In diesem Jahr begrüßte Pastorin Martje Brandt am 24.12. die Zuschauer im Gemeindehaus Norddorf recht herzlich zu einem Krippenspiel der besonderen Art: Unter der Regie der Kirchenmusikerin Verena Zahn und unter Mitwirkung der Kinder- und Jugendchöre der Clemensgemeinde begeben sich die Zuschauer mit den Darstellern auf eine Zeitreise.
Dieses Krippenspiel startet nicht zur Zeit von Kaiser Augustus, der vor mehr als 2000 Jahren eine Volkszählung beauftragt hat, sondern im Wohnzimmer einer älteren Dame in der heutigen Zeit, die von ihren drei Enkeln gebeten wird: “Ach Omi, uns ist so langweilig. Erzählst Du uns die Weihnachtsgeschichte noch einmal.“ Die Oma hat eine andere Idee. Ihre Enkel sollen das erleben, was sie in ihrer Kindheit auch erleben durfte: Sie holt einen alten Stock und bittet die Enkel:“ Wenn Ihr die Weihnachtsgeschichte erleben wollt, haltet jetzt alle drei diesen Stock ganz fest und schlagt dabei dreimal auf den Boden.“ – Und plötzlich befinden sich die drei Kinder im Stall von Bethlehem, wo Maria das Jesuskind zur Welt bringen wird, nachdem sie und Josef an mehrere Herbergstüren geklopft haben und keinen Einlass fanden. Und sie sehen den Ochsen, der von dem ganzen Aufruhr in seinem Stall nicht begeistert ist und die Hirten, die als Geschenke Felle und Milch mitbringen. Auch die drei Weisen aus dem Morgenland können sie bestaunen. Diese sind einem Stern gefolgt und bringen die traditionellen Geschenke: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Dies alles erleben zu dürfen ist wohl einmalig. Aber die Enkel sehen ein: Sie müssen zurück zu ihrer Oma. Sie nutzen wieder den Stock, um in die Gegenwart zurückzukehren und bedanken sich: “Das war das beste Weihnachten, das wir je gefeiert haben!“ Zum Abschluss gibt die Oma noch einen Rat an das Publikum: “Schauen Sie doch einfach mal auf Ihren Dachboden, ob da nicht noch ein alter Stock rumliegt!“
Dieses Krippenspiel lebt davon, dass nicht nur die Protagonisten Maria und Josef mir ihrem neugeborenen Kind im Vordergrund stehen. Über 20 Darsteller tummeln sich auf der Bühne, vor dem Bühnenbild von Rüdiger Seiffert. Es gibt neben der Oma und den drei Enkeln noch zahlreiche Tiere – wie Ochse, Esel und Schafe – als auch 4 Hirten, 3 Herbergsväter, 3 Weise, einen Boten und zahlreiche Engel. Alle beherrschen ihren Text besser als mancher Profi auf der Theaterbühne, singen mit viel Freude die im Text eingebauten Lieder und sind so toll kostümiert, dass man allen Helfer*innen nur Danke sagen kann. Schade, dass man Krippenspiele nur zu Weihnachten aufführen kann.
Das Gemeindehaus ist bis auf den letzten Platz besetzt und alle Mitwirkenden bekommen viel Beifall und ein kleines Geschenk zur Belohnung. Auch Pastorin Martje Brandt bedankt sich für die gelungene Aufführung, verabschiedet die Gemeinde mit dem Vaterunser und dem kirchlichen Segen für eine friedliche Weihnachtszeit und eilt dann auch schon zum nächsten Termin – Wie schön, es ist Weihnachten! Die Kirchen sind voll und vor allem die Kinderaugen leuchten.