Auch “virtuell” war der Amrumer Mukolauf 2020 ein großer Erfolg – Die Organisatoren durften sich sogar über einen neuen Spendenrekord freuen!


Der Autor beim Lauf durch den Königswald …

Wer am vergangenen Pfingstsamstag gegen Mittag an der Fachklinik Satteldüne in Nebel auf Amrum vorbeigekommen ist, der hat wohl fast gar nicht bemerkt, dass gerade die 17. Auflage des Amrumer Mukolauf stattgefunden hat. Wenn auch anders als gewohnt und ursprünglich geplant, denn der beliebte Spendenlauf zu Gunsten von Mukoviszidose-Betroffenen fand in diesem Jahr erstmals virtuell als “Mukolauf 2020 – Zuhause” statt. Im März hatten die Lauforganisatoren Thomas Tringl und Uwe Köller zusammen mit der Fachklinik Satteldüne schweren Herzens die Entscheidung treffen müssen, aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie und der Sperrung der Insel das traditionell für Pfingsten geplante Pfingstevent und den Mukolauf abzusagen. Danach waren zahlreiche Zuschriften von Unterstützern und Teilnehmern eingegangen. Schließlich ist daraus die Idee entstanden, das Laufevent zumindest virtuell doch stattfinden zu lassen, ganz nach dem Motto: Wenn die Läufer nicht zum Mukolauf nach Amrum kommen können, dann kommt der Mukolauf in diesem Jahr eben zu den Läufern. Der Zuspruch und das Interesse war riesig, wie groß überraschte dann sogar die kühnsten Erwartungen des Teams von der Regionalgruppe Amrum.

Pünktlich um 12:30 Uhr fiel der virtuelle Startschuss und die insgesamt 544 Teilnehmer (82 x um die ganze Insel, 131 x die halbe Strecke, 37 x Walker sowie 294 x Rundkurs) machten sich gleichzeitig aber verteilt in ganz Deutschland auf den Weg, um ihren ganz persönlichen Mukolauf über die 4,5, 13,5 oder 26,5 Kilometer-Strecke zu absolvieren. Natürlich galt es auch hier, die aktuell geltenden Abstandsregelungen und Beschränkungen zu Versammlungen zu beachten und einzuhalten! Beim Mukolauf 2020 standen daher noch viel mehr als sonst der Spaß am Laufen und die gute Sache im Vordergrund. Die Ergebnisse, die ehrlicher Weise aufgrund der verschiedenen Laufbedingungen vor Ort in diesem Jahr nicht wirklich vergleichbar sind, wurden anschließend auf der Homepage des Amrumer-Mukolauf hochgeladen. Unterwegs wurden von den Läuferinnen und Läufern zahlreiche Fotos gemacht, die anschließend ebenfalls auf der Mukolauf Seite hochgeladen werden konnten. Daraus ist inzwischen eine bunte Fotogalerie entstanden.

Auch auf Amrum waren zahlreiche Läufer unterwegs, allerdings wie aus Rücksicht auf die Betroffenen gewünscht, ohne sich vor dem Klinikgelände zu versammeln. Überall auf der Insel waren die bunten Mukolauf T-Shirts der vergangenen Jahre zu sehen. Besonders rührend war das Engagement eines 8-jährigen Amrumers, der beim Mukolauf 2019 eine erwachsene Mukoviszidose Betroffene kennengelernt hatte und dieses Jahr auch für sie gelaufen ist. Mit seinem nimmermüden Einsatz trainierte er für seine 4,5 km Strecke und konnte über 1.100 € Spenden erlaufen. Der Großteil der Teilnehmer war jedoch diesmal nicht auf Amrum sondern stattdessen von Nord bis Süd und von Ost bis West in allen Ecken deutschlands unterwegs. Ebenfalls sehr bewegend auch die Geschichte der Gruppe der “Intensivläufer”, die als Gruppe mehr als 5.000 € erlaufen konnten. Gesundheitlich nicht in der Lage den Weg nach Amrum antreten zu können, war die Mukoviszidose Betroffene Sarah Schott dankbar über die virtuelle Variante des Mukolaufes. Mit Ihrer Ärztin zusammen absolvierte sie in ihrer Heimat die 4,5 km Distanz in 1:00:53.

Auch ich als leidenschaftlicher Läufer habe beim “Mukolauf 2020 – Zuhause” erstmals selbst an einem virtuellen Laufevent teilgenommen und meinen Mukolauf über die 13,5 Kilometer Strecke anstatt auf Amrum in meiner Berliner Heimat absolviert. Die Strecke führte dabei Grenzgebiet von Berlin und Brandenburg zwischen Berlin-Kladow und den Potsdamer Ortsteilen Groß Glienicke und Sacrow durch den Königswald rund um den Sacrower See und ein Stück weit auf dem Berliner Mauerweg und dem Glienicker See. Dank der “offiziellen” Startnummer, die im Vorfeld per Download heruntergeladen werden konnte, hatte der “virtuelle Lauf” trotzdem irgendwie einen “offiziellen” Charakter. Unterwegs wurde ich auch von dem einen oder anderen Spaziergänger und interessierten Passanten auf die Aktion angesprochen. Nach knapp 85 Minuten war dann das virtuelle Ziel am Glienicker See in Berlin-Kladow erreicht. Glücklich und zufrieden und mit dem Gefühl etwas Gutes getan zu haben, genoss ich anschließend noch eine Weile die warmen Sonnenstrahlen am See. Ähnlich erging es sicherlich auch den anderen mehr als 500 Teilnehmern nach ihrem Lauf. Die Ergebnislisten, die Fotogalerie der Teilnehmer, eine Übersicht der Sponsoren und viele weitere Informationen rund um den Amrumer Mukolauf können im Internet unter www.amrumer-mukolauf.de aufgerufen werden. Dort stehen für die Teilnehmer auch die Urkunden zum Download bereit.

Die Organisatoren waren von dem großen Erfolg der Veranstaltung und dem Ergebnis jedenfalls total überwältigt! “Ihr Mukoläufer ward in dieser schweren Zeit in ganz Deutschland unterwegs, seid für die gute Sache gelaufen und habt dabei die Krankheit Mukoviszidose ein Stück weit in die Öffentlichkeit getragen. Niemals hatten wir gedacht, dass sich 544 Teilnehmer anmelden würden. Wow, wir sind wirklich sprachlos und begeistert!”, erklären die überglücklichen Thomas Tringl und Uwe Köller nach der Veranstaltung.  Aber es gibt noch einen weiteren tollen Grund zum jubeln. Denn mit  einer Spendensumme von 60.000 Euro(!) wurde in diesem Jahr sogar ein neuer Spendenrekord aufgestellt! Wenn das kein Grund zum feiern ist?! Der Mokolauf 2020 war auf jeden Fall ein großer Erfolg! Dennoch hofft das gesamte Organisations-Team natürlich, dass der 18. Amrumer Mukolauf im kommenden Jahr am Pfingstsamstag dann wieder in gewohntem Rahmen auf der Nordseeinsel Amrum stattfinden kann. Bis zum nächsten Jahr, bleiben Sie gesund!

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Über Andreas Buzalla

Andreas Buzalla ist ein waschechter Berliner. 1978 dort geboren, hat er unzählige Urlaube mit seinen Eltern auf der Insel verbracht. 2004 erfüllte er sich seinen großen Traum auf der Insel zu leben. Dazu absolvierte er eine Lehre zum Reiseverkehrskaufmann bei der AmrumTouristik. Heute arbeitet er als Assistent der Veranstaltungsleitung der AmrumTouristik. Seit 2004schreibt er als freier Journalist im Amrum-News Team.

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