„Wir werden trotz des großen Engagements des Auftragnehmers rund vierzehn Tage hinter dem gesteckten Ziel der Fertigstellung der Küstenschutzmaßnahme liegen“ prognostizierte der Projektleiter des zuständigen Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN) Ole Martens auf Anfrage.

Seit Ende Juli laufen nun die Sandvorspülungen für die Strandabschnitte von Goting und Nieblum auf der Insel Föhr für die große Küstenschutzmaßnahme des Landes Schleswig-Holsteins auf einer Gesamtlänge von rund 2,5 Kilometern. Nachdem die Badesaison sich ihrem Ende geneigt hat, wurde der zweite Abschnitt an Nieblums Strand in Angriff genommen. Dabei wird den nahenden Herbststürmen Rechnung getragen und primär der kritische Bereich vorgespült, bevor im zweiten Arbeitsschritt die Fläche aufgefüllt wird. „Quasi im Rückwärtsgang, sprich, wenn die Spülrohre zurückgebaut werden, wird das Profil fertiggestellt“, so Martens.

„Für die Maßnahme sind in der vorzuspülenden Gesamtsandmenge von 325.000 m³ bereits Reserven eingerechnet worden“, beschreibt der Projektleiter. So vermeidet man, dass später über einen Nachtrag nachverhandelt werden muss. Nachdem sich die Sandentnahmestelle vor Amrum wehrhafter als geplant darstellte und der Landesbetrieb auf die termingerechte Fertigstellung drängte, erhöhte die Arbeitsgemeinschaft den Einsatz von Spezialschiffen. Neben einem zweiten Hopperbagger, der MS “Christophorus“, wurde zudem das Baggerschiff, MS „Grethe Fighter“ und das Hydroinjektionsspezialschiff MS „Jan“ vor Wittdün eingesetzt. So konnten während der Flutphasen die Sandentnahme Mengen deutlich erhöht werden. Die Spezialschiffe lockerten beziehungsweise lockern derweil den festen Sandboden, der ansonsten von den Schneidsaugköpfen der Hopperbagger nur schwer aufgenommen werden kann, auf.„Wenn nicht genug Sand an den Strand gespült wird, stehen die Maschinen auch an der Föhrer Küste still“ so Martens.

Zwischenzeitlich lässt die Arbeitsgemeinschaft der Auftragnehmer die Sandentnahmestelle vor Wittdün regelmäßig vermessen, um die klar beschriebenen Sandentnahmetiefen in dem klar definierten Entnahmefeld nicht zu unterschreiten.
Derweil konnte der Einsatz von Spezialschiffen wieder zurückgefahren werden, sodass der Hopperbagger „Ijsseldelta“ von dem Injektionsspülschiff „Jan“ unterstützt die Sandentnahme durchführt. „Bis Mitte November wird sich die Maßnahme noch hinziehen“, prognostiziert Ole Martens.
Thomas Oelers