Niemand sollte es vergessen – WIR Bauern sorgen für das Essen …


Auch auf Amrum unterwegs …

8.Januar – Generalstreik der Landwirtschaft. In den Medien sehen wir seit Tagen die endlosen Trekkerschlangen durch Deutschland fahren. Aufstand, Boykott , Blockade und Unzufriedenheit der Landwirte trifft bei den meisten Mitbürgern auf Verständnis und Unterstützung.

“Rot, denn wir sind in Not”, Mit Leuchtsignalen machten Fischer Andreas und Marten Thaden aufmerksam, dass es so nicht weitere gehen kann

Solidarität von anderen Berufszweigen wie der LKW Fahrer, der Schifffahrt, Reiter, Gastronomie, Handwerk und vielen mehr, sie bekunden ihr Verständnis und machen ebenfalls darauf Aufmerksam, wie lang die Arme der Landwirtschaft reichen. Die insularen Fischer Andreas und Marten Thaden haben sich dafür entschieden, ihre Fischkutter aus dem „ Winterschlaf” zu holen und ihren Unmut der Politik gegenüber und der Solidarität zur Landwirtschaft zu zeigen.

Auch die Gastrobranche solidarisiert sich …

Ein Zeichen setzten sie mit Leuchtraketen, Notsignalen „Rot, denn WIR sind in Not” und Horn, die sie bei der Einfahrt nach Amrum zündeten (natürlich alles in Absprache und Anmeldung bei den Schiffahrtskollegen, wie der Fähre der WDR). Fischer Marten bekam an Bord Unterstützung eines Kollegen aus Büsum, der extra für diese Ausfahrt angereist war.

An den Ortsschildern ebenfalls Solidarität zu sehen …

An den Ortsschildern von Süddorf und Nebel sah man ebenfalls Solidaritätsbekundungen in Form vom Gummistiefeln und Kochtöpfen/Suppenkelle aus der Gastronomie und Handwerk. Landwirt Oke Martinen hatte ein paar Tage zuvor in den sozialen Medien seine Idee verbreitet: “Wir möchten statt Boykott und Blockade unsere Kartoffeln verschenken und damit ein Zeichen setzten. Ein Zeichen setzten dafür, daß wenn es so weiter geht mit der Politik und den Preisen, wir unsere Kartoffeln lieber gleich an den Endverbraucher verschenken können”. Es wurde sortiert und gepackt, gestapelt und mit Hilfe von Familie, Kollegen und Freunden am Montag spät Nachmittag losgefahren.

Landwirt Oke Martinen verschenkt mit Hilfe von Familie und Freunden Kartoffeln an den Bushaltestellen der Insel

Drei Trecker mit Anhänger wurden herzlich von den Insulanern willkommen geheißen als sie mit Warnblinker um die Ecke bogen. An den Bushaltestellen der Insel standen die Amrumer mit Eimern, Kisten, Taschen und freuten sich über diese Aktion, bedankten und applaudierten der Familie Martinen. „Wir freuen uns sehr, daß es so gut angenommen wurde, wir haben über eine halbe Tonne Kartoffeln verschenkt. Doch nicht nur dafür haben sich alle bedankt, sondern auch ihr Verständnis ausgesprochen, daß es so nicht weiter gehen kann”, dankt Oke Martinen und verweist auf das Banner: Niemand sollte vergessen, Wir Bauern sorgen für das Essen. 

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Über Kinka Tadsen

Kinka Tadsen erblickte 1972 in Hamburg das Licht der Welt. Aufgewachsen ist sie dann auf Amrum. Abitur hat sie auf Föhr gemacht und sich für eine Fotografenlehre in Bad Oldesloe entschieden. Fotografen- und Lebenserfahrung hat sie in der großen weiten Welt auf diversen Kreuzfahrtschiffen als Bordfotografin gesammelt. 2003 folgte dann die Rückkehr nach Amrum. Seit 2008 gehört sie als freie Journalistin zum Amrum-News Team.

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