Rassistische und rechtsradikale Aufkleber in Nebel und Aufruf zur Demonstration gegen „Rechts“ …


… nicht hinnehmbar

Das Besprühen („Graffiti“) oder Bekleben („Sticker Art“) fremder oder öffentlicher Gegenstände ist  landesweit seit langem eine unschöne Sitte. Auch auf Amrum findet man sie, die beklebten oder besprühten Parkbänke, Straßenmasten, Stromkästen, Papierkörbe und vieles andere mehr. Eindeutig handelt es sich hierbei um Sachbeschädigung, da diese „Kunst“ nicht nur vorübergehend ist. Die Verursacher sind nur schwer auszumachen, und so wird dieses Ärgernis oftmals hingenommen.

Nun hat sich, v. a. im Bereich der Ortschaft Nebel, eine Eskalation ergeben, die nicht mehr toleriert werden kann. In den letzten Tagen wurden vermehrt Verkehrszeichen, Orts- und Bushalteschilder, touristische Schilder und E-Ladestellen mit rassistischen und rechtsradikalen Aufklebern beschädigt, die eindeutig die Handschrift von Sympathisanten der „Jungen Alternative“, der Jugendorganisation der AFD, tragen. Parolen wie „Remigration“, „Zecken jagen“, „Nieder mit der roten Pest“, „Deutsche Zone“ oder „Onkel Gauland braucht dich“ verunglimpfen in höchstem Maße den Grundgedanken unserer Demokratie und sprechen mit Sicherheit nicht für den allergrößten Teil der Bewohner der Insel Amrum.

Insbesondere im Bereich Waasterstigh zwischen Mühle/Bedarfshaltestelle für den Schulbus bis hin zum St. Clemens Hüs waren an mehreren Tagen diese Schandflecke zu verzeichnen. Zwar wurden sie jeweils zügig durch die Gemeindearbeiter so gut es ging entfernt, leider sind jedoch an einigen Stellen sichtbare Beschädigungen zurückgeblieben.

Besprühen oder Bekleben ist zumindest eine Ordnungswidrigkeit und kann mit einer Geldstrafe belegt werden, wobei ein Bekleben von Verkehrsspiegeln oder reflektierenden Straßenschildern durchaus auch als „gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr“ angesehen werden kann. In allen Fällen dürfte der Tatbestand einer Sachbeschädigung gegeben sein. Diesbezüglich hat die Gemeinde Nebel Anzeige gegen Unbekannt erstattet.

In diesem Zusammenhang rufen wir alle die sich gegen den Rechtspopulismus in unserem Land wehren wollen auf, am Samstag dem 3. Februar bei der auf Föhr angemeldeten und genehmigten Demonstration „FÖHR und AMRUM gegen RECHTS“ mitzumachen. Die Amrumer Teilnehmer treffen sich kurz vor der Abfahrt der 12:05 Fähre am Fähranleger Wittdün, die Rückfahrt nach Amrum ist um 16:00 ab Wyk geplant.

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Über Peter Totzauer

Dr. med. Peter Totzauer, Facharzt für Allgemeinmedizin, Facharzt für Anästhesie, Notfallmedizin, Spezielle Schmerztherapie, geb. 1954 in Fürth/Bay.,hat, bedingt durch den Beruf des Vaters, als Kind u.a. 4 ½ Jahre in Frankreich gelebt. Abitur 1974 in Köln, Studium der Humanmedizin an der Universität Bonn. Seit 1982 ärztlich tätig, davon viele Jahre als Oberarzt in der Anästhesie und als Leitender Notarzt in Euskirchen. War 2007 für ein halbes Jahr im Rahmen einer „Auszeit“ vom Klinikalltag bei seiner Lebensgefährtin Claudia auf Amrum. Dies hat ihm so gut gefallen, dass er seit Ende 2008 seinen Lebens- und Arbeitsmittelpunkt ganz auf die Insel verlegt hat und hier seit 2010 mit in der „Praxis an der Mühle“ arbeitet. Er hat zwei erwachsene Kinder, sein Sohn ist niedergelassener Physiotherapeut in Neuss, seine Tochter ist Lehrerin an der Öömrang Skuul.

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