Mit einem Festakt wurden gleich drei Segelboote im Wittdüner Seezeichenhafen feierlich getauft.
Ein sicherlich seltenes Schauspiel. Hierzu hatten sich viele Freunde, Verwandte, Bekannte und auch Schaulustige der Bootsinhaber am neuen Schwimmsteg des Amrumer Yacht Clubs eingefunden, um so einer gelebten Tradition in der Seefahrt beizuwohnen. In der Schifffahrt ist die Schiffstaufe eine Tradition, die Sagen und Mythen bis heute lebendig gehalten hat. Auch wenn viele Seefahrer und Freizeitkapitäne für den festen Aberglauben der früheren Jahrhunderte nicht mehr teilen.
Standesgemäß folgte den Taufsprüchen, die neben der Namensgebung auch den Wunsch nach immer “einer handbreit Wasser unterm Kiel” beinhalteten, das Sektkorkenknallen und der Taufguss. Auf das Zerschellen an den auf Hochglanz polierten Rümpfen wurde dabei verzichtet.
„Ich will mir doch keine Macke ins nagelneue Boot hauen. Da kommt nichts nach“, klärte einer der drei Bootsbesitzer beim letzten Überwienern vor der Taufe. Damit gab er der schelmisch gestellten Frage eines Klubmitgliedes, ob es denn einen Taufomat geben wird, eine klare Absage.
Keinerlei Unterschied zur Taufe von großen Schiffen gab es beim “Horn geben” nach jeder einzelnen Taufe. Die im Seezeichenhafen festgemachten Schiffe der Berufsschifffahrt sorgten mit ihren Schiffshörnern für den beeindruckenden Nachdruck und verkündeten weit hörbar die freudige Kunde der Schiffstaufen.
Die 35 Fuß lange „aleiga“ vom Typ Hanse 355 von Helge und Bettina Flor, die „Miss Moody“ vom Typ Moody Eclipse 33 von Sönke und Brunhilde Jessen und die „Seekuh“ vom Typ Sangria von Agi Keber werden ihren Beitrag zum maritimen Bild, im neu gestalteten Sportboothafen, leisten. Alle drei Schiffseigner und ihre Crews hoffen natürlich auf eine gute Wassersportsaison. Wie weit und wohin die Reisen gehen, wird der Wind entscheiden prognostizierte Helge Flor auf die Frage, wohin es gehen wird.
Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers