Ein ganz besonderer Konfirmationsgottesdienst …


vlnr:Pastorin Martje Brandt, Matthis Bäder, Hanna Stein, Ruben Jung, Ben Zülsdorf, Lotta Wirth und Till Klein

Sechs etwas aufgeregte Konfirmanden in Friesentracht und Anzug zogen in die St. Clemens Kirche, begleitet von den stolzen Augen ihrer Familien, Freunden und der Gemeinde.

Mit dankenden Worten an die Eltern, begann Pastorin Martje Brandt den diesjährigen Gottesdienst zur Konfirmation. „Vielen Dank, ohne euch wären wir jetzt nicht hier.“
Das Gottesdienstheft haben die Konfirmanden auch mit gestaltet

Um stimmungsvoll und mit Schwung in den Festgottesdienst hineinzukommen wurde „Laudatio si“ gesungen. Nach dem Eingangsgebet und der Lesung aus der Bibel von Andrea Hölscher klangen Töne weiter Galaxien durch die Kirche. Das Thema „Star Wars“, eine Filmreihe, die ihren Anfang in den 70ziger Jahren hat. In einem fiktiven Universum, das sich im stetigen Kampf Gut gegen Böse befindet, stehen sich die helle und die dunkle Seite der Macht gegenüber und sind Mittelpunkt der Predigt.  Das Predigtthema kam während der gemeinsamen Konfirmationsfahrt in Kopenhagen auf denn dort wurde das starke Interesse der Mädchen und Jugend an den Hauptfiguren des Films sichtbar.

Der Amrumer Jugendchor

Musikalisch nahm Kirchenmusikerin Verena Zahn die Gemeinde mit auf die Reise ins Universum und ein staunendes Rauen ging durch die Reihen, bei den ersten Klängen der Titelmelodie. „Was fasziniert euch so sehr an diesen Filmen? Eine Szenerie, in der wir selbst wohl nicht leben würden wollen. Viel Krieg, Sklaverei, Weltraumschrott und Böses“,  fragte sich Pastorin Brandt. Aber das genau ist es – das Böse hat seinen Reiz.  Einige Konfis hatten gesagt, dass sie mehr Interessantes im Bösen zu finden als auf der hellen Seite.  Ist die dunkle Seite nur interessanter? Ist dort mehr Tiefe drin? Ist es aufregender? Fragen, deren Antworten auch musikalischen Ausdruck bekamen. Pastorin Martje Brandt und Kirchenmusikerin Verena Zahn verdeutlichten mit Worten und Klängen immer wieder beide Seiten, die miteinander ringen. Am Schicksal von Anakin Skywalker, der als Junge wie ein verlorenes Schaf wirkte und doch Herrscher des Bösen wird, wurde deutlich: In dem Jungen Anakin hat das Böse liebvolle, sich nach Liebe sehnende Wurzeln!

Für Pastorin Brandt ist klar: „Beide Seiten gehören zu Gott. Und wir leben beide Seiten, in dem wir die Entscheidungen treffen. Passt auf euch auf, daß die helle Seite nicht langweilig wird, macht sie euch bunt. Ihr werdet immer wieder beiden Seiten im Leben begegnen“, verdeutlichet die Pastorin und verliest die Botschaft der Titelseite des Gottesdienstheftes, in dem alle Konfirmationssprüche der sechs Jugendlichen beinhaltet sind:
Das Taufwasser

Gut oder böse? Gott sieht das Herz an und findet Liebe, die das Größte ist und überwindet damit das Böse. Gott behütet die Seele und dann ist da die Kraft: Gut?Böse? Nehmt einander an-von Herzen!

Mit den Klängen des galaktischen Filmephos endete die Predigt, doch der Applaus begann. Berührt waren alle, auch wenn einige die Filme nie gesehen haben. Bevor es jetzt zur feierlichen Konfirmation kam wurden Matthis Bäder, Ruben Jung und Till Klein getauft. Der Jugendchor sang und es wurde gemeinsam gebetet. Einzeln wurden die Konfirmanden eingesegnet und dabei von einer von ihnen gewünschten Vertrauensperson begleitet. Einen Beifall als Begrüßung in der christlichen Gemeinde bekamen die zwei Mädchen und vier Jungs. Bettina Schüssler überbrachte beste Glückwünsche im Namen des Kirchengemeinderates und riet den jungen Menschen „Bleibt neugierig im Leben”.
Ist das Glas voll?!

Auch die Eltern gaben ihren Kindern die besten Wünsche mit. Sie verdeutlichten anhand des Befüllens eines großen Glasbehälters die Wichtigkeiten im Leben. Zuerst mit Bällen bis zum Rand gefüllt „Ist das Glas jetzt voll?”, anschließend mit kleinen Steinen, die sich in die Zwischenräume der Bälle setzten dann feiner Sand um zum Schluß noch mit Wasser, „Ist es jetzt voll?“. Es sei immer wichtig diesen Behälter in der richtigen Reihenfolge zu befüllen, sonst passe nicht alles rein und die wichtigen Dinge im Leben würden verloren gehen. Mit dem Lied „Möge die Strasse” endete der feierliche Konfirmationsgottesdienst. Mit einem stolzen Strahlen verließen sie an diesem Tag die St.Clemens Kirche und alle werden sich an diesen ganz besonderen Gottesdienst erinnern.

Ein Gottesdienst in dem Pastorin und Kantorin gezeigt haben wie offen, vielseitig, modern und den Kindern zugewandt eine Konfirmation gefeiert werden kann. Zuspruch und Dank dafür bekamen auch alle Mitwirkenden, der Jugendchor, Andrea Hölscher, Bettina Schüssler und Jens Lucke. Für die Mädchen und Jungen ging es im Anschluß daran zu ihrer Feier im Rahmen der Familien und Freunde.
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Über Kinka Tadsen

Kinka Tadsen erblickte 1972 in Hamburg das Licht der Welt. Aufgewachsen ist sie dann auf Amrum. Abitur hat sie auf Föhr gemacht und sich für eine Fotografenlehre in Bad Oldesloe entschieden. Fotografen- und Lebenserfahrung hat sie in der großen weiten Welt auf diversen Kreuzfahrtschiffen als Bordfotografin gesammelt. 2003 folgte dann die Rückkehr nach Amrum. Seit 2008 gehört sie als freie Journalistin zum Amrum-News Team.

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