Gemeinde Nebel überprüft den Gewerbeflächenbedarf …


Das Gewerbegebiet in Süddorf auf Amrum

Um die örtliche Wirtschafts- und Gewerbestruktur zu sichern, möchte die Gemeinde Nebel den aktuellen Bedarf an zusätzlichen Gewerbeflächen überprüfen. Innerhalb der Gemeinde wurde hierzu eine Bedarfsabfrage auf dem Postweg versand.  Interessenten außerhalb der Gemeinde Nebel können ihren Bedarf über das Amt Föhr Amrum online anmelden. Das Ergebnis dieser Überprüfung soll als Grundlage für eine eventuelle Erweiterung des bestehenden Gewerbegebietes südlich der Ortslage Süddorf dienen. https://www.amtfa.de/seite/533991/bauen-und-wohnen.html.

Wie bereits vor einiger Zeit berichtet, sind aus dem Gehege bei der Norddorfer Vogelkoje zwei Damwild Tiere ausgebrochen. Bisher ist es nicht gelungen, die Tiere wieder einzufangen. Wenn sie die Straßen überqueren, kommt es häufig zu gefährlichen Situationen mit Fahrzeugen. Der einheimischen Bevölkerung ist dieses mittlerweile bekannt, aber für Urlaubsgäste ist Wildwechsel größerer Tiere auf Amrum völlig neu. Ein hiesiger Jagtpächter hatte daraufhin zwei Verkehrsschilder „Achtung Wildwechsel“ in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Nebel an besonders gefährdeten Stellen aufstellen lassen, um die Verkehrsteilnehmer zu warnen. Auch das Ordnungsamt wurde hierüber informiert. Während einer Verkehrsschau am 16.März (Teilnehmer: Polizei Flensburg, LBV.SH Kiel, LBV.SH Bredstedt, Amt und Kreis NF) wurde jedoch von der Unteren Verkehrsbehörde moniert, dass die Aufstellung der Schilder nicht ordnungsgemäß angemeldet war und diese wieder entfernt werden müssen. Eine Anfrage bei der Pressestelle des Landesbetrieb Straßenbau- und Verkehr in Kiel verwies auf die Zuständigkeit der LBV des Kreises in Bredstedt, eine Stellungnahme des Kreises liegt bisher nicht vor. Ein Mitarbeiter der LBV Bredstedt wies darauf hin, dass erst einmal nachgewiesen werden muss, dass es hier bereits Unfälle gegeben hat. Erst dann kann beantragt werden, entsprechende Schilder aufzustellen. Da es bisher kein freilaufendes Damwild auf Amrum gegeben hat, bleibt die Frage offen, warum man sich in dieser speziellen Situation nicht einfach im Sinne der Verkehrssicherheit darauf geeinigt hat, die Schilder stehenzulassen und eine Genehmigung nachzureichen.

Ein weiteres Verkehrsthema sind die Tempo 30 Zonen entlang des Landesstrasse, die alle drei Amrumer Gemeinden durchquert. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaften beträgt grundsätzlich 50 km/h (§ 3 Abs. 3 Nr. 1 StVO). Es gibt hierfür Ausnahmeregelungen, z.B. bei Altersheimen oder Wohngebieten mit hoher Fußgänger- und Fahrradverkehrsdichte sowie hohem Querungsbedarf. Diese Regelung betrifft jedoch nicht Bundes- und Landesstrassen. Ein Verkehrsteilnehmer auf Amrum, der in einer 30-iger Zone entlang der Landesstrasse auf Amrum geblitzt wurde, hat nun gegen den Bußgeldbescheid Einspruch eingelegt, da seiner Meinung nach die Tempo 30 Zone nicht hätte genehmigt werden dürfen. Die Amrumer Gemeinden und Behörden haben sich erst einmal darauf verständigt, die Geschwindigkeitsbegrenzungen beizubehalten und die Verkehrssituation genauestens zu beobachten. §45 Abs.1a StVO lässt in besonderen Fällen Ausnahmen zu.

Der geplante Neubau Haus des Gastes, Quelle: Architekt Daniel Zajšek

Die Planungen für den Neubau „Haus des Gastes“ gehen voran. Die Gemeinde Nebel entschied über vier Aufträge mit einem Gesamtvolumen von etwa 580.000 € Netto zur Ausarbeitung der notwendigen Planungsunterlagen zur Genehmigungs- und Kostenermittlung sowie zur Erstellung der Förderanträge. Diese Aufträge für das Projektmanagement, der Fachplanung Technische Ausrüstung und der Tragwerksplanung sind gestaffelt und die Kosten werden jeweils nach Fortschreitung der einzelnen Projektphasen fällig.

Die Aktivregion Uthlande umfasst die nordfriesischen Inseln (Amrum, Föhr, Pellworm, Sylt) und Halligen (Gröde, Hooge,Langeneß, Oland, Nordstrandischmoor) sowie die Hochseeinsel Helgoland und vergibt im Rahmen der EU Fördergelder zur Entwicklung der ländlichen Räume (ELER). In der vergangenen Förderperiode (2014 – 2022) hat die Aktivregion Uthlande insgesamt Fördergelder in einer Höhe von 2.592.900 € vergeben, wobei Amrum mit insgesamt 12 Projekten den größten Anteil mit einer Gesamtfördersumme von 736.815 € erhalten hat.

Die Region möchte sich erneut für die neue Förderperiode der Europäischen Union (Umsetzungszeitraum 2023-2029) als AktivRegion Uthlande bewerben und beantragt für diesen Zeitraum Fördermittel in Höhe von 2,5 Mio.Euro. Die Förderrichtlinie der EU sieht vor, dass sich Land und Kommunen mit einer Kofinanzierung an der Förderung beteiligen.  Für die einzelnen Gemeinden der Aktivregion ergibt sich eine jährliche Summe von 2,41 Euro / Einwohner pro Jahr, was im Vergleich zu den Fördermöglichkeiten ein relativ kleiner Betrag ist. Die Gemeinde Nebel stimmte zu, sich an der Kofinanzierung für die geplante Förderperiode zu beteiligen.

In der Einwohnerfragestunde wurde nachgefragt, warum die Überarbeitung der teilweise veralteten Bebauungspläne in der Gemeinde Nebel sehr langwierig ist. Auch die Aufstellung neuer B-Pläne zieht sich über einen sehr langen Zeitraum hin. Der Aufstellungsbeschluss für den B-Plan Nr.5 stammt beispielsweise aus dem Jahre 2016 und es musste schon zwei Mal eine Veränderungssperre erlassen werden. Die Gemeindevertretung wies darauf hin, dass dieses mit fehlenden Ressourcen in dem dafür verantwortlichen Bauamt des Amtes Föhr-Amrum zusammenhängt. Selbst eine Vergabe von Planungsaufträgen an externe Planungsbüros, wie in den Gemeinden Wittdün und Norddorf teilweise praktiziert, konnte nicht durchgeführt werden. Wie Amtsdirektor Stemmer bestätigte, versucht das Amt Föhr Amrum schon seit einiger Zeit eine weitere Planungsstelle zu besetzten, leider ist dieses mangels Bewerber bisher erfolglos geblieben. Es wird versucht, mit Hilfe externer Partner ein Konzept für die Zukunft aufzubauen, damit mehr Dynamik in die Verfahren kommen kann.

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Über Ralf Hoffmann

Ralf Hoffmann wurde 1955 in Schleswig geboren und zog mit seinen Eltern und Geschwistern 1962 nach Amrum. Nach dem Abitur in Niebüll studierte Ralf Luft und Raumfahrttechnik in Berlin. Die ersten 6 Berufsjahre verbrachte er als Entwicklungsingenieur bei VW und danach wechselte er als Aerodynamischer Entwicklungsingenieur zu Ford nach Köln. Als Leiter der Aerodynamischen Entwicklung für Ford Europa und die letzten 15 Jahre als Manager Aerodynamik und Motor- und Komponentenkühlung war er weltweit verantwortlich und viel unterwegs, um die jeweiligen Prototypen unter Hitze und Kälte zu testen. Nach all den Jahren auf dem Festland sind Ralf und seine Frau Karin nun wieder nach Amrum zurückgekehrt.

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