Auf ins neue Jahr – herzlich willkommen 2015 …


Nach einer langen Silvesternacht geht es nun schon wieder stramm auf Weihnachten 2015 zu. Aber keine Bange, auch das neue Jahr wird uns bis dahin sicher mit vielen Gefühlen und Ereignissen beschäftigen. Die kleine Mia, die seit dem Neujahrsmorgen die Bevölkerung in Nebel verstärkt, hat mit den großen Glücksgefühlen für ihre glücklichen Eltern und die Schwester schon einen großen Beitrag geleistet. Die Besatzung des Seenotrettungskreuzers „Vormann Leiss“ brachte die Schwangere, ihren Mann und die Amrumer Hebamme am frühen Morgen nach Föhr, wo die kleine Mia um 6.24 Uhr im Wyker Krankenhaus das Licht der Welt erblickt hat. Deutlich übermüdet aber überglücklich ist die Familie bereits um 11.40 Uhr wieder auf Amrum angekommen. Von uns einen ganz herzlichen Glückwunsch.

Beliebter Treffpunkt um auf das neue Jahr anzustoßen...
Beliebter Treffpunkt um auf das neue Jahr anzustoßen…

Auf Amrum begrüßten in diesem Jahr neben den Insulanern auch besonders viele Gäste das neue Jahr und genossen einen ruhigen Jahreswechsel. Im Gegensatz zu vielen Orten mit Abbrennerlaubnis von Silvesterfeuerwerk ist es auf Amrum generell verboten, Raketen und Böller zu zünden. Ganz wird man es wahrscheinlich nie unterbinden können, aber wie die Gemeindeoberhäupter aus Nebel und Norddorf sowie die Polizei auf Amrum einhellig feststellten, waren die Verstöße in den Ortschaften gegen das Verbot zu diesem Jahreswechsel erfreulicherweise weiter stark rückläufig. „Ich habe in Norddorf selbst keine Böller und Raketen wahrgenommen“, lobte Peter Koßmann. Zumal ein Teil der Gäste eben wegen dieser „Ruhe“ mit ihrem besten Freund, dem Hund auf die Insel reisen. „Das Abbrennverbot von Silvesterfeuerwerk halte ich nach wie vor für absolut richtig und angebracht“, bekräftigt Bernd Dell-Missier die schon seit 1981 auf Amrum geltende Reglung. „Grundsätzlich würde ich mir wünschen, dass unsere Ordnungshüter am Silvesterabend eine hohe Präsenz an den Tag legen würden, um ein gutes und richtiges Verbot einer angemessenen Umsetzung und Einhaltung zuzuführen“, so Nebels Bürgermeister. Mit Blick auf den Urlauber, der seine Entscheidung für einen Amrumbesuch eben wegen des Abbrennverbotes fällt, seien die Insulaner in der Umsetzung des Abbrennverbotes besonders in der Pflicht.

Eine Horde Kühe...
Eine Horde Kühe…

Wenn sich auch einige unverbesserliche „Knallfans“ betroffen fühlen, so wäre die Betroffenheit sicher um ein Vielfaches größer wenn Personen zu Schaden kämen oder eines unserer schönen Reetdachhäuser Opfer würde und Menschen in und um ein brennendes Reetdachhaus in Gefahr gerieten. Ein sehr angenehmer Nebeneffekt sei, dass die Orte am Neujahrstag nicht mit Böllerresten vermüllt sind.

Tourismuschef Frank Timpe freute sich über die besonders gute Buchungssituation zu den Feiertagen. Dies dürfte sicher auch der arbeitnehmerfreundlichen Lage der Feiertage geschuldet sein, bei der man mit wenigen Urlaubstagen zwei Wochen Urlaub erzielen konnte. Ob im Wald, am Strand oder in der Feldmark, auf allen Wegen trifft man derzeit reichlich Liebhaber der Amrumer Natur und die Inselstraße in Wittdün zur Einkaufszeit spricht Bände. Die Saison um die Weihnachtszeit und die Silvestertage wird nach vielfachen Eindrücken offensichtlich immer beliebter.

Frisch aus dem Animationsfilm "Rio" eingeflogen...
Frisch aus dem Animationsfilm “Rio” eingeflogen…

„Traditionell reisen die Gäste in zwei Etappen, vor und nach Weihnachten, an und verbringen ihren Jahreswechsel auf Amrum. Für die Geschäftsleute auf Amrum bedeutet diese Saison einen kompletten Schwenk von einer dem Winter geschuldeten Betriebsruhe zur Hauptsaison. Speziell vor Weihnachten hatten noch viele Restaurants die Türen geschlossen, was von einigen Gästen bedauert beziehungsweise kritisiert wurde.

In der Silvesternacht, die mit moderaten Temperaturen und trockenem Wetter aufwartete, trafen sich zur Mitternacht an der St. Clemens Kirche in Nebel und auf der „Hüttmannwiese“ in Norddorf Insulaner und Gäste, um in großer Runde das neue Jahr mit Wunderkerzen, Musik, Geläut und Sekt zu begrüßen. Peter Koßmann bedankte sich in seiner Neujahrsrede vor großem Publikum für den bewussten Umgang mit der Amrumer Natur. Nur so könne das große Kapital des Eilandes bewahrt werden. „Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter uns und auch 2015 wird die Gemeinde weitere Projekte zur Verbesserung der touristischen Infrastruktur angehen“, versprach Koßmann. Am Beispiel des neuen Seeheims mit dem Kino zeige sich, dass auch die Insulaner mit einer höheren Lebensqualität davon profitieren. Gäste und Insulaner prosteten sich gemäß dem friesischen Neujahrsgruß “a seegend neijuar”, “Ein gesegnetes neues Jahr”, zu.

Bunte Truppe...
Bunte Truppe…

Die Tradition des “Hulkens” wurde auch an diesem Silvesterabend von vielen Insulanern, ob groß ob klein, gelebt. Von den Bewohnern bereits erwartet, zogen die Hulken in fantasievollen Kostümen verkleidet durch die Dörfer von Haus zu Haus. Dort zeigten sie nicht nur ihre oft mühevoll selbst geschneiderten und gebastelten Verkleidungen, sondern führten auch starke Choreografien auf oder sangen getreu der dargestellten Poppband. „Nachdem wir die letzten 20 Jahre die Tür für Hulken aufhatten, haben wir uns dieses Jahr mal wieder selbst verkleidet und auf den Weg gemacht. Wir hatten riesen Spaß“, berichtet Bernd Dell-Missier.

In der St. Clemens Kirche und auf dem Kirchenvorplatz konnten die Besucher den musikalischen Ausklang des alten Jahres genießen und um Mitternacht gemeinsam das neue Jahr begrüßen.

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Auch die Zwerge waren unterwegs…

Das kostenlose Busangebot in der Silvesternacht wurde wieder sehr begrüßt und entsprechend stark frequentiert. Bis in die Morgenstunden wurde auf der großen Silvesterparty in der Kniepsandhalle ausgelassen getanzt und gefeiert.“Leider schafften es auch in dieser Nacht wieder verschiedene Hitzköpfe für Stress zu sorgen, sodass wir um 5.00 Uhr und um 6.40 Uhr zur „Kniepsandhalle“ gerufen wurden“, berichtet Polizeihauptmeister Ralf Klein. Ansonsten verlief die lange Einsatznacht ruhig und ohne besondere Vorkommnisse. Für den Rettungsdienst der Insel verzeichnete Wachleiter Andreas Zawieja drei Einsätze vor Mitternacht und drei im neuen Jahr.

Die meisten Gäste werden die Insel am Samstag wieder verlassen. Mit Sonderverbindungen wird die Wyker Dampfschiffs-Reederei der starken Nachfrage im Rückreiseverkehr Rechnung tragen.

Bis zum Wochenende wird es windig sein und die Sturmstärke erreichenden Winde pusten bei 9°C und durchwachsenem Wetter ordentlich durch.

Fotos: Thomas Oelers und Kinka Tadsen

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Über Thomas Oelers

Thomas Oelers wurde 1966 in Wittdün auf Amrum geboren - ein echtes Inselkind. Nach seiner Schul- und Ausbildungszeit entschied er sich auf der Insel zu bleiben. Heute arbeitet der Vater von 2 Kindern in einem Wittdüner Betrieb als Zentralheizungs- und Lüftungsbaumeister. Seit 2003 recherchiert und fotografiert er als freier Journalist akribisch im Amrum-News Team.

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