Musikwochen in der Blauen Maus


 

Der musikalische Herbst in der Blauen Maus hat es in sich. In den vergangenen 2 Wochen traten 3 verschiedene Bands in der Blauen Maus auf, die Ceilidh Project mit ihren schottischen Songs, Wulli und Sonja mit ihrem großen Repertoire aus Country, Rock, Pop und Blues und das Hamburger Pop Duo Tüdelband mit Ihren Plattdeutschen Texten. Und in den nächsten Wochen geht es weiter mit Crazy Horst (16.Oktober) und Stephen Foley und Band (30.Oktober/1.November).

Ceilidh Project

Die Band Ceilidh Project ist schon das vierte Jahr in Folge zu Gast in der Blauen Maus. Der Dudelsackspieler Jörg Bernkopf und der Gitarrist Erik Frotscher sind Meister ihrer Instrumente und mit der kräftigen Stimme von Erik Frotscher fühlt man sich schnell in die schottischen Highlands versetzt. Die Hälfte ihrer sehr melodischen Songs sind selbstgeschrieben. Schnell springt der Funke auf das Publikum über und mit einem schottischen Whisky aus dem riesigen Angebot der Blauen Maus, ist der schottische Abend perfekt. Seit 5 Jahren treten die beiden Musiker zusammen auf und haben etwa 50 Auftritte im Jahr.

Wulli und Sonja

Auch das Duo Wulli und Sonja sind alte Bekannte auf Amrum. Seit 2012 haben sie schon 18 Abende in der Blauen Maus gastiert und viele der Zuhörer sind echte Fans der 2 Musiker aus Erlangen. Seit über 14 Jahren treten die beiden gemeinsam auf und das perfekte Gitarrenspiel von Wulli mit der eindrucksvollen Stimme von Sonja sind Garanten für einen tollen Abend. Viele Lieder auf ihrer neuen CD Herzensland regen zum Nachdenken an und beim Lied „Wenn ich nicht mehr weiß, wie ich heiß“, inspiriert von Menschen, die Angehörige zu Pflegen haben, lauschten die Zuhörer andächtig. Doch mit Witz und viel Temperament schaffte es Sonja auch immer wieder, mit ihrem fränkischen Dialekt die Leute zum Mitsingen und sogar zum Tanzen zu bringen. Neben vielen Eigenkompositionen gab es auch Bekanntes wie „Here Comes the Sun“ oder zum Abschluss des Abends das passende „One Moment in Time“. Ein sehr stimmungsvolles Konzert und die Zuhörer waren begeistert. „Total toll und so nett, ich mag die beiden“ fasste Wirtin Barbara den Abend zusammen.

Mit der Aufforderung „Lot uns tosamen Leeder singen“ begann das Hamburger Platt Duo Tüdelband den Abend. Ihr 10-jähriges

Hamburger Tüdelband

Jubiläum feiern Mire Buthmann (Gitarre, Gesang) und Malte Müller (Schlagzeug, Melodica) in diesem Jahr. „Es macht uns immer noch so viel Spaß wie am Anfang“ so Mire Buthmann. Mittlerweile leben die beiden Künstler von der Musik und haben etwa 60 Auftritte im Jahr, viele in Norddeutschland, in den Niederlanden und auch schon mal in Bayern. In den 10 Jahren wurden neben den Live-Auftritten auch zahlreiche CDs aufgenommen, die letzte ist eine Live Aufnahme von einem Konzert in der Blauen Maus („Live Op Amrum“). Mit ihren lebensnahen Texten, über Freundschaften, Liebe und Schicksale animieren sie die Zuschauer zum Zuhören und manchmal auch zum Mitsingen. Die eindrucksvolle Stimme von Mire und die perfekte musikalische Begleitung von Malte waren der Garant für einen gelungenen Musikabend. Für den einen oder anderen, der die Plattdeutschen Texte nicht auf Anhieb verstand, gab es immer wieder eine kurze hochdeutsche Erklärung.

Jan und Barbara von der Weppen

Live Musik in der Blauen Maus ist ein fester Bestandteil des Amrumer Kulturprograms. Der Wirt der Blauen Maus, Jan van der Weppen, stellte sich den Fragen des Autors:

Jan, seit wieviel Jahren gibt es Live Musik in der Blauen Maus? Vereinzelte Konzerte hat es schon früher immer wieder einmal gegeben, aber regelmäßig machen wir das seit 2005. Insgesamt sind schon etwa 80 verschiedene Gruppen aufgetreten, viele auch schon mehrmals.

Wieviel Abende im Jahr gibt es Live Musik? Ungefähr 25 – 30 pro Jahr, meistens im Frühjahr und Herbst

Es ist bekannt, dass du eine große Musiksammlung besitzt und dich auch sehr damit beschäftigst. Wie suchst du die Gruppen aus? Das ist sehr unterschiedlich. Ich werde von Agenturen angeschrieben, viele der Gruppen kenne ich schon und buche sie wieder, auch Empfehlungen von Bands, die bei uns aufgetreten, sind dabei und manchmal lass ich mich auch von skurrilen Namen inspirieren, wie zum Beispiel „Schnaps im Silbersee“ oder „Hurensöhne“.

Ist es schwierig gute Musikgruppen nach Amrum zu bekommen? Eigentlich nicht, letztendlich geht es natürlich auch um die Gage. Einige Bands waren schon hier und hatten später so viel Erfolg, dass wir sie uns nicht mehr leisten konnten. Micha McPherson beispielsweise wurde später als beste britische Nachwuchsband ausgezeichnet und danach waren sie zu teuer für uns. Unser Vorteil ist, dass wir auch Konzerte innerhalb der Woche anbieten, da haben die Bands oft Zeit.

Was treibt dich an, immer wieder Musikabende zu veranstalten? Es ist spannend immer wieder neue Gruppen kennenzulernen. Ich höre gern Musik, komme aber nicht so häufig dazu, mir Live Musik anzuhören. Dann lass ich die Musik einfach zu mir kommen. Hinter dem Tresen steh ich ja immer in der 1.Reihe.

Man muss bei den Konzertabenden keinen Eintritt bezahlen. Wie finanziert ihr die Auftritte? Wir hoffen natürlich, an diesen Abenden die Bude voll zu haben. Außerdem haben wir während der Auftritte eine spezielle Speisen- und Getränke Karte mit etwas höheren Preisen.

Gibt es Feedback von den Künstlern und den Gästen? Die Künstler lieben den direkten Kontakt zum Publikum. Die Kleine Bühne ohne Vorhang gibt ihnen das Gefühl, direkt unter den Zuhörern zu sitzen. Diese Atmosphäre lieben auch die Gäste. Es gibt viele Fans, die extra wegen Ihrer Band nach Amrum kommen. Neulich bekam ich eine Anfrage eines Fans, ob er denn seine 12-jährige Tochter mitbringen dürfte, die ein großer Fan von Wulli und Sonja ist. Es war toll zu sehen, wie dieses Mädchen den Abend genossen hat, und zwar am Tisch direkt neben der Bühne.

Vielen Dank für das Interview.

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Über Ralf Hoffmann

Ralf Hoffmann wurde 1955 in Schleswig geboren und zog mit seinen Eltern und Geschwistern 1962 nach Amrum. Nach dem Abitur in Niebüll studierte Ralf Luft und Raumfahrttechnik in Berlin. Die ersten 6 Berufsjahre verbrachte er als Entwicklungsingenieur bei VW und danach wechselte er als Aerodynamischer Entwicklungsingenieur zu Ford nach Köln. Als Leiter der Aerodynamischen Entwicklung für Ford Europa und die letzten 15 Jahre als Manager Aerodynamik und Motor- und Komponentenkühlung war er weltweit verantwortlich und viel unterwegs, um die jeweiligen Prototypen unter Hitze und Kälte zu testen. Nach all den Jahren auf dem Festland sind Ralf und seine Frau Karin nun wieder nach Amrum zurückgekehrt.

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