Andrang für Fähre zu groß – Fahrgäste blieben am Fähranleger zurück …


Bild aus Lockdown-Zeiten … So sah es in den letzten Tagen nicht mehr aus

Mit der Öffnung der Inseln für Urlauber war Amrum über das Himmelsfahrtwochenende sehr gut besucht. Erwartungsgemäß sind zusätzlich auch viele Kurzurlauber dabei, die sonntags wieder abreisen. Viele Gäste hatten sich für die Rückfahrt aufs Festland die 12:05 Fähre nach Dagebüll ausgesucht, wie sich herausstellte, zu viele. Schon für die Fahrt zur Fähre mussten die Busse Sonderfahrten einlegen, um alle an den Busstationen wartenden Fahrgäste zum Fähranleger zu bringen. Viel zu viele Fahrgäste standen schließlich am Fähranleger und als dann die Fähre ankam, gerieten die Vorgaben für Sicherheitsabstand, Mundschutz und Rücksichtnahme mehr und mehr in den Hintergrund.  Als dann die von der WDR als Höchstgrenze angegebene Personenzahl von 450 Fahrgästen die Fähre betreten hatten, war Schluss. Der Zugang zur Fähre wurde geschlossen und etwa 150 Fahrgäste konnten nicht mitfahren. Dieses sorgte für erheblichen Unmut und es dauerte eine ganze Zeit, bis alle Wartenden den Seiteneinstieg wieder verlassen hatten. Die Fahrgäste wurden auf die nächste Fähre um 15:05 vertröstet. Diese konnte dann zwar alle aufnehmen, aber da nun jeder bedenken hatte, ob er auch wirklich mitkommt, war auch hier das Gedränge erheblich und ein Mindestabstand wurde oft nicht mehr eingehalten.  Wie Reisende berichteten, war die Situation dann auf der Fähre entspannt und es war durch die reglementierte Fahrgastanzahl genügend Sicherheitsabstand vorhanden.

Wie es scheint, waren die Pläne, wie mit so einer Situation umzugehen ist, unzureichend. Nur den Zugang zur Fähre zu reglementieren, hat sich als nicht ausreichend erwiesen. Das Verhalten der Fahrgäste in so einer Situation war anscheinend in den Plänen nicht entsprechend berücksichtigt und auch die Lenkung der Personenströme bei sehr hohem Fahrgastaufkommen scheint nicht ausreichend zu sein.

Sowohl die WDR wie auch die Versorgungsbetriebe Amrum, die für den Betrieb auf dem Fähranleger verantwortlich sind, betonen, dass die Geschehnisse von gestern kritisch beleuchtet werden. Schon für das kommende Pfingstwochenende wird Abhilfe geschaffen. Gemeinsam mit allen Beteiligten soll ein umfangreiches, erweitertes Konzept erarbeitet werden. Hierbei geht es um bessere Kommunikation an die Feriengäste, welche Abfahrten kritisch sein könnten, zusätzliche Personenbeförderungskapazitäten, bessere Personenleitkonzepte auf dem Anleger und auch eine entsprechende Anzahl von Ordnern vor Ort.

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Über Ralf Hoffmann

Ralf Hoffmann wurde 1955 in Schleswig geboren und zog mit seinen Eltern und Geschwistern 1962 nach Amrum. Nach dem Abitur in Niebüll studierte Ralf Luft und Raumfahrttechnik in Berlin. Die ersten 6 Berufsjahre verbrachte er als Entwicklungsingenieur bei VW und danach wechselte er als Aerodynamischer Entwicklungsingenieur zu Ford nach Köln. Als Leiter der Aerodynamischen Entwicklung für Ford Europa und die letzten 15 Jahre als Manager Aerodynamik und Motor- und Komponentenkühlung war er weltweit verantwortlich und viel unterwegs, um die jeweiligen Prototypen unter Hitze und Kälte zu testen. Nach all den Jahren auf dem Festland sind Ralf und seine Frau Karin nun wieder nach Amrum zurückgekehrt.

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2 comments

  1. Wenn ich das lese gehen bei mir die Nackenhaare hoch. Da sehe ich auch wieder nur den ICH Mensch, ich muss dies und das. Das trotz Regelung es zu einem solchen Andrang kommt und noch für Unmut unter den Gästen sorgt ist noch schlimmer. Eben auch nichts kapiert. Was mich allerdings auch stört, wenn ich das richtig lese konnten alle Fahrgäste an Bord und es musste dann ein großer Teil das Schiff wieder verlassen. Das große zählen sollte doch schon vorher geschehen.

    Letztendlich hoffe und wünsche ich euch allen, das es nach diesem Andrang zu keiner Infektion auf der Insel kommt. Dann hätte es sich nicht gelohnt Tagesgäste oder auch andere aufzunehmen.

    Mit herzlichen Grüßen und bester Gesundheit
    Fam Zeutzem

  2. Das konnte man kommen sehen.Zum guten Schluss werden sich wohl die Fußgänger auch anmelden müssen zumindest an den Wochenenden.Das wird in der HS sonst ein Chaos. Kann mir auch nicht vorstellen das es gut ist diese Menge Tagesgäste zuzulassen.Ich sehe es schon kommen das es ein böses Ende nimmt.Da viele nicht in der Ausland wollen werden die deutschen Inseln und Küstenorte überlaufen werden wenn man nicht ganz wachsam ist.
    Ursula Schinkel

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