Filmarbeiten des NDRs auf Amrum- die Geschichte Hark Olufs …


Am letzten Drehtag vor dem Öömrang Hüs. Von links nach rechts: Marian Harder (Hark Olufs) mit Filmsohn Henri Engels, Are Boyens (junger Hark Olufs), Janne Schult (junger Hark Nickelsen), Lea Gaycken (Ehefrau Hark Olufs) mit Filmtochter Fenja Fetting, Wulf (Dorfhund), Lotte von Komorski (Dorfbewohnerin), Carsten Albertsen (Dorfbewohner), Anke Remmers-Köhler (Dorfbewohnerin), Jürgen Krahmer (Hark Olufs Vater), Steffi Wollny (Dorfbewohnerin), Birte Laxy (Dorfbewohnerin), Emma Randow (Dorfbewohnerin), Mathilda Mossmann (Dorfbewohnerin), Stephan Corves (Kamera), Janina Harder (Drehbuch, Regie, Kostüm), Boy Knobloch (Leibwächter des Beys u.a.), Petra Harder (Hark Olufs Mutter), Sandra Martinen (Dorfbewohnerin), Simon Wendt (Ton-/Kamerassistenz)

Hark Olufs- vielen kommt der Name bekannt vor. Einige sind schon mal über seinen Grabstein auf demFriedhof an der St.-Clemens-Kirchein Nebel gestolpert oder haben in der Ausstellung im Maritur in Norddorf von ihm erfahren, andere haben seine Geschichte in einem der erschienenen Romane gelesen. Der NDR hat es sich jetzt zur Aufgabe gemacht, sein aufregendes Leben in einer Dokumentation zu verfilmen.

Der Bey von Constantine (Jan Rümpler) neben seinem Beduinenzelt.

Hark Olufs wurde 1708 auf Amrum in Süddorf geboren. Für die damalige Zeit üblich, war er mit nur 12 Jahren bereits Schiffsjunge auf der „Hoffnung“, einem Schiff seines Vaters. Drei Jahre später, auf dem Weg von Nantes nach Hamburg, begann Hark Olufs besondere Lebensgeschichte, als das Schiff gekapert und die Besatzung nach Algier verschleppt wurde. Allen Bemühungen zum Trotz konnte Hark Olufs Familie die hohe Summe nicht aufbringen, um ihren Sohn freizukaufen, sodass er schließlich auf dem Sklavenmarkt in Algier verkauft wurde. Hark Olufs schaffte es jedoch mit der Zeit, sich in Algerien hohes Ansehen zu erwerben. Zunächst war er Lakai des Beys von Constantine, dann Schatzmeister und danach Kommandeur der Leibgarde, bis er schließlich zum Oberbefehlshaber der Kavallerie ernannt wurde. Als er 1735 wesentlich zu der Eroberung Tunis beitrug, wurde er als Dank frei gelassen und kehrte so nach elf Jahren im Exil nach Amrum zurück. Die Wiedersehensfreude unter den Amrumern war nach so langer Zeit gegenüber dem vermutlich zum Islam konvertierten Hark Olufs jedoch recht unterschiedlich ausgeprägt.

Hark Olufs am Beduinenzelt in Algerien beziehungsweise auf dem Kniepsand.

Für die Dreharbeiten wählte Janina Harder, Drehbuch-Autorin des NDRs, die für das 18. Jahrhundert authentischsten Häuser und kleinen Straßen Nebels aus. Das Öömrang Hüs diente dabei hervorragend für die Innenaufnahmen. Unter den Komparsen waren auch einige Amrumer, vor allem die Mitglieder des Trachtenvereins unterstützten mit ihrer Arbeitstracht die Verfilmung. Nach Algerien musste für die Dreharbeiten jedoch keiner. So mag sich der ein oder andere Spaziergänger auf dem weitläufigen Kniepsand über den orientalisch gekleideten Hark Olufs oder den Bey von Constantine gewundert haben.

Wann die historische Dokumentation genau ausgestrahlt wird, ist leider noch nicht bekannt.

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Über Lotte von Komorski

Lotte von Komorski wurde 1988 in Heidelberg geboren und wuchs später in der Lüneburger Heide auf. Nach dem Bachelorstudium der Forstwirtschaft in Göttingen absolvierte sie noch ihren Master in Wildtierökologie und Wildtiermanagement in Wien. Nach vielen praktischen Erfahrungen in der Wildtierforschung und ersten Berufserfahrungen in der Naturschutzarbeit in Osteuropa zog es sie Ende 2018 aus Frankfurt am Main nach Amrum, um hier das Naturzentrum zu leiten.

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