Der von Kai Quedens mit viel Herzblut gestaltete Kunstkatalog ermöglicht ein Wiedersehen mit den meisten der in der NaTour-Düne ausgestellten Amrumer Werke ab 1953, darunter sogar Jaenischs in der Amrum-Ausstellung erstmals gezeigten letzten Temperaleinen von 1988/89. Auch ein Dutzend der bei Gabi Paulsen gezeigten Werke aus Jaenischs „Vor-Amrumer-Zeit“ wurden aufgenommen: ausgewählte Zeichnungen seines Frühwerks und aus der „Stacheldrahtmelodie“, Temperareliefs der Westberliner Nachkriegszeit und sein 1952 in der Tate Gallery ausgestellter Entwurf für ein Mahnmal des unbekannten politischen Gefangenen. Insgesamt 48 farbige Werk-Abbildungen und sechs stimmungsvolle Fotografien aus dem Leben von Hans Jaenisch.
Prägnante Aussagen des Künstlers zu einzelnen seiner Werkgruppen bereichern den Katalog der Amrumer Ausstellung ebenso wie eine tabellarische Biografie auf dem neusten Stand und der Abdruck des Originalplakats zur ersten Ausstellung der „Berliner Neue Gruppe“ von 1949. Eine aktualisierte Auflistung von Jaenischs Einzelausstellungen und die Nennung von Sammlungen, in denen seine Werke vertreten sind oder waren, sind eine willkommene Ergänzung.
Neben dem umfangreichen, repräsentativen Bildteil enthält der kleine, handliche Bildband eine gut zu lesende Einführung in das Leben und Werk von Hans Jaenisch, verfasst von Dr. Friedhelm Häring, den viele Ausstellungsbesucher:innen durch seine mitreißende Einführungsrede in der NaTour-Düne kennen. Verständlich geschrieben, kunsthistorisch informativ und kein bisschen dröge schildert der ehemalige Leiter des Oberhessischen Museums in Gießen die „Sechs Etappen des Hans Jaenisch nach Amrum“.
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