Duschen mit Blick auf die Dünen – das neue Gebäude auf dem FKK-Zeltplatz am Leuchtturm wurde eingeweiht.

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ASN Geschäftsführer Pit Katzer dankt der Gemeinde Wittdün. Von links nach rechts im Bild – Barbara Katzer, Heiko Müller, Pit Katzer, Nils Gereke, Eva von Zobeltitz, Hans Dzieran

„Hier ist ein wunderschönes Gebäude entstanden“, sagte Wittdüns neuer Bürgermeister Heiko Müller beim Sommerfest des Amrumer Sport- und Naturistenvereins (ASN) und bedankte sich im Namen der Gemeinde unter großem Applaus bei Architekt Nils Gereke, „der es geschafft hat, dieses Gebäude so schön in diese einmalige Landschaft einzufügen“ und sich in Zeiten explodierender Baukosten an den Kostenrahmen der Gemeinde halten konnte. Einige Mitglieder des ASN hätten tatkräftig an der Planung für die Campingplatz spezifische Nutzung mitgeholfen und auch die Details seien gut umgesetzt worden.

Es ist viel mehr als nur ein „Waschhaus“. Wie früher geht man hier zwar duschen, spülen, waschen oder zur Toilette, holt Wasser oder lädt sein Mobiltelefon auf, trifft oder verabredet sich und tauscht die neuesten Informationen aus, aber im neuen Gebäude laufen jetzt wirklich alle Fäden zusammen. Bei der Platzverwaltung meldet man sich an und ab, kann im Gemeinschaftsraum zusammensitzen, Tango tanzen oder Videos gucken, sich einen Kaffee kochen, und es gibt viel Licht zum Lesen, Schreiben oder Spielen. War die Eröffnung des „Waschhauses“ 1980 ein Quantensprung in der Zivilisation, (vorher musste man mit Wasserpumpen kalt im Freien duschen und auf’s Plumpsklo in die „Villa Hügel“), ist mit dem neuen Wirtschafts- und Sanitärgebäude 2018 die Moderne auf dem FKK-Zeltplatz eingezogen: optisch, funktional und technisch, nicht zuletzt durch eine Thermosolar-Anlage.

Der Bauherr spendierte 4 Fässer Bier und Leckeres für das Gästebüffet

Das moderne helle Design, die Großzügigkeit und die praktische Aufteilung des Mehrzweckgebäudes begeistern. „Es ist moderner geworden, als wir dachten“, trug die stellvertretende Vorsitzende des ASN Eva von Zobeltitz den ersten der gesammelten Gedanken vor, „wie toll wir dieses Waschhaus finden“. Die rutschfesten Fliesen, die Sauberkeit, Pinnwand und Steckdosenleisten, die schöne Möblierung wurden in der Blitzumfrage erwähnt. Dass es ein Kinderwaschbecken mit einem klappbaren Spiegel für die Kleinen gibt und ganz besonders gefällt vielen, dass man draußen oder bei offener Tür mit Blick auf die Dünen duschen kann! Sie freue sich, dass so viele sich positiv zum Waschhaus äußern, wandte sich Eva von Zobeltitz an alle Beteiligten, „also mehr kann man nicht geben“.

Um dieses Projekt in der herrlichen, schützenswerten Dünenlandschaft zu verwirklichen, mussten viele Gespräche mit der unteren Naturschutzbehörde, dem Bauamt und der Gemeinde geführt werden, berichtete Heiko Müller. Man habe sich mit der geplanten Übergabe zum 1. April 2018 ein sehr kurzes Zeitfenster gesetzt. „Herbst und Winter begannen friedlich, und wir waren sehr gut im Zeitplan, aber dann bekamen wir doch noch einen wunderschönen Winter, über den sich die Gäste und unsere Kinder auch sehr freuten“, sagte der Bürgermeister schmunzelnd. Danach wurden die Arbeiten zügig wieder aufgenommen und die Fachhandwerker der Insel hätten gerade in den letzten Wochen richtig gut zusammengearbeitet, damit die Gäste zum 1. Mai anreisen konnten. „Einige Handwerksfirmen konnten sich jedoch noch nicht ganz vom Platz trennen und zeigten ihre Handwerkskunst noch bis Ende Juli“, scherzte Bauherr Müller. Er wünsche sich mit dem ASN auch langfristig eine konstruktive Zusammenarbeit und immer ein offenes Gespräch und wünschte allen „ein herrliches Sommerfest an diesem, seit Mai anhaltenden sommerlichen Abend“.

Gut gelaunt – der Architekt mit den beiden anwesenden Bauherren. Von links nach rechts im Bild – Nils Gereke, Heiko Müller, Christian Klüßendorf

Der Geschäftsführer des ASN Pit Katzer bedankte sich herzlich bei Architekt Nils Gereke, insbesondere dafür, dass er sehr viele Wünsche des Pächters berücksichtigt habe, was „längst keine Selbstverständlichkeit“ sei. Er dankte Heiko Müller und Jürgen Jungclaus für „die tolle Zusammenarbeit mit der Gemeinde“ Wittdün. Niemand habe versucht, einseitig die eigenen Interessen durchzusetzen, sondern immer nach konstruktiven Lösungen gesucht, die auch für den anderen tragfähig seien. Ein großer Dank ging an die Handwerker, für die vielen Sonderschichten und ihre große Bereitschaft, auf Wünsche im Rahmen des Machbaren einzugehen. „Unser Eindruck ist, dass mit diesem Projekt und den vielen Kontakten zwischen Handwerkern und Gästen auch eine intensivere Verbindung zwischen dem Platz und der Insel geschaffen wurde. Wir sind ja doch, glaube ich, für einen Großteil der Menschen auf Amrum immer noch etwas Exotisches“, sagte Pit Katzer. Umso wichtiger sei es, dass es die Erfahrung solcher Kontakte gäbe. („Aber die Sicherheitsschuhe bleiben an!“, ist jetzt nur noch eine Anekdote auf der Insel, kann Amrum News bestätigen.)

„Es ist wunderschön geworden“, sagte ASN-Vorsitzende Barbara (Beppo) Katzer und richtete einen herzlichen Dank an alle Beteiligten. Sie nutzte die offizielle Gelegenheit, auch den vielen Mitgliedern zu danken, die bei der Planung, dem Innenausbau und den Arbeiten auf dem Außengelände mitangepackt haben, damit die Saison 2018 eröffnet werden konnte. 25 Mitglieder hätten mit Spaten und Harken bei den Erdarbeiten nach Einsatz des Baggers mitgeholfen – animiert durch einen Aushang im Waschhaus. „Dies sei schon ein ganz besonderer Platz“, meinte sie.

Als Letzter ergriff Architekt Nils Gereke das Wort. Er dankte dem Bürgermeister für die unbürokratischen, schnellen Entscheidungen, lobte die gute Zusammenarbeit mit dem ASN bei der Planung und dankte allen beteiligten Handwerkern, ohne die nichts so schnell gegangen wäre. „Ihr wart immer zu Stelle, habt alles gegeben. In der ersten Aprilwoche hatten wir noch Minusgrade und Schnee auf dem Platz. Es waren noch keine Fenster drin. Keiner konnte sich vorstellen, dass wir den Platz zum 28. fertigstellen. Es hat alles wunderbar geklappt und daran seid Ihr maßgeblich beteiligt“, sagte der Architekt, und die Handwerker wurden mit einem Riesenapplaus bedacht.

„Ich denke, es ist etwas Schönes entstanden und freue mich, dass der Platz gut ankommt und alle sich hier wohlfühlen“, sagte Nils Gereke. Da man auf einem so schönen Platz auf einer Nordseeinsel natürlich keine Klingel habe, überreichte er dem ASN für die Platzverwaltung eine Messing-Schiffsglocke, auf der das Fertigstellungsdatum des Gebäudes steht und „Hartelk welkimen“. Das ist Amrum-Friesisch und bedeutet herzlich willkommen.

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Über Astrid Thomas-Niemann

Astrid Thomas-Niemann ist gelernte Schifffahrtskauffrau sowie studierte Sprach- und Erziehungswissenschaftlerin. Sie hat viele Jahre als Schifffahrtsanalystin gearbeitet und lebt seit 2015 in Wittdün. Als junge Frau kam Astrid 1981 das erste Mal auf die Insel und besuchte auf Zeltplatz II die Niemanns aus Hamburg, die Amrum seit 1962 urlaubsmäßig die Treue halten, inzwischen bereits in der 4. Generation.

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