„Wir haben nun auch die Fahrwassertonnen an der Backbordseite im Bereich des Hafenfahrwassers Amrum eingezogen“, bestätigt Bauamtsrat Wolfgang Stöck unsere Anfrage.

Auf Bitten der Kapitäne der Wyker Dampfschiffs-Reederei waren aufgrund der schwierigen und sehr Engen Fahrwasserverhältnisse in der Zufahrt zum Wittdüner Fähranleger, die Fahrwassertonnen auf der Steuerbordseite bereits vorher eingezogen worden. Die letztere Maßnahme, die der auf Amrum stationierte Tonnenleger „Amrumbank“ durchführte, dient zur Vorbereitung für eine bedeutende Ausbaggerungsmaßnahme, die in dieser Woche beginnen wird. Zur Kennzeichnung sind derzeit noch Priggen ausgebracht.
Allerdings sind diesmal nicht die WDR und die Versorgungsbetriebe Amrum die Auftraggeber, sondern der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN). Nutznießer ist die Insel Amrum, deren Erreichbarkeit – auch bei besonders niedrigen Wasserständen – deutlich verbessern wird. Der Grund für diese Sandentnahme ist allerdings eine Küstenschutzmaßnahme an der Föhrer Südküste in den Bereichen von Goting und Nieblum. Hierüber werden wir noch ausführlich berichten.
Im Vorfeld hat das Wasser- und Schifffahrtsamt Tönning im Bereich des Amrumer Fahrwassers Strömungsmessungen durchgeführt, um so Referenzwerte über die Gegebenheiten vor der Sandentnahme zu protokollieren. Nach der Entnahme, die mit 325.000 m³ wohl eine der Größten in diesem Bereich sein dürften, wird eine erneute Messung durchgeführt.
Das Saugbaggerschiff, die „Anke“, bereitet seit vergangener Woche das Entnahmefeld vor Wittdün vor, sodass ab der zweiten Wochenhälfte dieser Woche ein größerer Hopperbagger damit beginnen kann, den benötigten Sand zu entnehmen. Mit dieser Maßnahme stellt sich eine Win-win-Situation für beide Inseln ein. Föhr bekommt an zwei Strandabschnitten einen wichtigen Sandpuffer und gleichzeitig einen breiteren Strand. Für Amrum bedeutet die Sandentnahme eine hoffentlich länger anhaltende Verbesserung der Schiffbarkeit auch bei niedrigen Wasserständen.
Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers