Einweihung der Außenanlagen der Wittdüner Kapelle


„Tue Gutes und genießt es gemeinsam“ ist das Motto des Gottesdienstes am 13.Sonntag nach Trinitatis. Im Predigttext geht es an diesem Tag um den barmherzigen Samariter (Lukas 10,25-37) – oder wie Pastorin Martje Brandt es ausdrückt: um den Tag der Diakonie, denn Diakonie ist der Ausdruck der tätigen Nächstenliebe.
Der sonntägliche 10 Uhr-Gottesdienst ist nach Wittdün in die sonnendurchflutete Kapelle verlegt worden (passend dazu wurde Lied 444 gesungen:“güldene Sonne …“),  da  heute die neu gestalteten Außenanlagen eingeweiht werden sollen. Der Zugang zur Kapelle ist nun barrierefrei und im hinteren Teil des Grundstücks ist ein öffentliches WC-Gebäude errichtet worden. Hans-Peter Traulsen, Vorsitzender des KGR berichtet dazu: „Es ist eine lange Geschichte, ich möchte aber nicht länger reden, als die Pastorin gepredigt hat.“ Zusammengefasst heißt dies: Bereits 2019 gab es einen Weihnachtsmarkt, dessen Ertrag für die Neugestaltung gedacht war. Dieser Betrag plus Einzelspenden (u.a. gab es größere Beträge von den Freimaurern und Rotariern) ergab einen Grundstock von fast 12.000€. Es reifte die Idee: Betonpfeiler weg und Pflastersteine neu verlegen. Nach dem Besuch der Bauabteilung des Kirchenkreises Anfang 2020 kam die Schreckensnachricht: Nicht nur das Gebäude, sondern auch auch die Außenanlagen unterliegen dem kirchlichen Denkmalschutz,d.h. die untere und obere Denkmalschutzbehörde muss eingebunden werden. Die Konsequenz: Auftrag der Entwurfsplanung an P. Heck-Schau und W.Kappke. Als klar war, dass dies eine größere Aktion werden würde, hatte man die Idee auch noch die Planung eines öffentlichen WCs mit aufzunehmen. Schließlich lag die Kostenschätzung für das Gesamtprojekt bei 90.000€ – nicht realisierbar für die Kirchengemeinde. Es mussten Partner gefunden werden! Es erfolgte die Vorstellung des Projektes bei der Gemeinde Wittdün und mit Hilfe von Frank Timpe wurde ein Antrag auf Förderung durch die Aktivregion Uthlande gestellt – mit dem Hintergrund: Kapelle Wittdün als kultureller Treffpunkt. Obwohl bis zur Fertigstellung über 2 Jahre vergingen, lagen die Baukosten letztlich nur unwesentlich dem geplanten Finanzierungsrahmen.

Die Kassen waren leer und der Toilettenraum musste noch gefliest werden. H.Lewerenz hat dies ehrenamtlich erledigt und das Material kostenlos zur Verfügung gestellt. Nach Rücksprache mit der Gemeinde Wittdün haben die Mitarbeiter des Bauhofs die Malerarbeiten erledigt, wobei das Material kostenlos vom Amrumer Zentralmarkt und dem Malerbetrieb Martina Hansen zur Verfügung gestellt wurde. Dass die Reinigung der WC-Anlage vom Bauhof ausgeführt wird, ist für die Kirchengemeinde eine große Hilfe.

Ein Prosit auf die neuen Aussenanlagen

Zum Schluss seiner Rede bedankt sich Hans-Peter Traulsen bei allen, die irgendwie beteiligt waren, das Projekt zu realisieren. In dem Sinne:Tue Gutes und genießt es gemeinsam.
Heiko Müller, der Bürgermeister der Gemeinde Wittdün, erklärte zum Beginn seiner Rede:“Das ist meine erste Rede in einer Kirche.“ Er konnte letztendlich auch nur die Worte des kirchlichen Partners bekräftigen:“Bei diesem Projekt geht es um gelebte Zusammenarbeit: Kirche, Gemeinde und Amrumtouristik. Es gab viele helfende Hände und mitdenkende Köpfe.“
Es ergibt sich folgendes Ergebnis: Die Nutzungsmöglichkeiten der Kapelle als Veranstaltungsraum muss erweitert werden, ohne dass die sakrale Nutzung aufgegeben wird. H.P. Traulsen:“Es gilt, kluge Konzepte zu entwickeln. Wer seine Ideen mit einbringen und mitwirken möchte, ist herzlich eingeladen!“
Es gibt noch viel zu tun,aber heute freut man sich über das bisher Erreichte. Als sich die Tür öffnet, hat sich der Posaunenchor schon vor der Kapelle zu einem Platzkonzert positioniert. Auch in Wittdün gibt es Musik „nach der Kirche vor der Kirche“ unter der Leitung der neuen Kirchenmusikerin V.Zahn, die den Gottesdienst sowohl an der Orgel als auch am Klavier begleitet hat.

Bürgermeister H.Müller, Pastorin M. Brandt, Vorsitzender vom KGR H.P. Traulsen

Anschließend hat die Kirchengemeinde eingeladen zu einem Imbiss (köstliches Chili con carne) und Getränken nach Wahl. Die Sonne schien am Himmel und untermalte die tolle, festliche Stimmung.
Und ehrlich: Wie oft hat man schon auf einer Kirchenbank gesessen mit einem Teller Chili und Brot im der Hand und das Gesangbuch liegt daneben?

Über Brunhilde Wnuck-Jessen

Brunhilde Wnuck-Jessen wurde 1956 in Dorsten geboren und machte dort 1975 ihr Abitur. Anschließend ging es zum Studium nach Köln, wo sie eine Amrumer-Clique kennenlernte. Der Liebe wegen zog sie 1984 nach Süddorf auf Amrum, wo sie auch heute noch mit ihrem Mann Sönke wohnt. Nach 38 Jahren Schreibtischarbeit freut sich die Jungrentnerin nun auf viel gemeinsame Zeit mit ihren beiden Enkeltöchtern.

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