Amrum demonstriert …


Mehr als 500 Teilnehmer

Damit hatte wohl niemand gerechnet. Über 500 Teilnehmer waren dem Aufruf der Aktionsgemeinschaft Das Pflegeheim auf Amrum muss bleiben gefolgt, das sind fast 25 % der Amrumer Bevölkerung. Dies war mit Sicherheit die größte Demonstration, die es jemals auf Amrum gegeben hat. Kinder, Eltern, Omas und Opas im Alter von 5 Jahren bis deutlich über 80 Jahren wollten ihre Solidarität mit den Bewohnern des Pflegeheimes zeigen und auch deutlich machen, dass das Verhalten des DRK, das Amrumer Pflegeheim zum 31.7.2019 mit nur 8 Wochen Vorlauf zu schließen, menschenunwürdig ist.

Auf großen Plakaten machen die Teilnehmer ihren Unmut deutlich

Auf vielen Plakaten wurde der Unmut hierüber deutlich dokumentiert. „Alte Bäume verpflanzt man nicht“, „die Würde des Menschen ist unantastbar“und „DRK Kreisverband Nordfriesland – schäme dich“war auf den Plakaten zu lesen.

Lautstark stimmte die Menge Sprüche wie „DRK schäme dich an“.

Nicole Hesse spricht zu den Demonstranten

Nicole Hesse bedankte sich bei allen Teilnehmern: „Ich bin überwältigt, dass so viele diesem Aufruf gefolgt sind. Das zeigt, dass wir Amrumer zusammenhalten“. In nur 2 Wochen sind über 5000 Unterschriften zusammengekommen. Diese Petition wird nun an den DRK Kreisverband Nordfriesland und auch an das DRK Präsidium Berlin verschickt. „Ich hoffe, wir können das DRK überzeugen, wenigstens bis zum Ende des Jahres weiterzumachen, bis wir eine alternative Lösung gefunden haben“, so Nicole Hesse.

Peter Totzauer bedankt sich bei den Teilnehmern für die Unterstützung

Peter Totzauer sprach allen Teilnehmern aus dem Herzen: „Unsere Alten müssen auf Amrum bleiben“. Er bedankte sich bei allen Teilnehmern für diese überwältigende Anteilnahme und Unterstützung.

Als dann alle Demonstranten gemeinsam das Amrum Lied „Dü min tüs min öömrang lun” anstimmten, kam Gänsehaut-Atmosphäre auf. Mit dem Lied „Die Gedanken sind frei“ und lang anhaltendem  Klatschen zeigten die Amrumer nochmals Solidarität und Zusammenhalt, und viele verließen die Demonstration mit dem Gefühl und der Hoffnung , dass sich die Situation doch noch zum Positiven wendet.

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Über Ralf Hoffmann

Ralf Hoffmann wurde 1955 in Schleswig geboren und zog mit seinen Eltern und Geschwistern 1962 nach Amrum. Nach dem Abitur in Niebüll studierte Ralf Luft und Raumfahrttechnik in Berlin. Die ersten 6 Berufsjahre verbrachte er als Entwicklungsingenieur bei VW und danach wechselte er als Aerodynamischer Entwicklungsingenieur zu Ford nach Köln. Als Leiter der Aerodynamischen Entwicklung für Ford Europa und die letzten 15 Jahre als Manager Aerodynamik und Motor- und Komponentenkühlung war er weltweit verantwortlich und viel unterwegs, um die jeweiligen Prototypen unter Hitze und Kälte zu testen. Nach all den Jahren auf dem Festland sind Ralf und seine Frau Karin nun wieder nach Amrum zurückgekehrt.

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2 comments

  1. Peter Totzauer

    Im Namen aller Betroffenen, der Heimbewohner, deren Angehörigen, Betreuern, Freunden und Pflegenden möchte ich mich hier bei allen Amrumern und deren Freunden die bei der Demonstration aktiv oder gedanklich ihre Solidarität für unsere Pflegeinrichtung und deren Erhalt eingetreten sind, bedanken. Ich bin von dem Zuspruch, den insbesondere auch die aktuellen Heimbewohner als Mut machend empfunden haben, überwältigt und bin stolz darauf ein Teil dieser Amrumer Gemeinschaft sein zu dürfen! Auch wenn der DRK Kreisverband den zum Zeitpunkt der Demo angekündigten Sprechstundentermin abgesagt hat war die Demo ein voller Erfolg, insbesondere auch im Hinblick darauf, dass die Heimaufsicht des Kreises Nordfriesland doch zu dem angekündigten Termin erschienen war und die Veranstaltung „live“ miterlebt hat.
    Im Artikel „Demo für das Pflegeheim“ im Inselboten vom 13. Juni äußert sich Herr Landrat Dieter Harrsen u.a.: „Die Aussage, am 13. Juni gäbe es eine gemeinsame Sprechstunde der Heimaufsicht und des DRK-Kreisverbandes auf Amrum ist aus der Luft gegriffen.“ Hier irrte Herr Landrat Harrsen oder war zumindest schlecht informiert. Im Kündigungsschreiben des Heimvertrags meiner Mutter steht (wörtlich): „Für persönliche Rücksprachen stehe ich – gemeinsam mit der Heimaufsicht und der zuständigen Einrichtungsleitung – am 13.06.2019 in der Zeit von 12:30 Uhr bis 16:30 Uhr zur Verfügung“, gez. Torben Walluks, Vorstand. Und im Schreiben von Herrn Walluks vom 7. Juni bezüglich der Absage schreibt er u.a.: „ Für den 13.06.19 kündigten wir an, für persönliche Rücksprachen zusammen mit unserer Einrichtungsleitung und der Heimaufsicht für Fragen zur Verfügung zu stehen …“. Es bleibt der Eindruck bestehen, dass der DRK Kreisverband und die Heimaufsicht „gemeinsame Sache“ betreiben, oder zumindest das DRK mit allen Mitteln versucht die Heimaufsicht zu eigenen Gunsten zu beeinflussen. Mit diesen Vorwürfen konfrontiert hat die Heimaufsicht während ihrer „Sprechstunde“ am 13.6. einer über die Aufgaben und Pflichten der Aufsichtstätigkeit hinausgehenden Zusammenarbeit mit dem DRK Kreisverband Nordfriesland vehement widersprochen und hierbei u.a. auf das Selbstbestimmungsstärkungsgesetz (SbStG) hingewiesen. Darin steht u.a.: „Die Heimaufsicht überprüft und berät nicht nur die Träger und Betreiber von Einrichtungen sondern richtet ein besonderes Augenmerk darauf, die Würde sowie die Interessen und Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner von Beeinträchtigungen zu schützen.“ Durch das Vorgehen des DRK-Kreisverbandes Nordfriesland sind die Interessen und Bedürfnisse und ist v.a. die Würde der Heimbewohner unserer Pflegestation sehr wohl beeinträchtigt worden.
    Dr. Peter Totzauer

  2. Der DRK Kreisverband dementiert nicht nur den angekündigten Termin vom 13.06. ,sondern spricht hier von Fake-News und veröffentlicht auf seiner offiziellen Facebook- Seite eine Pressemitteilung des Kreises:

    Pressemitteilung des Kreises:

    Pflegeheim Amrum: Landrat Dieter Harrsen klärt Falschmeldungen auf

    Die Diskussion über die Schließung des DRK-Pflegeheims auf Amrum hat inzwischen zur Entstehung von Fake-News geführt. »Falsch ist die Behauptung, die Heimaufsicht des Kreises Nordfriesland habe eine Zusage der Versorgungssicherheit bis zum Jahresende gegeben«, stellt Landrat Dieter Harrsen fest. »Ebenso aus der Luft gegriffen ist die Aussage, am 13. Juni gebe es eine gemeinsame Sprechstunde der Heimaufsicht und des DRK-Kreisverbandes auf Amrum.«

    Harrsen betont, dass die Verantwortung für den Weiterbetrieb des Heims allein beim DRK und den drei Amrumer Gemeinden liegt: »Wenn der Träger eines Pflegeheims es schließen will und den Bewohnerinnen und Bewohnern Plätze in anderen Heimen anbieten kann, hat die Heimaufsicht keine rechtliche Möglichkeit, die Schließung zu verhindern.«

    Der Ball liege jetzt im Spielfeld der Gemeinden: »Wir haben es mit einer klassischen Aufgabe der kommunalen Selbstverwaltung zu tun. Die drei Gemeinden sind am Zuge, alle Möglichkeiten auszuloten, um die Pflege ihrer Senioren auf der Insel zu sichern. Auch wenn am Ende die gemeindlichen Haushalte belastet werden sollten, wird die Kommunalaufsicht des Kreises einer inselweit abgestimmten Lösung sehr wohlwollend gegenüberstehen.«

    Man weiß wirklich nicht, was man dazu noch sagen soll.
    Ich habe diese Pressemitteilung auf der offiziellen Seite des Kreises jedenfalls nicht gefunden.
    Silke Wulfert

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