Der „Koptein“ („Kapitän“) ist ein ganz besonderer Ort auf Amrum. Es handelt sich hierbei um einen relativ isolierten Dünengürtel im äußersten Süden der Insel bei Wittdün wo man gut die nahezu unendlich wirkende Weite des Kniepsandes bestaunen kann.
Zu erreichen ist er, wenn man von der Straße „Köhns Übergang“ (siehe Amrumer Aussichtspunkte 24 – Köhns Übergang) geradeaus weiter auf den Kniepsand geht. Man folgt am besten der Treckerspur, die sich etwas gewunden durch anfänglich eher sumpfiges Gebiet entlang an Bänken, Markierungen und Notfallpunkten, bis durch den Kapitän hindurch an die Wasserkante zieht.
Man beachte bitte, dass das gesamte, von diesem Weg aus östlich gelegene Gebiet rund um den Wittdüner Kniephaken als Vogelschutzgebiet ausgewiesen ist und nicht betreten werden darf. Westlich der Fahrspur hat der Kniepsand seine weiteste Ausbreitung. Diese riesige Sandbank hat in diesem Bereich etwa eine Höhe von 1,5 Metern über dem mittleren Hochwasser und ist somit relativ sturmflutsicher. Allerdings gibt es hier viele Stellen die eine treibsandartige Beschaffenheit haben und in die man z. T. knietief einsinken kann. Vorsicht ist beim Begehen also angezeigt!
Von „Köhns Übergang“ bis zum Kapitän sind es gut 2 Kilometer Gehstrecke, und will man dann noch bis zur Wasserkante, kann man bei Niedrigwasser noch etwa 250 Meter hinzurechnen. Man sollte hierbei ganz genau auf die Gezeiten achten, denn ist man bei Ebbe an der Wasserkante, kann man bei auflaufendem Wasser leicht vom Kniepsand abgeschnitten werden, verläuft hier doch ein großer Priel, der bei Niedrigwasser zwar leer läuft, mit auflaufendem Wasser sich jedoch rasch füllt und so einen trockenen Weg auf den Kniep verhindern kann.
Vom Kapitän aus blickt man in nord-westliche Richtungen über die Weiten des Kniepsandes und in Richtung des Leuchtturms, in Richtung Nord-Nord-Ost auf Wittdün und den Kniephaken, in nord-östlicher Richtung auf das Vogelschutzgebiet und nach Föhr und hat bei klarer Sicht einen faszinierenden Blick auf Hallig Hooge.
Möchte man nach Besuch des Kapitäns nicht den gleichen Weg zurück nach Wittdün gehen, kann man in Nähe der Wasserkante über den Kniep nach Nordwesten in Richtung Leuchtturm und Nebel laufen. Dabei muss man allerdings bedenken, dass es bis zum Dünenübergang Leuchtturm mindesten 3,5 Kilometer im Sand zu laufen gilt und bis zum Strandübergang Nebel dann noch weitere 3 Kilometer.
Der Kniepsand wandert langsam an der Seeseite Amrums entlang in nördlicher Richtung und verändert dabei stetig seine Form. Wie sich im Laufe der Jahrhunderte die Lage der Wasserkanten verändert hat, ist besonders eindrucksvoll und vergleichend in der unter der ISBN 978-3-926137-51-7 erhältlichen Karte EN RAIS TROCH A TIDJ OOMRAM („Amrum – Reise durch die Zeit“) dargestellt. Hierin sind Orte und Spuren aus älteren Zeiten verzeichnet und es wird gezeigt wie die Insel früher einmal war. So sind hier z. B. beim Kapitän auch die beiden bereits in „Amrumer Aussichtspunkte 19 – Obere Wandelbahn“ beschriebenen Schiffsuntergangsstellen „U 979“ und „Motorschoner Hermine“ eingezeichnet. Wer sich für die Vergangenheit und die Geschichte der Insel Amrum interessiert, sollte sich unbedingt dieses Kartenwerk besorgen!