Ein Wochenende mit der Jugendfeuerwehr …


Eine Ölspur muss beseitigt werden …

Erstmals startete am vorletzten Wochenende der 24 Stunden-Dienst für die Jugendfeuerwehr auf Amrum. Einmal Bereitschaft und Einsätze wie die Großen?!

Nachdem das Bettenlager im Jugendfeuerwehrhaus eingerichtet war, trommelt der Leiter die Jugendlichen zusammen, Kleidung und Fahrzeuge werden zum Einsatz bereitgestellt. Die Jugendlichen checken die Feuerwehrautos und Geräte. Ist alles vollzählig und an seinem Platz?

Jetzt sind alle startklar und warten auf den ersten Alarm. Als der Gruppenleiter den Einsatzalarm auslöst, eilen die Kinder herbei. Nach 4 min sitzen alle einsatzbereit in den Fahrzeugen. Es geht los. Fiete und Lotta, die Gruppenführer an diesem Wochenende erhalten den Einsatzbefehl: eine Ölspur auf dem Parkplatz an der Südspitze. Kein Problem für die Jugendfeuerwehr mit Sägespänen, Besen und Schaufeln ist die Spur aus Kakao schnell beseitigt.

Wieder am Jugendfeuerwehrhaus angekommen, werden erneut die Feuerwehrgerätschaften einsatzbereit gemacht, die Kleidung sorgfältig für den nächsten Einsatz bereitgelegt.

Besuch beim Rettungskreuzer

Doch zunächst geht es zum Seenotrettungskreuzer „Ernst Meier-Hedde“ der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am Seezeichenhafen in Wittdün. Die Seenotretter Norman Peters und Kai Pahlke führen die Gruppe über das Spezialschiff. Auch das Tochterboot „Lotte“ dürfen die Kinder betreten und sich alles genau anschauen. Es gibt einiges zu bestaunen und viele Fragen. Besonders beeindruckend für Klein und groß die Brücke des Seenotrettungskreuzers. Alles ist in rotes Licht getaucht, „dies ist angenehmer für die Augen, wenn wir in der Nacht einen Einsatz fahren“, erläutert der Seenotretter Norman Peters. Die vielen Monitore, Seekarten, Knöpfe und Schalter werden genau beäugt, es gilt jedoch nur gucken nicht anfassen.

Einsatz bei der Jugendherberge …

Zurück im Jugendfeuerwehrhaus geht es im nächsten Einsatz zur Jugendherberge Wittdün. Hier wird ein Brand nachgestellt, der Leiter der Jugendherberge sucht die Laufkarten aus, auf denen die Feuermelder im Gebäude genau eingezeichnet sind. Während dessen bauen die Kinder bereits die Wasserversorgung auf, mit mehreren Schlauchlängen wäre auch hier schnell das Löschen eines richtigen Feuers für die Jugendwehr kein Problem.

Mit den Laufkarten bestückt geht es durch die Jugendherberge, schnell finden alle Gruppen die Räume mit den Feuermeldern und sammeln sich am Verteiler zur Besprechung der Lage. Anschließend wird alles zurückgebaut und die Truppe rückt wieder ein.

Abendessen im Seefohrerhus …

Es ist bereits dunkel geworden und Zeit für das Abendbrot.

Kurz vor dem Schlafengehen ertönt erneut das Alarmsignal, Einsatz vermisste Personen auf dem Campingplatz. Gemeinsam machen sich die Gruppenführer Fiete und Lotta mit ihren Trupps und jeweils zwei Erwachsen Betreuern auf die Suche nach den versteckten Personen. Mit Taschenlampen, Wärmebildkamera und den kontinuierlichen Rufen „Hier ist die Feuerwehr“ durchkämmen sie das Gelände. Bis die Kinder schlussendlich beide Betreuer, die sich versteckten, entdeckten.

Feuer auf dem Hof Martinen …

Nun geht es aber ins Bett bis…zum nächsten Morgen. Bereits morgens um 6.00Uhr geht der Alarm los. Aus dem Schlaf gerissen, langsam und träge? Nichts da, kaum tönt der Alarm springen die Kinder auf und ziehen sich um, schnappen sich die Helme und sitzen erneut nach 4min in den Einsatzfahrzeugen. Diesmal geht es zum Hof Martinen, ein richtiges kleines Feuer. Die Gruppenführer bewahren Ruhe und mithilfe der Betreuer löschen die Kinder das Feuer aus sicherer Entfernung. Nachdem alles zurückgebaut wurde und die Fahrzeuge instandgesetzt wurden, gab es erstmal Frühstück.

Und nach dem Frühstück? Erstmal ausruhen, vielleicht war es doch eine eher kurze Nacht und vor allem ein schneller Start in den Tag. Um die Mittagszeit dann noch eine Tierrettung, ein Einhorn hatte sich im Wald verirrt und musste von der Jugendfeuerwehr gerettet werden.

So endete der erste 24h-Dienst der Jugendfeuerwehr, mit insgesamt vier Einsätzen, neuem Wissen und Erfahrungen, hatten vor allem alle großen Spaß.

Wir danken allen Kindern, die sich ehrenamtliche bei der freiwilligen Feuerwehr engagieren und auch den Gruppenleitern, Christian Diebel und Sven Albrecht, die diesen Dienst ermöglicht haben! Danke auch an Ove Marcussen und Tewe Schult für die Bereitstellung der Verpflegung.

Nichts zuletzt bedankt sich der Jugendwehrleiter Christian Diebel bei den Helfern des Wochenendes Sven Albrecht, Thies Hansen, Leif Hinrichsen, Flemming Rohlmann und Hanna Zimmermann sowie bei der Besatzung des Seenotrettungskreuzers „Ernst Meier-Hedde“, insbesondere Norman Peters und Kai Pahlke für die spannende und informative Führung über das Spezialschiff.

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Über Hanna Zimmermann

Hanna Zimmermann ist seit Juli 2021 auf Amrum als Naturschutzkoordinatorin bei der AmrumTouristik AöR tätig. Im Ruhrgebiet geboren, zog sie es für ein Freiwilliges ökologisches Jahr an die Küste St.Peter-Ordings. Nach dem Masterstudium der Landschaftsökologie sowie mehreren Auslandsaufenthalten arbeitete sie als Landschafts- und Umweltplanerin. Der Wunsch praktischen Naturschutz zu gestalten und die Möglichkeit auf Amrum für Naturschutz und in der Landschaftspflege zu arbeiten zog sie erneut in den hohen Norden. Im Team der AmrumNews schreibt sie vor allem über die laufenden Projekte und Aktionen im Naturschutz auf der Insel.

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