Turid Müller liest aus ihrem ersten Kriminalroman „Im Schatten der Insel“ …


Die Gastgeberin und die Autorin

In Hoffis Veranstaltungstipps konnte man lesen: „Nach dem Trubel des Osterwochenendes auf Amrum kehrt nun wieder etwas mehr Ruhe ein, das ist genau der richtige Zeitpunkt für kleine, aber feine Veranstaltungen.“ Und damit hat M. Hoff genau ins Schwarze getroffen: Turid Müller liest im Gemeindehaus Norddorf in Zusammenarbeit mit der Norddorfer Bücherstube aus ihrem frisch erschienen ersten Kriminalroman „Im Schatten der Insel“. Hier geht es um das Schweigen der Generationen – eine Reise nach Amrum und in die Vergangenheit.

Den ganzen Tag war es auf Amrum ziemlich düster, ein Regenschauer folgte dem anderen. Aber kurz vor Lesungsbeginn kam die Sonne doch noch durch und man konnte etwa 40 Interessierte Richtung Gemeindehaus eilen sehen. Dann kam auch schon die agile Autorin und eroberte mit großen Schritten die Bühne, nahm auf dem Stuhl Platz, den die Technik perfekt ausgeleuchtet hatte und rückte das Mikrofon zurecht, damit auch nichts von den Worten verloren gehen konnte, die sie dem Publikum mitteilen wollte.

Signierstunde

Laut Klappentext ihres Buches ist Turid Müller Psychologin und Schauspielerin, arbeitet seit zwanzig Jahren zwischen Bühne und Couch. Als „Teilzeitrebellin“ steht sie mit einem eigenen Chanson-Kabarett-Programm auf der Bühne und sensibilisiert für gesellschaftsrelevante Themen wie Burnout oder Demenz. Das Meer ist der Ort, an dem sie Ruhe findet. Sie ist bekennende Amrum-Liebhaberin, so ist es kein Wunder, dass sich der Krimi auf Amrum und auf der Nachbarinsel Föhr abspielt – wobei es der Autorin sehr gut gelungen ist, den fiktiven Handlungsablauf in die realen Ortsbeschreibungen einzubauen.

Die Protagonistin Lale ist Psychologin und lebt seit ihrer Scheidung wieder in ihrem Kinderzimmer – als Pflegerin ihrer an Demenz erkrankten Mutter. Mit der Reise nach Amrum möchte Lale den Herausforderungen dieser, ohnehin nicht leichten, Beziehung zumindest vorübergehend entfliehen. Und an alte Zeiten anknüpfen, in denen ihre Mutter noch mit ihr als Kind zum Strand nach Norddorf getobt ist. Doch bevor die Erholung einsetzen kann, verstrickt sich die Mutter in einen Mordfall auf der Insel Föhr. Es werden alte Erinnerungen geweckt: Als Verschickungskind allein auf Föhr. Und ausgerechnet jetzt findet auf Föhr eine „Kinderverschickungskonferenz“ statt und eine Leiche wird geborgen.

Turid Müller schafft es beim Vorlesen, die richtigen Stellen im Buch auszuwählen, so dass alle wie gebannt ihren Worten lauschen. Dieser Krimi ist wahrhaft kein Lesestoff für einen banalen Lesenachmittag im Strandkorb, sondern ist das „Kostüm“ für schwere Kost.

So ist es nicht verwunderlich, dass vor der Pause keine Fragen gestellt werden, sondern um „Zugabe“ gebeten wird.

In der Pause ist dann noch Zeit für eine Signierstunde, in der sich die Autorin die Mühe macht, für jeden eine persönliche Widmung ist Buch zu schreiben.

Nachdem ein Dank an alle Mitwirkenden ausgesprochen wurde, sah man viele Teilnehmer mit ihrem neuen Lesestoff unter dem Arm nach Hause laufen – die Lesung hatte Lust auf mehr geweckt.

Das Buch ist im Piper Verlag erschienen

ISBN-Nr.: 978-3-492-50746-2

Es kostet 18€.

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Über Brunhilde Wnuck-Jessen

Brunhilde Wnuck-Jessen wurde 1956 in Dorsten geboren und machte dort 1975 ihr Abitur. Anschließend ging es zum Studium nach Köln, wo sie eine Amrumer-Clique kennenlernte. Der Liebe wegen zog sie 1984 nach Süddorf auf Amrum, wo sie auch heute noch mit ihrem Mann Sönke wohnt. Nach 38 Jahren Schreibtischarbeit freut sich die Jungrentnerin nun auf viel gemeinsame Zeit mit ihren beiden Enkeltöchtern.

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