Weihnachtsbacken mit meinem Vater – Mandelmaronen 


Wie bereits beim gestrigen Türchen gezeigt, konnte das diesjährige „Backen mit meiner Mutter“ leider nicht mehr wie gewohnt stattfinden. Aus diesem Grund bin ich eingesprungen, um Papa mit dem Backen zu helfen. Einer muss schließlich den Überblick behalten. Oder sollte ich besser sagen Eine?

Ich habe viele Stunden meiner Kindheit damit verbracht mit meiner Oma zusammen die Weihnachtsplätzchen für die ganze Familie zu backen. Somit bin schon sehr früh in Omas Backkunst eingeweiht worden. Das genaue Abmessen. Das sorgfältige Lesen des Rezepts. Die Präzision beim Kekse ausstechen. All das, was Papa beim Backen gerne etwas mehr „nach Gefühl“ macht und worüber er mit Oma die letzten Jahre beim Backen diskutiert hat. Ich habe also erwartet, dass es dieses Jahr das gleiche Spielchen zwischen uns beiden werden würde.

Wir haben Zitronenherzen gebacken – meine  Lieblingskekse. Da die Zitronenherzen nur das Eigelb benötigen, haben wir gleichzeitig auch Omas Mandelmaronen als Eiweißverwertung gebacken.

Die Zutaten

Anders als die letzten Jahre wurde nicht über die Nutzung der digitalen Küchenwaage oder der Kitchen Aid gestritten. Als Papa bereit war mit dem Backen anzufangen, hatte ich einen Großteil der Zutaten bereits abgewogen und abgefüllt, natürlich um ein vernünftiges und vor allem ästhetisches Bild für diesen Artikel machen zu können. Und anders als erwartet, fing die Diskussion bereits hier an. Welches Licht ist das Beste, welche Deko sieht schöner aus, was für ein Hintergrund eignet sich? Wir haben es somit nicht mal zum Backen geschafft, ohne über unterschiedliche Herangehensweisen zu diskutieren – na das kann ja noch was werden.

Die Zutaten für die Mandelmaronen sind folgende:

–       2 Eiweiß

–       100g feinkörniger Zucker

–       1 Messerspitze Zimt (ich nehme eine große Messerspitze)

–       2 Tropfen Backöl Bittermandel

–       100g gemahlene, abgezogene Mandeln

–       100g gehackte, abgezogene Mandeln

Der obligatorische Test …

Zunächst wird das Eiweiß langsam in Papas treuem Küchenbegleiter – seiner Kitchen Aid – zu steifem Eischnee geschlagen. Ein Handmixer tut es natürlich auch. Wichtig ist hierbei natürlich der Steifheits-Test, wie von Papa präsentiert. Ist der Eischnee so steif, dass ein Messerschnitt sichtbar bleibt, werden Zucker, Zimt und Backöl langsam und nach und nach unter den Eischnee geschlagen. Dafür kann noch der Mixer verwendet werden.

Vorsichtig unterheben …

Im nächsten Schritt werden die Mandeln mit einem Teigschaber oder Löffel vorsichtig unter den Teig gehoben. Am besten nicht allzu lange, damit die Luft nicht komplett aus dem Teig gerührt wird.

Nun kann der Backofen schon einmal auf 140°-150°C Ober- und Unterhitze vorgeheizt werden.

Möglichst gleich groß auf das Backblech …

Auf einem Backblech wird Backpapier ausgelegt und es werden mit Teelöffeln gleichmäßige teelöffelgroße Klekse gemacht. Papa nimmt natürlich große Esslöffel, da passt schließlich mehr zum Naschen drauf. Gut, dass wir ein doppeltes Rezept gemacht haben, sonst hätten wir wohl nur noch eine Hand voll Mandelmaronen zum ausbacken gehabt. Deswegen ein Tipp von mir: Sucht euch eine Backbegleitung, die keine Naschkatze ist, das endet immer mit einer nur halbvollen Keksdose, denn der Teig schmeckt wirklich lecker.

Zurück zu den Mandelmaronen: Also ich würde Teelöffel empfehlen, da die Größe der Kekse so schöner wird. Mit etwas Abstand auf dem Blech die Maronen verteilen.

Die Mandelmaronen in den Backofen schieben und für 25- 30 Minuten backen. Sie sollten keine bis maximal eine ganz leichte Färbung vom Backen haben. Nach dem Backen sind die Maronen in der Regel noch recht weich und müssen auf dem Blech erst einmal komplett auskühlen, bis sie ihre richtige Konsistenz haben. Sie sollten außen knusprig sein, innen aber nicht trocken.

Fertig …

Ich bin ja froh, dass wir es vor Weihnachten geschafft haben noch zusammen zu Backen, denn so konnte ich Papa für die nächsten Backnachmittage, an denen ich nicht da bin, noch lebenswichtige Tipps geben, damit Omas Weihnachtskekse auch dieses Jahr so gut werden wie sonst. Naja vielleicht nicht ganz so gut, da Omas Liebe fehlt, aber vielleicht fast so gut.

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Über Rieke Lückel

Rieke Lückel wurde 1995 in Wittdün auf Amrum geboren und hat hier ihre Kindheit und Jugend verbracht. Nach dem Abitur in Dänemark verbrachte sie ein Jahr in Neuseeland und arbeitete dort für Amnesty International, um im Anschluss ein Ethnologie und Politikwissenschafts Studium in Hamburg zu beginnen. Durch die langen Semesterferien verbringt Rieke meist den ganzen Sommer auf Amrum, um ihren Bruder bei SUP Amrum in Wittdün zu unterstützen. Bereits 2010 schrieb sie einen Artikel für AmrumNews und nun 10 Jahre und viele Uni-Hausarbeiten später möchte sie sich erneut den journalistischen Herausforderungen stellen.

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