Backen mit meiner Tochter …


Die letzten Jahre hat es mir immer sehr viel Spaß gemacht über das backen mit meiner Mutter zu berichten. Ich kann mich an Rezepte wie Husarenkrapfen, Tannenbäumchen oder wie letztes Jahr – Vanillekipferln erinnern. Nun ist meine Mutter letztes Jahr verstorben. Übrigens kurz nach dem Backen der Vanillekipferln für den Adventskalender. So schwer es für uns war … mit 94 Jahren einfach einzuschlafen, ist glaube ich ein Segen.

Eigentlich wollte ich aus gegebenem Anlass die Serie beenden, doch meine Tochter hat mich motiviert weiter zu machen. Ok, warum eigentdlich nicht … Und so entstand „Backen mit meiner Tochter“.

Mein erster Gedanke war, dass es mit Rieke etwas einfacher würde. Weniger Diskussionen usw. Auch sieht Rieke meine Kitchen Aid nicht als ein ausserirdisches Artefakt an,  so wie meine Mutter es getan hat. Und so dachte ich, kann ich dem Kind (28) ja auch mal vermitteln wie man Kekse backt. Sehr schön.

Rieke hat sich gewünscht, dass wir Zitronenherzen backen – gute Idee. Nach kurzem Blättern im Backordner meiner Mutter war das Rezept auch schon gefunden. Ein kleines ausgeschnittenes Rezept mit den entscheidenen handschriftlichen Veränderungen durch meine Mutter. Gleich zu Anfang wurde ich von Rieke darauf hingewiesen, dass beim Backen – im Gegensatz zum Kochen – die Mengenangaben genau eingehalten werden müssen. Äh … wer bringt hier eigentlich wem was bei?

Also, was brauchen wir?
3 Eigelb
120 g Zucker
2 Päckchen Vanillezucker
1 Messerspitze Backpulver
250 g gemahlene Mandeln oder Haselnüsse
abgeriebene Schale von einer Bio-Zitrone
2-3 Eßlöffel Puderzucker
etwas Zitronensaft

Los gehts … Die Eier sauber trennen (Eiweißverwertung kommt morgen als nächstes Türchen) und mit dem Zucker und dem Vanillezucker schaumig schlagen. Dann die gemahlenen Mandeln, den Zitronenabrieb und das Backpulver mischen und langsam zu der Ei-Zucker Mischung geben. „Langsam Papa, Löffel für Löffel – so hat Oma das auch immer gemacht. Deswegen schmeckten Omas Kekse immer so gut“ erfahre ich von meiner Tochter. Ah ja.

Die fertige Teigmasse in einer abgedeckten Schüssel für eine Stunde in den Kühlschrank stellen. Danach den Teig auf einer mit Backpapier ausgelegten Fläche etwa 5mm dick ausrollen. Sollte der Teig am Nudelholz kleben, etwas Puderzucker (“nein kein Mehl Papa”) über den Teig streuen. Jetzt mit einer Form die Herzen ausstechen und auf ein mit Backpapier ausgelegtem Blech verteilen. Man kann die Herzen relativ dicht zusammenlegen, da sie kaum aufgehen. Den Backofen auf 185° Ober- und Unterhitze vorheizen und die Herzen ca. 10 Minuten Backen. in der Zwischenzeit den Puderzucker mit etwas! Zitronensaft zu einer dickflüssigen Masse verrühren.
Die noch heißen Herzen direkt nach dem Backen mit der Zitronen-Glasur bestreichen. „Papa … das mußt Du ordentlicher machen, sonst sieht das nicht gut aus“. Noch Fragen?

Wir wünschen viel Spaß und gutes Gelingen beim Nachbacken. Ach ja – unter dem Rezept stand keine Anmerkung – Heute würde dort stehen GLUTENFREI!

Rieke ist froh, dass sie was von Papa gelernt hat 🙂
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Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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One comment

  1. Sehr geehrter Herr Lückel, obwohl ja eigentlich gar kein Thema für die AmrumNews,
    habe ich Ihre humorvolle Schilderungen über das gemeinsame Advent-Backen mit Ihrer Mutter gern gelesen, war amüsiert und gerührt, bedaure das Ende der kleinen Folge.

    Die Art des Engagements von Enkelin Rieke setzt erhebliche Hoffnung auf eine ähnliche Fortsetzung…

    Mit einem freundlichem Gruß, bitte auch an Ihre Tochter wegen ihres Artikel am 5.12.,

    Dr. J. Rohwer

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