Die Bilder aus der Ukraine sind allgegenwärtig. Die Menschen fliehen vor dem Angriffskrieg Russlands und verlassen ihre Heimat, um ihr Leben zu retten. Sie brauchen Unterstützung, und dass die Welle der Hilfsbereitschaft groß ist, zeigt sich auch auf Föhr und Amrum. So leben derzeit bereits knapp 20 Geflüchtete auf beiden Inseln, die aufgrund privater Initiativen gekommen sind. Zahlen, die zeitnah steigen werden, wenn die Menschen nach dem Königsteiner Schlüssel auf die Ämter und Gemeinden verteilt werden. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es für Föhr und Amrum noch keine Zuweisungszahlen seitens des Kreises.
Wohnungen, die Geflüchteten zur Verfügung gestellt werden könnten, wurden aus der Bevölkerung bereits gemeldet. Die Solidarität und Bereitschaft, Menschen aus der Ukraine aufzunehmen, sei beachtlich, betont Ordnungsamtsleiter Jörg Michelsen. Dennoch werde der aktuell zur Verfügung stehende Wohnraum nicht ausreichen und man hoffe auf weitere Meldungen verfügbarer Dauer- oder Ferienwohnungen. Angebote nimmt die Flüchtlingsbeauftragte Yvonne Peyser entgegen, die beim Sozialzentrum Föhr-Amrum zuständig für die Koordinierung und zentrale Anlaufstelle für Hilfs- und Wohnungsangebote ist.
Menschen, die zu uns kommen, müssen sich beim Ordnungsamt des Amtes Föhr-Amrum anmelden (auf Amrum bei der Außenstelle des Amtes in Nebel). Hier werden die Daten aufgenommen und eine Meldebescheinigung ausgestellt. Mit dieser und dem Personalausweis melden sich die Geflüchteten dann beim Sozialzentrum des Amtes Föhr-Amrum.
Dabei gilt: Wer eine Person oder eine Familie bei sich aufnimmt, muss eine Wohnungsgeberbescheinigung (www.amtfa.de/seite/408747/formulare.html) ausfüllen. Mit dieser und dem Personalausweis melden sich die Betroffenen beim Ordnungsamt an. Hier erhalten sie eine Meldebescheinigung, mit der sie sich an das Sozialzentrum wenden, wo sie je nach Bedarf Leistungen beantragen können.
Anders verhält es sich bei über den Kreis zugewiesenen Personen. Sie sind bereits im Besitz einer sogenannten Fiktionsbescheinigung, mit der Ausländer in Deutschland das Bestehen eines vorläufigen Aufenthaltsrechts nachweisen. Werden die Geflüchteten anfangs in einer Notunterkunft des Amtes untergebracht, stellt dieses auch die Meldebescheinigung aus. Werden sie vom Kreis zugewiesen und Yvonne Peyser kann eine zur Verfügung gestellte Wohnung vermitteln, stellen die Wohnungsinhaber die Wohnungsgeberbescheinigung aus, mit der sich die Geflüchteten dann beim Ordnungsamt anmelden.
Die Meldung beim Sozialzentrum ist hilfreich und sollte wahrgenommen werden. Sie dient insbesondere zur Erfassung bei der Ausländerbehörde. Wichtig ist, dass alle Geflüchteten registriert werden und der Quote zugerechnet werden, die der Zuweisung von Geflüchteten zugrunde liegt. Als Hilfestellung haben Amt Föhr-Amrum und Sozialzentrum gemeinsam einen Leitfaden entwickelt, der auch privaten Helfern die nötigen Schritte aufzeigt (www.amtfa.de/infos-fuer-fluechtlinge).
Liegen Zahlen vor, wird die Flüchtlingsbeauftragte auch Kontakt mit den Insel-Kitas aufnehmen. In den Schulen sind erste Anmeldungen bereits auf den Weg gebracht. Über mögliche Kapazitäten ist Yvonne Peyser mit den jeweiligen Schulleitern im Gespräch. Hier war die Integration von Kindern aus Flüchtlingsfamilien bereits in der Vergangenheit erfolgreich und diese Erfahrungen können nun genutzt werden.
Auch der Verein Flüchtlingshilfe Föhr-Amrum ist wieder unterstützend mit im Boot, Hilfe hat zudem der Verein Föhr Amrumer Unternehmer angeboten und das Inselradio hat eine Gutschein-Sammelaktion ins Leben gerufen. Weitere Hilfe ist willkommen, weshalb sich Menschen, die etwa beim Dolmetschen helfen wollen oder Zeit und Lust haben, sich um eine Familie zu kümmern und eine „Patenschaft“ zu übernehmen, jederzeit an Yvonne Peyser wenden können.
Ein wichtiges Thema sind die Deutschkurse. Ein Kurs läuft aktuell, an dem noch einige Geflüchtete aus der Ukraine teilnehmen könnten. Bereits seit einigen Jahren gibt es die vom Landesverband der Volkshochschulen in Kiel finanzierten STAFF-Deutschkurse (STAFF.SH: Starterpaket für Flüchtlinge in Schleswig-Holstein). Diese werden auf den Inseln von Yvonne Peyser organisiert. Für mögliche weitere Kurse werden Räumlichkeiten und Lehrkräfte gesucht, weshalb sich Menschen, die einen pädagogischen Hintergrund haben und sich zutrauen, die deutsche Sprache zu vermitteln, ebenfalls an Yvonne Peyser wenden können.
Weitere Informationen sowie Antworten auf die wichtigsten Fragen sind auf der Internetseite des Kreises unter www.nordfriesland.de/Kreis-Verwaltung/Aktuelles/Ukraine-Krise/ abrufbar.
Kontakt auf Föhr:
Yvonne Peyser
Fallmanagement und Flüchtlingsbeauftragte
Sozialzentrum Föhr-Amrum
Feldstraße 36, 25938 Wyk auf Föhr
yvonne.peyser@sz-foehr-amrum.de
Telefon; 04681/741770
Mobil: 0170/2214083
Fax: 04681/7412820