das mögliche Minimum reduziert.
Mit den zuständigen Abfallentsorgern stehen die beauftragten Baufirmen im Austausch. Sie werden die Abfallsäcke und -behälter der betroffenen Haushalte und Gewerbetreibenden zu zentralen Sammelplätzen befördern, wo der Müll abgeholt wird. Die Abfallbehälter sollten für die spätere Zuordnung deutlich und wetterfest mit Straßennamen und Hausnummer gekennzeichnet sein. Über die genaue Vorgehensweise wird rechtzeitig informiert.
Mit Ausnahme des unmittelbaren Baugrubenbereichs sind alle Grundstücke mit Pkw erreichbar. Die Verkehrsführung erfolgt – abhängig vom Baufortschritt – in Absprache zwischen Bauunternehmen und dem Ordnungsamt der Amtsverwaltung. Sie wird ausgeschildert und bei Bedarf bekanntgegeben. Aufgrund der beengten Verhältnisse wird das Parken im Straßenbereich nicht möglich sein
Im Rahmen der Asphaltierungsarbeiten werden die Straßen Halemwai und Henersshuuch für einige Tage vollständig gesperrt und auf ganzer Länge ausschließlich zu Fuß erreichbar sein. Auch dieser Termin wird rechtzeitig kommuniziert.
Vor Baubeginn werden die Mauerwerkspoller im Bereich der Einmündung Miadwai/Strunwai für die Dauer der Maßnahme beseitigt; der Strunwai ist dann keine Sackgasse mehr. Somit ist auch das nordwestliche Ende des Strunwai (bis an die Westküste) erreichbar. Auch hier kann es zu Behinderungen durch Baufahrzeuge und Materialtransporte kommen.
Da eine Zuwegung für Baufahrzeuge über den Hiaswai läuft, werden Teile des Zentralparkplatzes gesperrt. Für die Dauer der Maßnahme ist hier der Weiterbetrieb der E-Ladesäule der Versorgungsbetriebe nicht möglich, da sie in unmittelbarer Nähe zur Baustellenzufahrt steht. Derzeit wird nach Lösungen gesucht.
Die Versorgungsbetriebe Amrum verweisen zudem im Zusammenhang mit den Baumaßnahmen auf die Verpflichtung der Gastronomie-Betriebe, einen Fettabscheider vorzuhalten. Fehlt dieser, muss er eingebaut werden. Und Schmutzwasserkanal-Anschlussnehmer müssen einen Reinigungs- oder Revisionsschacht auf ihrem Grundstück vorhalten. Im Zuge der Baumaßnahmen besteht nun die Möglichkeit der möglicherweise kostengünstigeren Nachrüstung des Schachtes. Entsprechend der Ausschreibungsergebnisse liegen fixe Einheitspreise für den Einbau vor. Betroffene können sich für weitere Informationen in beiden Fällen an Christoph Hagenbruch von den Versorgungsbetrieben Amrum unter Telefon 04682/941120 oder E-Mail ch@vb-amrum.de wenden.
Vorgesehen war der Baubeginn ursprünglich für September/Oktober 2021. Da jedoch erst im zweiten Vergabeverfahren ein Auftragnehmer gefunden wurde, kam es zu Verzögerungen. Nun kann die Maßnahme angesichts des äußerst kritischen Zustandes der Regenwasserkanalisation insbesondere im Strunwai, Halemwai und Henersshuuch nicht weiter aufgeschoben werden. Aufgrund der beschädigten Rohre kommt es vor allem im Bereich des Strunwai bei Starkregen zu Ausspülungen unterhalb der Pflasterflächen; mit der Folge, dass die Fahrbahn wiederholt stellenweise absackte.
Um die Bauzeit möglichst gering zu halten, wurden zwei Auftragnehmer mit der Durchführung der Maßnahme beauftragt. Die Straßen- und Kanalbauarbeiten im Bereich des Halemwai und Henersshuuch werden durch die Tiefbau Feddersen Nebel GmbH & Co. KG ausgeführt. Der Baubeginn ist für den 31. Januar 2022 geplant. Die Straßen- und Kanalbauarbeiten im Bereich des Strunwai und Fleegamwai werden durch die SAW Schleswiger Asphaltsplitt-Werke GmbH & Co. KG ausgeführt. Hier ist geplanter Baubeginn am 14. Februar 2022. In beiden Abschnitten wird eine Fertigstellung vor Beginn der Sommerferien angestrebt.