Bis zum 08. August hat das Leuchtfeuer „Wriakhörn“ nicht nur der Seeschifffahrt den Weg vor Amrums Südwestküste gewiesen, sondern auch unzähligen Strandspaziergängern die Orientierung auf dem weitläufigen Kniepsand erleichtert. Aufmerksamen Strandspaziergängern fiel natürlich im August auf, dass die Seelaterne auch nach Sonnenuntergang dunkel blieb. Für die Seeschifffahrt veröffentliche das Wasserstraßenschifffahrtsamt in der Bekanntmachung für Seefahrer 122/16 die Stilllegung.
Was sich nach einem nüchternen Verwaltungsakt anhört, ist allerdings ein Stück endende Geschichte und zudem eine Maßnahme, bei der auch der eigentliche Trägermast zurückgebaut wurde, die eine konsequente Umsetzung der generellen und kritischen Betrachtung aller nautischen Leuchtfeuer im Zuständigkeit des Wasser- und Schifffahrtsamtes bedeutet.
„Für uns wurde es zu gefährlich auf das Bauwerk zu klettern“, erklärte ein Techniker beim Rückbau. Zu sehr hatten Sand und Nordseeluft an dem einst feuerverzinkten Gittermast genagt. „Alle Konservierungsmaßnahmen hatten keine lange Standzeit und Probleme mit der Laterne gab es natürlich auch nur bei miesem Wetter“, erinnert er sich nur zu gut.
„Das Leuchtfeuer „Wriakhörn“ auf der Position 54°37,5’N008°21,14’E war laut der nautischen Experten entbehrlich und wurde aufgrund der Baufälligkeit des Gittermastes zurückgebaut“, erklärt Bauamtsrat Wolfgang Stöck vom WSA Tönning. Die moderne satellitengestützte Navigationstechnik übernimmt auch in der Sportschifffahrt schon seit vielen Jahren einen Großteil der Navigation. Seit Juli 1955 hatte das Leuchtfeuer, das mit einer 380er Pintsch Seelaterne ausgerüstet war die Sicherung des Kniepfahrwassers übernommen. Die weißen und roten Sektoren bildeten dabei den Verlauf des Fahrwassers von Tonne zu Tonne ab. Das weiße Licht hatte bei einer Höhe über Wasser von 26 Metern eine Leuchtweite von 12 Seemeilen und das Rote von 9 Seemeilen.
„Unsere Mitarbeiter mussten den insgesamt 17 Meter hohen Gittermast rund vier Meter tief freischaufeln, bevor sie an den Elektroanschlusskasten kamen, wo der viereckige Gittermast dann auch abgebrannt und über den Kniepsand abtransportiert wurde“. Auf eine restlose Entfernung des noch weitere fünf Meter tief eingesandeten Mastes konnte nach Absprache mit dem Naturschutzbeauftragten Amrums verzichtet werden. „Wir hätten einen rund 56 Meter großen Krater hinterlassen, um an das verschüttete Fundament zu gelangen“, erklärt Stöck.
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Deutschland.Nordsee.Nordfriesische Inseln, Leuchtfeuer Wriakhörn außer Dienst gestellt | |||||
aktuell gültig: | ja | ||||
Karte(n): | (21),107 | ||||
Geografische Angabe in: | WGS 84 | ||||
Geografische Lage: | 54°37,57’N 008°21,14’E | ||||
Zeit der Ausführung: | ab 08.08.2016 | ||||
Gültig von: | 08.08.16 | ||||
Gültig bis (einschl.): | 19.09.16 | ||||
Angaben: | |||||
Das Leuchtfeuer Wriakhörn LFl(2)WrR.15s, auf der o.g. Position, wird ab dem 08.08.16 außer Dienst gestellt und abgebaut.
Streiche: Karteneintragung, Wriakhörn LFl(2)WR.15s26m12/90M Leuchtfeuerverzeichnis (4003), Nr.306580 Wriakhörn |