Das Kommando abgegeben…


Kapitän Klaus von Zezschwitz hat Ende der vergangenen Woche seine letzte Fahrt auf der Brücke des Fährschiffs MS „Nordfriesland“ absolviert und wird offiziell am 30. November in den Ruhestand gehen. „Ich habe jetzt noch einige Tage Urlaub und blicke am 27. November auf genau 35 Jahre Beschäftigung bei der  Wyker Dampfschiffs Reederei zurück“, erklärt der gestandene Kapitän etwas wehmütig.

Klaus von Zezschwitz auf der Brücke der Nordfriesland
Klaus von Zezschwitz auf der Brücke der Nordfriesland

Mit ihm geht nun der letzte Amrumer vom fahrenden Personal bei der Reederei und zudem geht eine große Kapitäns-Dynastie in Steenodde zu Ende. Wie sein bestens bekannter Schwiegervater August Jakobs erklärte, seien nun alle Kapitäne, die in Steenodde beheimatet sind und davon gibt es einige, von ihrem aktiven Kommando auf der Brücke in den Ruhestand abgetreten.

Schon während der Semesterferien hatte von Zezschwitz bereits bei der Reederei gearbeitet und Erfahrungen gesammelt. Ende März 1980 begann der damals neunundzwanzig-jährige Kapitän bei der WDR und fuhr seit dem die 1995 gebaute „Nordfriesland  in Dienst gestellt wurde auf diesem Fährschiff. Diese Vertrautheit merkte man auch an diesem Tag des Interviews auf der Brücke am Wittdüner Fähranleger. In gewohnt souveräner Art hatte Kapitän Klaus von Zezschwitz das 67,84 Meter lange Fährschiff professionell an Anleger 1 manövriert.

An diesem Tag herrschte für November ungewöhnlich warmes und ruhiges Wetter mit spiegelglatter See, doch für den nächsten Tag, wo dann die letzte Abfahrt ab Wittdün stattfand, war schon wieder herbstliches Wetter mit Windstärken um sechs gemeldet. „Natürlich freut sich ein Kapitän über gutes Wetter, aber ich bin auch besonders gern bei anspruchsvollen Wetterverhältnissen gefahren“, verdeutlicht der fast Ruheständler. „In den Eiswintern, wie zum Beispiel 1995/96 wo sich die Inselversorgung schon manchesmal schwierig darstellte, konnte ich schöne und interessante Erlebnisse sammeln“, resümiert von Zezschwitz. Auf der neuen Fährgeneration sei er aufgrund der absehbaren Zeit zur Rente aber nicht mehr gefahren.

Mit seiner Mannschaft hatte der erste Kapitän bereits einen netten Abschiedsabend, bevor er am vergangenen Freitag in Wyk das Kommando „seines Schiffes“, abgab. Von Föhr ging es dann als normaler Passagier nach Hause.

Es wird für den Kapitän i. R. bestimmt nicht langweilig werden. „Im Winter stehen Renovierungsarbeiten am Haus in Steenodde an und meine Frau hat auch immer gute Ideen die Freizeit zu gestallten“, schmunzelt Klaus von Zezschwitz.

 

 

Über Thomas Oelers

Thomas Oelers wurde 1966 in Wittdün auf Amrum geboren - ein echtes Inselkind. Nach seiner Schul- und Ausbildungszeit entschied er sich auf der Insel zu bleiben. Heute arbeitet der Vater von 2 Kindern in einem Wittdüner Betrieb als Zentralheizungs- und Lüftungsbaumeister. Seit 2003 recherchiert und fotografiert er als freier Journalist akribisch im Amrum-News Team.

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2 comments

  1. Danke fuer Ihren treuen Dienst.
    Alles Gute im Ruhestand.

  2. Herr von Zezschwitz,ich wünsche Ihnen alles Gute in Ihrem Ruhestand.Ich besuche des öfteren Föhr und Amrum im Jahr und bin schon einige Male mit der MS Rungholt und MS Nordfriesland mitgefahren.Es macht mir immer sehr viel Spaß mit den in der Husumer Schiffswerft (derzeit Husumer Dock und Reparatur Gmbh & Ko.KG) gebauten Fähren zu fahren.Ich hoffe,dass MS Rungholt und MS Nordfriesland noch länger im Dienst der W.D.R. bleiben und nicht durch eine neue Doppelendfähre ersetzt werden.Die Fahrten mit Ihnen Herr von Zezschwitz waren für mich immer ein Genuß.

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