Wo rohe Kräfte walten, sind große Schäden häufig inklusive. Im Amtsbereich des Wasser, – und Schifffahrtsamts Tönning mussten havarierte und abgerissene Leuchttonnen abgeborgen werden.
Gleich drei Leuchttonnen mit einem Durchmesser von 2,5 Metern und einer Länge von 9,7 Metern und einem Gewicht von 5 to. beschäftigten die Mitarbeiter des Außenbezirks Amrum.
Die Winterzeit bedeutet ohnehin für die Mitarbeiter der Tonnenhöfe und die Mannschaften der Tonnenleger jedes Jahr viel Arbeit. Eisgang im Wattenmeer erfordert zum Beispiel den Austausch von rund 30 befeuerten Fahrwassertonnen, die auf neuralgischen Positionen liegen, gegen sogenannte Eisblinker. Wenn die Eismassen die Seezeichen in ihre Fänge bekommen, können sie samt Tonnenstein von ihrer Position vertrieben werden oder im schlimmsten Fall unter Wasser gedrückt werden. In der Süderhever mussten nun gleich zwei Leuchttonnen von dem auf Amrum stationierten Tonnenleger „Amrum Bank“ geborgen werden Sie waren rund zwei Seemeilen vertrieben worden und hatten sich kurioserweise so dicht beieinander angefunden, dass sie sich durch den Seegang gegenseitig stark beschädigten.
Frank Bergert vom Außenbezirk zeigt die „Streithähne“ auf der Mole im Seezeichenhafen. „Ein Fischer hatte gemeldet, dass eine Tonne bereits gekentert war und Wasser aufnahm, daraufhin ist unser Tonnenleger „Amrum Bank“ die Position unterhalb von Pellworm direkt angelaufen. Allerdings sind die Schäden an den Tonnenkörpern und Solarkompaktaufsätzen so groß, dass hier ein wirtschaftlicher Totalschaden entstanden ist“, überschlägt Bergert. Der Wert solch einer Leuchttonne liegt bei rund 13.000 Euro.
Wie der Leiter der Außenbezirke Amrum und Tönning Wolfgang Stöck erklärte, sind die Seezeichen nach Dagebüll verbracht worden, um sie von dort per LKW in die Schlosserei nach Tönning zu verbringen. Auf Amrum sind die personellen Kapazitäten für solch umfangreiche Schlosserarbeiten nicht mehr gegeben.
Die Leuchttonne, die an der Nordspitze der Insel Amrum havarierte, konnte in dieser Woche nach rund zehn Tagen Strandaufenthalt ebenfalls abtransportiert werden. In einer gemeinschaftlichen Bergeaktion hatten zwei private Traktoren den Boliden von der Nordspitze bis zum Norddorfer Strandübergang geschleppt. Von dort wurde er nun per Autokran und LKW abtransportiert und zum Seezeichenhafen nach Wittdün verbracht.
Schwere Herbststürme bedeuten für die Halteketten zwischen den Fahrwassertonnen und dem je nach Größe der Tonne bis zu 5000 kg schweren Tonnensteinen am Meeresboden höchste Beanspruchung. Durch den Wellengang entstehen so große Ruckkräfte, dass die Glieder zerbersten und die Tonne ihre Position nicht mehr hält.
Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers