Wattenmeer-Expedition ab Hamburg: Adler-Schiffe zieht positive Bilanz …

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Die Quest
C. Kruse / arctic-photography.com

Sven Paulsen, Inhaber der Reederei Adler-Schiffe, zieht ein zufriedenes Resümee der durchgeführten 5-Tages-Expeditionen ab Hamburg. Am vergangenen Donnerstag beendete das Expeditionsschiff MS Quest seinen zweimonatigen Einsatz mit Touren über Helgoland, Sylt, Amrum und die Halligen im Weltnaturerbe Wattenmeer. Ob es eine Fortführung in 2021 gibt, ist noch offen.

Siebzehn mal verließ das kleine Expeditionsschiff den Anleger Hamburg Steinwerder Richtung Inseln und Halligen in der Nordsee. An Bord im Durchschnitt 30 Gäste, ein dreiköpfiges Expeditionsteam und ca. 27 Crewmitglieder. Für die Sylter Reederei – dessen Kerngeschäft Tagesausflüge an der deutschen Nord- und Ostseeküste ist – ein Heimspiel was das Fahrtgebiet betrifft.

Die Expeditionen haben dem Unternehmen gezeigt, wieviel Potential an intensiven Naturerlebnissen noch in dieser Region steckt. Paulsen selbst ist mehrmals mitgefahren und hat seine Heimat völlig neu und nachhaltiger kennengelernt: „Natürlich wusste ich, dass das Wattenmeer und die Nordsee viel zu bieten hat. Aber Helgoland, die Halligen, Amrum und Sylt einmal fünf Tage ganz intensiv und bewusst mit wissenschaftlicher Begleitung zu erleben, war auch für mich eine neue und spannende Erfahrung.Ichhabejeden Tag etwas dazugelernt.“,so der Reeder.

Ebenfalls die Expeditionsteilnehmer zeichnen ein durchweg positives Bild der angebotenen Reise: Fast alle der mitgefahrenen Gäste bewerteten die Inhalte der Fahrt mit hervorragend und würden diese erneut buchen. Selbst in der kurzen Angebotszeit gab es Wiederholer und für das kommende Jahr gibt es bereits eine Liste mit interessierten Passagieren. Den Grund dafür sieht die Reederei darin, dass jede Expedition ein Unikat darstellte. Jede Reise war gespickt mit variierenden Exkursionen und kleinen Besonderheiten: Wattwanderung auf den Japsand, Austernwanderung auf Sylt, Zodiac-Fahrten in den Priel, Abendwanderung auf dem Kniepsand, Sonnenuntergangs-Cruise vor der Langen Anna oder eine Nachtwanderung zum Leuchtturm auf Hallig Langeneß. Jeder Tag wurde mit zahlreichen Optionen von früh bis spät gefüllt. Zwischen den Ausflügen gab es Lunch am Pier, Picknick in der Natur oder Grillabende auf dem Außendeck. Expeditionsleiter Christian Kruse war jeden Tag voll im Einsatz, um jede Reise für die Gäste optimal auf Wetterbedingungen, Wellenhöhen und die Gezeiten abzustimmen.

Auch wenn Paulsen mit diesem neuen Produkt keine schwarzen Zahlen geschrieben hat, sieht er es dennoch als Erfolg und als zukunftsfähiges sowie ausbaufähiges Angebot. Ein entscheidendes Kriterium ist, ob im kommenden Jahr wieder ein adäquates Expeditionsschiff eingechartert werden kann. Zudem wird auf Basis der gesammelten Erfahrungen analysiert, ob das Angebot generell wirtschaftlich darstellbar ist. „Selbstverständlich verfolgen wir auch die COVID-19 bedingten Entwicklungen im innerdeutschen Tourismus und die dadurch freigesetzte Dynamik auf dem Schiffsmarkt. Beide Faktoren können sich positiv oder negativ auf eine Fortsetzung im nächsten Jahr auswirken.“, sagt Paulsen.

Weitere Aspekte sprechen für die Fortsetzung: Eine Wattenmeer-Expedition ist umweltfreundlicher als jede Fernreise, die Anreise zum Hafen ist einfach und klimaneutral möglich. Zudem liegt Urlaub im eigenen Land im Trend. Paulsen ist der Meinung, dass „exklusive und intensive Naturerlebnisse immer mehr an Bedeutung gewinnen und dem Problem des ‚Übertourismus’ entgegenwirken könnten.“Zudem profitierten nicht nur die Tourismuseinrichtungen, Häfen und Gemeinden in den Zieldestinationen finanziell von dem neuen Angebot. Überdies hinaus konnten lokale Naturschutzorganisationen und nachhaltige Dienstleister eine Wertschöpfung aus dem neuen Angebot ziehen.

Ein Ziel dieser Expedition ist zudem erreicht worden, was nicht nur Naturschutzorganisationen freuen wird: Das Gästefeedback der der Teilnehmer zeigt deutlich, dass die Sensibilität und die Wahrnehmung für den schützenswerten Nationalpark und seine Bedeutung für Mensch, Tier und Umwelt nach der Reise erheblich gestiegen ist.

Hinter dem Produkt und diesem Erfolg stand jedoch eine Menge Arbeit und sehr hohe Investitionen. Gemeinsam mit Projektleiter Christian Kruse – der zudem als Expeditionsleiter an Bord im Einsatz war – und einem kleinen Marketingteam, wurde alles innerhalb von nur drei Wochen von der Idee zur Umsetzung und zur Vermarktung gebracht. Die Betriebskosten pro Gast eines kleinen Expeditionsschiffes liegen weit über den Kosten eines Kreuzfahrtschiffs. So war es erforderlich, dass besondere Erlebnisse geschaffen und Highlights gefunden werden mussten, die dem regulären Tagestouristen nicht oder nur schwer zugänglich sind. Kruse und seinem Team gelang es, den Passagieren einmalige, exklusive und intensive Naturerlebnisse zu ermöglichen, ohne dabei die Flora und Fauna des Nationalparks zu stören. Die Nationalparkverwaltung und andere Organisationen sind dazu von Beginn an mit einbezogen worden. Unter anderem wurde das Expeditions-Team von der Nationalparkverwaltung geschult und auf den Einsatz im sensiblen Weltnaturerbe Wattenmeer vorbereitet. Für die Landexkursionen sind außerdem Guides vom Jordsand e.V., der Schutzstation Wattenmeer und den Naturgewalten Sylt hinzugebucht worden.

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