Parteien vor dem Wahlwochenende – Teil 1: Wittdün (to)


Gesamtinsular genutzt - eine Gemeinde zahlt.... Das Wittdüner Badeland
Gesamtinsular genutzt - eine Gemeinde zahlt.... Das Wittdüner Badeland

Wittdüner Bürgerblock WBB

Für Jürgen Jungclaus, dem Spitzenkandidaten des Wittdüner Bürgerblocks (WBB), steht für die nächste Legislaturperiode die Konsolidierung des Gemeindehaushaltes im Vordergrund. Die finanzielle Schieflage Wittdüns seien in dem alleinigen Betrieb des Amrum Badeland und des Thalassozentrums verursacht worden, erklärt er. Als positive Entwicklung sieht er deshalb, dass es der Gemeinde gelungen ist, den Betrieb des Thalassozentrums aufzugeben und das Gebäude an einen privaten Betreiber zu verpachten. Um nun das jährliche Defizit des Badelandes zu reduzieren, sind energetische Maßnahmen zu Reduzierung der Betriebskosten notwendig. Jungclaus hofft, dass sich die Nachbargemeinden Nebel und Norddorf mit einer realistischen Beteiligung am Betrieb einbringen – zumal Inselgäste der gesamten Insel – speziell bei den derzeitig launischen Wetterlagen das Bad nutzen, betont Wittdüns Bürgermeister. Wichtige Projekte zur Verbesserung der touristischen Infrastruktur, wie zum Beispiel die Umsetzung des neuen Strandservicegebäudes, sollen weiter vorangetrieben werden.

Weiteres Thema für den WBB sei eine Verbesserung des Ortsbildes und die gesamtinsulare Zusammenarbeit.

Wittdüner CDU

„Der CDU-Ortsverband Wittdün steht für die Entwicklung eines wirtschaftlich gesunden, sozial orientierten und touristisch attraktiven Ort“, betont Spitzenkandidat Heiko Müller. Die Konsolidierung des Haushaltes der Gemeinde durch unternehmerisches Handeln steht dabei ganz oben auf der Agenda der CDU Kandidaten.

Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für Amrumer Familien und Beschäftigte erachten die Christdemokraten als wichtige Voraussetzung für die Bindung von Fachkompetenz auf Amrum. Diese Wohnungen, so die Forderung der CDU, müssten über Generationen in einer noch zu gründenden Gesellschaft verbleiben. Nur so könne einem Verkauf auf dem freien Wohnungsmarkt ein Riegel vorgeschoben werden.

Auch die Kandidaten der CDU wollen in die Förderung und den Ausbau der touristischen Infrastruktur der Gemeinde Wittdün investieren. Dazugehören neben dem Ausbau der Spielplätze und der Erneuerung der Beleuchtung auch die Umgestaltung des Ortseingangs auf dem sogenannten Filetgrundstück. Der Bau des neuen Strand-Service-Zentrums an der Wandelbahn wird ebenfalls als probates Mittel zur Steigerung der Attraktivität des maritim ausgerichteten Standortes Wittdün gesehen.

Parteiübergreifendes Thema... das Strandservice-Gebäude
Parteiübergreifendes Thema... das Strandservice-Gebäude

Wittdüner SPD

„Wir streben auch weiterhin eine Gemeinde Amrum an und erachten alle lokalen Themen als Amrumer Themen“, bekräftigt Christian Klüßendorf, der Spitzenkandidat der Wittdüner SPD, die bereits seit Längerem formulierten Ziele. In diesem Sinne verfolgt die Partei die Ziele seiner Handlungsfelder.

Die SPD wolle so in Wittdün erreichen, dass der Komplex der alten Kurverwaltung und der Nordseehalle nicht an meistbietende Investoren für Eigentumswohnungen verkauft wird. Stattdessen solle hier nachhaltig bezahlbarer Wohnraum für Amrumer und ihre Familien geschaffen werden. Dabei seien in allen drei Gemeinden die Ressourcen zu prüfen und entsprechend vorzuhalten.

Die Vergangenheit habe gezeigt, dass gute Lebensqualität und ausreichende Verdienstmöglichkeiten wichtige Voraussetzungen sind, um Arbeitskräfte für Dienstleistung und Wirtschaft auf der Insel halten zu können, zeigen sich die Sozialdemokraten überzeugt.

Um den Tourismus auf der Insel besser als bisher fördern zu können und für Wittdün einen gerechten Lastenausgleich zu erreichen, stehen die Sozialdemokraten dafür ein, endlich die drei touristischen Eigenbetriebe der Kommunen und die Amrum Touristik zu einer starken wirtschaftlichen Einheit zusammenzuführen.

In Wittdün treten an:

Für die CDU: Heiko Müller, Boris Potthoff, Annette Isemann, Tobias Hartmann, Horst Förstl, Wieland Runde, Thomas Stein.
Für die SPD: Christian Klüßendorf, Silke Wulfert, Manuela Streu, Sigrid Stehr, Georgine Schwab, Freia Paulsen, Renate Matzen, Inge Sarsfield, Ortwin Schade.
Für den WBB: Jürgen Jungclaus, Günter Wehlan, Carsten Albertsen, Stefan Theus, Barbara Landwehr, Tom Kruggel, Ulf Jürgensen, Lars Hansen, Mechthild Jungclaus.

Thomas Oelers

Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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One comment

  1. Parteien vor dem Wahlwochenende, Teil 1 – 3
    Vielen Dank dem Redakteur für die diese Beiträge. Nachdem nun auch noch über Nebel berichtet wurde, können die unterschiedlichen Positionen der potentiellen Interessenvertreter aller Inselgemeinden verglichen werden. Nichtinsulaner erhalten auf diese Weise ebenfalls einen Zugang zu weiteren Informationen.
    Nach dem Internet-Auftritt des Amtes Föhr-Amrum (www.amtfa.de) wird am 29.5. unter TOP 2 die Feststellung des Amtlichen Wahlergebnisses in Öffentlicher Sitzung bekanntgegeben; vorläufige Wahlergebnisse sind auf der o.a. website unter A-Z, „Wahlergebnisse der Gemeindewahlen“, spätestens dann zu erfahren, insbesondere auch, wie viele Wahlberechtigte der 2354 Inselbewohner (Quelle: w.o.) die insgesamt 29 Gemeindevertreter (mit Aufwandsentschädigungen und Sitzungsgeldern für ihre ehrenamtliche Tätigkeit) gewählt haben und natürlich auch, wie hoch die Wahlbeteiligung war.
    Nennenswerte Änderungen in den Mehrheitsverhältnissen sind eher nicht zu erwarten. Die Positionen in den Gemeinden und die Visionen der kommunalpolitisch Aktiven sind in den Artikeln hinreichend beschrieben worden. Sie sind eben interessenorientiert unterschiedlich.
    Eine Einheitsgemeinde Amrum ist weiterhin nicht umsetzbar aber notwendig. Sie scheitert noch an den Partikularinteressen, die u.a. die Sozialisierung von Gemeindeschulden verneinen, aber ebenso die Angebote der anderen Gemeinden für den Tourismus nutzen, um ihre besonderen Prestigeobjekte in der eigenen Gemeinde zu realisieren. Hätte die Gemeinde Wittdün ein Faustpfand, nämlich eine Transitgebühr für den Durchgangsverkehr der anderen Gemeinden erheben zu können, dann wäre längst ein Umdenken zugunsten der sinnvolleren Lösung als Einheitsgemeinde erfolgt. Die Bedeutung Wittdüns mit dem Standort als Fähranleger und die Nutzung der Inselstraße wird damit von den anderen beiden Gemeinden insofern keineswegs anerkannt.
    Langfristig wird man nicht um eine Amrum Politik aus einem Guss herumkommen, denn die Nutzung der Infrastruktur und die insularen Angebote dienen der gesamten Bevölkerung und den Feriengästen. Die Folgen der wirtschaftlichen Monostruktur durch die Gesundheits- und Tourismussektoren bedürfen einer ganzheitlichen Betrachtungsweise, genauso wie einen sinnvollen Branchenmix für die Insel zu fördern und auch das Ende von Leerständen zu betreiben.
    Nur gut, dass ein Schulterschluss für Amrum außerhalb der politischen Ebene gelingt, wenn nämlich auf kameradschaftliche Hilfe und Unterstützung, z.B. beim einem Feuerwehreinsatz, gesetzt werden darf.

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