Mehr geeignete Laichgewässer für die Kreuzkröte auf Amrum …


Die Kreuzkröte mit dem typischen Rückenstrich. © Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein

Die Bestände der Amphibien im Kreis Nordfriesland, auch auf den Inseln, sinken besorgniserregend. Diesem Trend stemmen sich die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holsteinund der Kreis Nordfriesland seit 2017 mit einer groß angelegten Amphibieninitiative entgegen. In dieser Woche stehen die feuchten, aber mittlerweile zugewachsenen Dünentäler beim Campingplatz von Wittdün auf Amrum im Mittelpunkt der Naturschützer. „Wir wollen hier den Fortbestand der europaweit geschützten Kreuzkröten sichern und gleichzeitig den Lebensraum „feuchte Dünentäler“ erhalten“, sagt Michael Ott, Maßnahmenmanager der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein.

Rainer Borcherding, biologische Baubegleitung von Amphi Consult, Frank Timpe, Amrum Touristik, Lotte von Komorski, Öömrang Ferian i.f., Carmen Klein, stellvertretende Bürgermeisterin Wittdün und Michael Ott, Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, bei der Besichtigung einer frisch umgesetzten Maßnahmenfläche. © Öömrang Ferian i.f.

Mit einem Bagger werden zurzeit für die einst häufig auf Amrum vorkommenden Kreuzkröten in den feuchten Dünentälern bei Wittdün neue Lebensräume hergerichtet. Dabei werden die zugewachsenen und verlandeten Senken „ausgeschält“, um neue Dünentümpel zu schaffen. Das Gelände ist im Eigentum der Gemeinde Wittdün, die die Maßnahmen gemeinsam mit dem Naturschutzzentrum des Öömrang Ferian i.f. maßgeblich unterstützt. Schon im letzten Jahr wurden gemeinsam mit der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, dem Öömrang Ferian i.f. als Partner vor Ort und Amphi Consult als Amphibienexperten neue Laichgewässer bei Ban Horn und dem Wriakhörnsee geschaffen. „Für die Kreuzkröte ist es gut, ein Netz potentieller Laichgewässer vorzufinden. Diese müssen eher flach sein, damit sich das Wasser erwärmt und eine schnelle Entwicklung des Laichs möglich ist. Dank mehrerer Gewässer hat die Kröte Ausweichmöglichkeiten und kann sich ausbreiten. Fällt an einem Standort die Kinderstube aus einem Grund aus, z.B. weil ein Gewässer zu schnell trocken gefallen ist, so gibt es noch andere Standorte, an denen eine Reproduktion erfolgreich sein kann“, so Lotte von Komorski vom Öömrang Ferian i.f..

Ein für die Kreuzkröte auf Amrum „ausgeschältes“ feuchtes Dünental kurz vor Beendigung der lebensraumverbessernden Maßnahme. Hier findet die Kreuzkröte ein geeignetes Laichgewässer und auch genügend vegetationslose Fläche, um sich im Winter einzugraben. © Öömrang Ferian i.f.

Das Terrain zwischen Leuchtturm und Campingplatz bietet prinzipiell optimale Lebensbedingungen für die wärmliebenden Kreuzkröten. Zu kämpfen haben die Froschlurche damit, dass Dünentäler zuwachsen und damit besonnte Wasserpfützen und Sonnenterassen fehlen. Sie sind für das Laichgeschäft und spätere Kinderstube unerlässlich.

Autor: Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein

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