Das gab es schon lange nicht mehr. Ein Sturmtief mit kräftigem Wind aus westlichen Richtungen, gepaart mit einer Springtide, und das zur Mittagszeit und bei hellem Sonnenschein. Da hat am Samstag ein Sturmtief zur besten Herbstferienreisezeit nicht nur den Gästen der Insel Amrum ein sehenswertes Spektakel bereitet. Zwar wurde der Sonnenschein ab und zu durch heftige Regengüsse unterbrochen, aber kurz nach 14 Uhr war Hochwasser und das hat viele Besucher v. a. an die Strandübergänge in Norddorf und Nebel gezogen. In den Medien war vor einer Sturmflut gewarnt worden und tatsächlich ist es beeindruckend mit anzusehen wie am Kniepsand die Wellen bis an die Dünenkante schlagen, der Strand komplett unter Wasser steht und die Bohlenwege an den Strandübergängen fortgespült werden. Aber tatsächlich hielten sich die Hochwasserstände mit „nur“ 1,5 Meter über dem mittleren Hochwasser noch in ertragbaren Grenzen.
Wie immer war die Steenodder Mole überflutet und in Norddorf stand das Wasser bis zur Surfschule, aber am Fähranleger schwappten die Wellen nur leicht über die Pier und die Fährpassagiere konnten trockenen Fußes auf und von den Schiffen gelangen. Dennoch wurde am gesamten Wochenende der Fährplan kräftig durcheinandergewirbelt.
Der böige Westwind bereitete den Besuchern insbesondere an den Strandübergängen große Probleme, da sie sich oft mit geschlossenen Augen oder auch rückwärts gegen den Sandflug an den Strand vorkämpfen mussten. Am Rückweg konnten sie sich dann zur Belohnung treiben lassen. Einige unverwegene Surfer und Kiter wagten sich trotz oder auch gerade wegen des Sturms mit am Norddorfer Strand gemessener Windstärke 8 (38 Knoten) und in Böen bis 10 (50 Knoten) aufs Wasser. Es ist bestimmt ein tolles Erlebnis da zu surfen oder zu kiten, wo normalerweise die Strandkörbe stehen und die Badegäste sich sonnen. Außer ein paar umgekippten Strandkörben und einige weggeflogenen Mülleimern ist nichts Schlimmeres passiert.
Hier noch ein Video von Laura Totzauer: