Wichtige Schutzmaßnahme vor Ban Horn noch vor der eigentlichen Sturmsaison …


Wie bereits im Frühjahr geplant, läuft seit Mitte September die für den Küstenabschnitt Ban Horn so wichtige Küstenschutzmaßnahme am Norddorfer Kniepsand. Unzählige Lastwagenladungen werden dabei aus einer südlich der Norddorfer Badestelle gelegenen Entnahmestelle über den Strand gen Norden transportiert.

Sandtransport von A nach B

Wie bereits im Frühjahr durch Frank Barten, Leiter des Geschäftsbereichs 5 “Küstenschutz und Häfen: Neubau, Instandhaltung und Betrieb” mit Betriebssitz Husum erklärt wurde, wird mit der geplanten Maßnahme der Gefahr entgegengewirkt, dass die Nordseefluten an dem bezeichneten Küstenabschnitt durchbrechen und die Norddorfer Marsch geflutet werden könnte.

Christoph Decker, stellvertretender Bürgermeister Norddorfs, wirbt bei den Gästen, die während der Maßnahme ihren Urlaub auf Amrum verbringen, um Verständnis. Man hoffe, dass die Gäste auch für diese Maßnahme die Notwendigkeit erkennen und sie sich nicht durch die Speziallastwagen, die im Pendelverkehr über den Kniepsand fahren, in ihren Urlaubsfreuden stören lassen.

Die Gemeinde sei froh, dass dieser Gefahr mit einer weiteren Küstenschutzmaßnahme entgegengewirkt werden würde. Wie auch der baubegleitende Ingenieur Daniel Schade erklärte, sei solch eine Maßnahme nur in einem sehr beschränkten Zeitfenster zu realisieren und die umfangreichen Genehmigungsverfahren haben eine Maßnahme vor der Saison nicht mehr zugelassen. Die Fahrer der Spezial Lastwagen versuchen möglichst Fahrspuren zu wählen, die außerhalb der Laufwege liegen. Nur bei der sehr schmalen Stelle an der Entladung kreuzen sich gerne mal die Wege.

„Wir betrachten die Maßnahme mit großem Interesse, zumal sie doch dazu beiträgt unsere Urlaubsinsel in ihrer Existenz zu bewahren. Wir sehen für uns dabei keine Einschränkung“, erklärt ein Ehepaar beim Strandspaziergang.

Die verantwortlichen Küstenschützer des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN) unterstützen damit nach 2014 und 2016 ein weiteres Mal die Sandmaßnahme zur Sicherung des rund 500 Meter langen Küstenabschnitts vor dem Schullandheim Ban Horn. Dies geschieht erneut im Trockenbetrieb. Dabei wird der Sand von dem Kniepsand, gut 2 km weiter südlich der Badestelle Norddorf, entnommen. Wie wichtig diese Schutzmaßnahme ist, haben die ersten Herbststürme mit Orkanböen und großer Naturgewalt deutlich gezeigt.

Pflanzungen von Strandhafer und das Stellen von Sandfangzäunen werden weiter geführt

Das Amt Föhr-Amrum zeichnet ganzjährig und somit fortlaufend für den biotechnischen Küstenschutz auf Amrum verantwortlich. In dessen Zuge werden kontinuierlich Pflanzungen von Strandhafer und das Stellen von Sandfangzäunen weiter geführt. So konnten in den vergangenen Jahren an der gesamten sandigen Küste Amrums immer wieder große Sandpolster entlang der sandigen Küste durch den biotechnischen Küstenschutz angehäuft werden. Diese dienen bei hohen Kanten- und Sturmfluten als sich verzehrender Schutz für Amrums Randdünen.

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Über Thomas Oelers

Thomas Oelers wurde 1966 in Wittdün auf Amrum geboren - ein echtes Inselkind. Nach seiner Schul- und Ausbildungszeit entschied er sich auf der Insel zu bleiben. Heute arbeitet der Vater von 2 Kindern in einem Wittdüner Betrieb als Zentralheizungs- und Lüftungsbaumeister. Seit 2003 recherchiert und fotografiert er als freier Journalist akribisch im Amrum-News Team.

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One comment

  1. Und wieder grüßt das Murmeltier. Die sogenannte Küstenschutzmaßnahme findet bereits seit mehreren Jahren immer wieder statt. Meine Recherchen ergaben, das diese Maßnahme auch unter Insulanern nicht unumstritten ist und keineswegs alle ” Experten” diese sinnvoll finden. Hier wird nicht nur mit Steuergeldern merkwürdig umgegangen ( die angehäuften Sandhaufen halten stets nur bis zum nächsten mittleren Sturm ) sondern es ist auch für die Mehrzahl der Touristen kein Vergnügen, sich derzeit in Norddorf aufzuhalten. De gesamte Strand vor Norddorf ist kilometerweit eigentlich nicht mehr nutzbar. Abgesehen von Lärm und Abgasen ist es auch nicht ungefährlich.
    Eigentlich sollten alle Gäste, die sich während dieser Maßnahme in Norddorf befinden sich weigern, Kurtaxe zu bezahlen.
    Nachhaltiger Inselschutz und rücksichtsvolles Verhalten gegenüber Gästen sieht m.E.anders aus.
    Es gibt nicht nur den einen Weg beides vernünftig zu handhaben. Ich selbst habe mich in den letzten Wochen erheblich gestört gefühlt.

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