Es war die 50. Jahreshauptversammlung des Öömrang Ferian (ÖF), die der Vereinsvorsitzende Jens Quedens vor zahlreich erschienenen Mitgliedern im Sitzungssaal der Gemeinde Norddorf eröffnete. Solange ist Jens Quedens auch schon der Vorsitzende des Vereins. Dieses ist sicherlich ein außergewöhnliches Jubiläum. Im Jahr 1974 wurde der Verein zunächst als Heimatverein gegründet, um den Insulanern in den Wintermonaten Unterhaltung zu bieten. Legendär und sehr gut besucht waren in den Anfangsjahren die friesischen Theaterstücke. Anfänglich lag der Schwerpunkt in der Förderung der friesischen Sprache, später kamen dann der Naturschutz und die Archäologie hinzu. Gerd Arnold erinnerte in einer kurzen Dankesrede an die vergangenen 50 Jahre und überreichte Jens als ein kleines Dankeschön einen Gutschein für einen Rundflug über die Nordfriesischen Inseln und Halligen. Gebührend gefeiert werden soll das Jubiläum des Öömrang Ferian am 25.Mai in einer großen Feier und einer anschließenden Festwoche mit Vorträgen und Veranstaltungen.
Jens Quedens bedankte sich bei den zahlreichen ehrenamtlichen Unterstützern des Vereins und bei den angestellten Mitarbeitern der Naturschutzsparte. Ein besonderes Dankeschön ging an Astrid Thomas-Niemann für die Organisation der Jaenisch Ausstellung.
Das Öömrang Hüs erhielt im vergangenen Jahr eine offizielle Museumszertifizierung und ist Teil eines Netzwerks kleiner Museen in Nordfriesland.
Die stellvertretende Leiterin des Naturzentrums, Karen Heidemann, gab einen Überblick über die Aktivitäten des ÖF im Naturschutz. Neben den beiden hauptamtlichen Mitarbeitern unterstützen zurzeit 4 Freiwillige die Arbeiten im Naturzentrum. Im Vergangenen Jahr wurden 822 Führungen mit insgesamt über 15.000 Teilnehmern durchgeführt, was gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von 25% bedeutet. Das Naturzentrum besuchten 15.000 Besucher, in der Wattwerkstatt in Wittdün nahmen etwa 1000 Teilnehmer an den 60 Veranstaltungen teil.
Über das Jahr verteilt werden etwa 60 Vogelzählungen auf der Insel durchgeführt. Besonders auch die Möwenbrutkartierung ist eine aufwendige Zählaktion, die einige Erfahrung bei den Teilnehmern erfordert, da innerhalb kürzester Zeit viele auffliegende Vögel gleichzeitig gezählt werden müssen.
Bei den zahlreichen Gebietsrundgängen werden Hinweis-Schilder überprüft und gegebenenfalls auch Spaziergänger ermahnt, auf den Wegen zu bleiben oder ihren Hund anzuleinen. Wie in jedem Jahr wurden 300 Nistkästen im Amrumer Wald kontrolliert und gereinigt. Erfreulich zu berichten ist, dass über 80 % der Kästen belegt waren.
In der Mitmachaktion „natürlich Helfen“ helfen Urlaubsgäste, Mitglieder des Vereins und Freiwillige aktiv bei der Landschaftspflege im Naturschutz.
Zwölf ehrenamtliche einheimische Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen stellen sicher, dass im Öömrang Hüs ganzjährig Führungen angeboten werden können, unterstützt von auswärtigen Betreuern aus ganz Deutschland und der Schweiz, die ihren Urlaub nutzen, um ehrenamtlich Führungen anzubieten. Über 10.000 Personen besuchten im vergangenen Jahr das Öömrang Hüs und 42 Paare nutzten das besondere Ambiente des Friesenhauses, um zu heiraten.
Das von Jens Jessen geleitete Öömrang Archiv umfasst mittlerweile über 1000 Titel. Der Bestand ist online über die Website der Ferring- Stiftung unter dem Menüpunkt: Inselarchive einsehbar.
Der ÖF ist ein gemeinnütziger Verein und finanziert sich hauptsächlich über Spenden und Landeszuschüsse für die Schutzgebietsbetreuung. Der Kassenwart Christian Engels informierte über die Finanzlage des Vereins und bedankte sich bei allen Spendern, die den Verein tatkräftig unterstütz haben. Die Gemeinden Norddorf und Nebel beteiligten sich an den kräftig gestiegenen Energiekosten. Bei der durchgeführte Kassenprüfung konnten keinerlei Unregelmäßigkeiten festgestellt werden und der Vorstand wurde auf Antrag entlastet.
Der Vorsitzende Jens Quedens bedankte sich bei Kinka Tadsen für ihren langjährigen Einsatz im Vereinsvorstand. Zu Ihrem Nachfolger als 2.Vorsitzender wurde Gerd Arnold gewählt.
Sowohl das äußere Erscheinungsbild als auch die Ausstellungen im Naturzentrum sind in die Jahre gekommen. Die Außenanlage, die Gebäudefassade, die Ausstellungsräume und auch das Büro müssen von Grund auf erneuert werden. Die Ausstellungen müssen den heutigen Besucheransprüchen angepasst, erneuert und auch erweitert werden.
Dem Land Schleswig-Holstein werden vom Bund Fördermittel in einer Höhe von etwa 10 Mio. € für die Förderung von investiven Projekten der Wattenmeerzentren zur Verfügung gestellt. In einer Veranstaltung Ende letzten Jahres in Kiel stellte das Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur (MEKUN) des Landes Schleswig-Holstein dieses Förderprogramm vor und der ÖF wurde ermutigt, einen Förderantrag für dieses Projekt zu stellen. Hierbei ist auch eine Vollfinanzierung (100%) möglich.