Am gestrigen Donnerstagnachmittag kreisten mehrere Hubschrauber über Amrum und der Rettungsdienst fuhr mit Alarm über die Insel. Es war jedoch kein „Großeinsatz“, wie so mancher vermutete. Zuerst flog die Bundesmarine einen Übungsanflug über die Insel und besuchte die neue Landestelle in Nebel. Kurze Zeit nachdem der große graue Hubscharuber wieder abgeflogen war kam es zu einem medizinischen Notfall und der Rettungsdienst brachte den Patienten zum nun herbeigeeilten Rettungshubschrauber „Christoph Europa 5“. Der rot-weiße RTH der DRF aus Niebüll ist den Amrumern ja bestens bekannt, ist er sozusagen der „Haushubschrauber“, der ja am nächsten zu unserer Insel stationiert ist. „Christoph Europa 5“ kann nur bei Tageslicht nach Amrum kommen, geplant ist jedoch für 2024 eine Erweiterung der Einsatzbereitschaft auf 24 Stunden. Bislang gibt es nur einen regulären RTH in Schleswig-Holstein der auch nachts fliegen kann, „Christoph 42“ aus Rendsburg, der dann Unterstützung bekommen wird.
Bei dem gestrigen Hubschrauber der Marineflieger handelte es sich um den „SAR 10“ („Search and rescue“). Er hat zwar schon mehrmals Übungsflüge über den Nordseeinseln absolviert, ist jedoch für die Amrumer mit seiner grauen Farbe noch ein ungewohntes Bild, da er erst seit wenigen Wochen von Helgoland aus im Einsatz ist. Es handelt sich um einen Helikopter des französischen Flugzeugherstellers „NH Industries“ aus der Airbus Helicopters Familie, Typ NH 90 NTH „Sea Lion“ und ersetzt die in die Jahre gekommene „Sea King“. Vielen dürfte die „Sea King“ v. a. von nächtlichen Einsätzen auf Amrum bekannt sein, haben die doch nicht gerade leise Rotorengeräusche so manchen aus dem Schlaf gerissen.
Neben der SAR Station auf Helgoland („SAR 10“) ist der NH 90 NTH auch als „SAR 24“ an der Ostsee in Warnemünde stationiert. Ein Einsatz des „Sea Lion“ ist sowohl am Tag als auch bei Nacht, selbst bei Vereisung möglich. Nur dichten Nebel und Gewitter mögen Hubschrauber keine. Dann muss ggf. zum Transport von Verletzten oder Erkrankten die DGzRS aushelfen.