Zwei Pastoren und ein friesischer Gottesdienst 


Inselpastor Georg Hildebrandt und Pastor Richard Hölck
Inselpastor Georg Hildebrandt und Pastor Richard Hölck

Insulaner und Gäste waren zahlreich zum friesischen Gottesdienst in die St. Clemens Kirche gekommen, wo sie am Eingang vom Inselpastor Georg Hildebrandt und Pastor Richard Hölck herzlich empfangen wurden.

Küsterin Barbara Strauß verteilte Gottesdienst Hefte, die zu diesem besonderen Anlass in friesischer und deutscher Sprache geschrieben waren. Mit: “Hartelk welkimen”, begrüßte der Amrumer Pastor die Gemeinde und freute sich, dass so viele gekommen waren, einen Gottesdienst in der friesischen Sprache “öömrang” mit zu erleben. Er selbst ist vor einigen Jahren nach Amrum gekommen, ohne Friesisch Kenntnisse im Gepäck. Doch jedes Jahr traute sich Pastor Hildebrandt mehr friesische Wörter und Texte in diesem Gottesdienst zu.

Pastor Richard Hölck ist Insulaner und mit dem Friesischen groß geworden, es ist seine Muttersprache und die Insulaner kennen ihn. Beruflich ist er jedoch seit vielen Jahren fest in Hamburg mit seiner Gemeinde in Wandsbek verbunden. Doch an diesem besonderen Gottesdienst teilzuhaben freut ihn ganz besonders und so scheut er auch die Anreise nur für ein paar Stunden nicht.

Gut besuchter Gottesdienst
Gut besuchter Gottesdienst

Den musikalischen Rahmen gestalteten Kirchenmusikern Anne-Sophie Bunk zusammen mit einigen Sängerinnen und Sängern des Kirchenchores und der insularen Gesangvereine, während Doris Müller, Nora Grevenitz und Andrea Hölscher friesische Texte verlasen. Die beiden Pastoren schafften in ihrer Predigt mit einem gemeinsamen Dialog ein Gleichgewicht zwischen beiden Sprachen, so dass jede und jeder in der Gemeinde dem Inhalt folgen konnte. Es ging um das Wachsen, das Wachsen der Saat auf den Feldern, aber auch dem menschlichen Wachsen, nicht in Höhe sondern in der Reife. Vielleicht wuchs so auch der Wunsch bei einigen Zuhörern an diesem Morgen das Friesische noch besser zu verstehen und selbst zu sprechen, ein Korn dafür säten die Pastoren mit diesem Gottesdienst auf jeden Fall.

Mit einem “föl soonk”, verabschiedeten sie ihre Gemeinde, nachdem sich Pastor Hildebrandt bei allen Mitwirkenden des Gottesdienstes und Pastor Hölck bedankte und verkündete, dass er ihn für das nächste Jahr Wieder gewinnen konnte, was zu Beifall in der Kirche führte.

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Über Kinka Tadsen

Kinka Tadsen erblickte 1972 in Hamburg das Licht der Welt. Aufgewachsen ist sie dann auf Amrum. Abitur hat sie auf Föhr gemacht und sich für eine Fotografenlehre in Bad Oldesloe entschieden. Fotografen- und Lebenserfahrung hat sie in der großen weiten Welt auf diversen Kreuzfahrtschiffen als Bordfotografin gesammelt. 2003 folgte dann die Rückkehr nach Amrum. Seit 2008 gehört sie als freie Journalistin zum Amrum-News Team.

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