Die Wiese – ein Paradies nebenan.


DIE WIESE – EIN PARADIES NEBENAN

Ein Film von Jan Haft im Auftrag der Deutschen Wildtier-Stiftung

Die St. Clemens-Kirchengemeinde lud zu einem Filmabend ins Norddorfer Kino „Lichtblick“ ein – bis auf den letzten Platz war das KINO 1 gefüllt, es mussten sogar Interessierte draussen bleiben. Gezeigt wurde der Naturfilm „Die Wiese“ von Jan Haft. „Die Kirchengemeinde will mit dieser Veranstaltung all denen Danke sagen, die auf der Insel Amrum Blühwiesen gepflanzt haben und damit eine schöne, vielfältige und wohlduftende Einladung an alle ausgesprochen haben, ebenso verantwortungsvoll umzugehen mit dem Land, der Insel, der Zukunft“, so Pastorin Thurid Pörksen. Ein besonderer Dank für geschaffene Blühwiesen auf der Insel ging hier an Kurt und Sven Tönissen, Karsten Schult, den Konfirmanden, der Amrumer Landjugend und den Landwirten!

Eine Welt voller Wunder und Überraschungen. Im Film wird die Vielfalt von Fauna und Flora auf deutschen Wildwiesen gezeigt.

Der vielfach preisgekrönte Tierfilmer auf seinem Traktor. Beim bewirtschaften seiner eigenen Wiese achtet er darauf, dass die Artenvielfalt erhalten bleibt.

Der Biologe und Naturfilmer Jan Haft zeigt diesen mit großem, technischen Aufwand gedrehten Dokumentarfilm mit nie gesehenen Bildern, so bunt, so vielfältig und so schön – herrlich, diese blühende Sommerwiese. Es gab während des Filmes einige Ohs und Ahs. Auf den artenreichen Wiesen leben sechsbeinige, vierbeinige und geflügelte Bewohner, die in dem Film vorgestellt werden. Der Film zeigt aber auch, warum dieser Lebensraum in Gefahr ist. Wiesen haben eine große Bedeutung z. B. für viele Vogelarten, die ihre Nester am Boden zwischen Gräsern und Kräutern bauen.

Ca. 600.000 Hektar Grünland sind in den letzten dreißig Jahren zu Ackerland geworden. Die Gründe dafür waren bessere Einnahmemöglichkeiten durch Getreideanbau, Veränderungen in der Nutztierhaltung und politische Impulse zur Erzeugung von Energiepflanzen, vornehmlich Mais, für Biogasanlagen.

Vor noch gar nicht allzu langer Zeit gab es auf Amrum keine Mais- und Rapsfelder.

Das hat weitreichende Folgen für die Tierwelt, denn die einst so typische Fauna der Agrarlandschaft verschwindet. Schmetterlings- und Wildbienenarten werden immer seltener. Vogelarten der Feldflur, die noch vor kurzem häufig waren, existieren mittlerweile nur noch in Restbeständen. Bei manchen beträgt der Verlust mehr als 90 Prozent. Unter den Verlierern sind auch bekannte Arten wie Kiebitz und Feldlerche.

Die verbleibenden Wiesen wurden größtenteils in Hochertragsgrünland umgewandelt. Solche Grasäcker werden bis zu fünfmal pro Jahr gemäht. Die Nester von Bodenbrütern kommen dabei unter die Räder ebenso wie Amphibien und Reptilien. Häufig wird auch der Nachwuchs von Säugetieren wie Feldhase und Reh beim Mähen getötet.

Hunderte Arten von Vögeln, Heuschrecken, Zikaden und anderen Tieren leben zwischen den Gräsern und farbenprächtig blühenden Kräutern der Wiese. Das Zusammenspiel der Arten, die Abhängigkeit der Tiere und Pflanzen voneinander, macht die Blumenwiese zu einem Kosmos, in dem es unendlich viel zu entdecken gibt. Eine faszinierende Welt, in der ein Drittel unserer Pflanzen- und Tierarten zu Hause ist. Hier werden einige der schönsten, liebenswertesten und skurrilsten Bewohner unserer Wiese vorgestellt. Rehkitz-Zwillinge, die ein Leben zwischen Waldrand und Wiese führen, sind die Hauptdarsteller des Filmes und nehmen den Zuschauer mit auf ihre Abenteuer.

Jan Haft ist wohl der erfolgreichste deutsche Naturfilmer, seine Filme wurden mit 200 Preisen im In- und Ausland auf allen international bedeutsamen Naturfilmfestivals ausgezeichnet. Sie liefen in großen Fernsehsendern und erreichten dort Spitzenquoten. Nach „Das grüne Wunder“ und „Magie der Moore“ ist „Die Wiese – Ein Paradies nebenan“ Hafts dritter Kinofilm.

Vor und nach dem Film führte Inselpastorin Thurid Pörksen „blühende“ Gespräche mit den Kinogängern.

Dieser Film soll animieren, unsere kleine bunte Welt vor unserer Haustür anders zu betrachten und besser wahrzunehmen.

Es wird allen gedankt, die Blühwiesen angelegt haben. Danke auch an den Landwirten, die auf ihrem Land Blühstreifen stehen lassen. Nachahmung wünschenswert.

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Über Gerd Arnold

Gerd Arnold, 1957 in Nebel auf Amrum geboren. Ein „echter“ Amrumer mit der friesischen Sprache (öömrang) aufgewachsen. Bis 1972 die Schule in Nebel besucht, danach Elektroinstallateur in Wittdün gelernt. 1976/77 in Wuppertal den Realschulabschluss nachgeholt. Ab Oktober 1977 als Berufssoldat bei der Bundesluftwaffe und seit November 2010 Pensionär. Nach vielen Jahren der verzweifelten Suche nach passenden „bezahlbaren“ Wohnraum auf Amrum endlich fündig geworden, seit Februar 2022 wieder ständig auf Amrum. 2019 ins Team der Amrum News integriert, aber das soll neben dem Angeln nicht die einzige Aktivität auf der Insel bleiben.

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