Plastikmüll in den Meeren- Freiwillige des Naturzentrums Amrum nehmen am Bundesumweltwettbewerb teil …


Lea Neiner hat Plastik am Strand auf kreative und doch zum Nachdenken anregende Weise für den Besucher fotografisch festgehalten.

„Unser Leben, unser ganzer Planet hängt von gesunden Ozeanen ab. Aber diese geraten durch Überfischung, den Klimawandel und nicht zuletzt auch durch Plastikmüllimmer

mehr aus der Balance. Aber fangen wir ganz von vorne an: Was ist Plastik eigentlich, und wie kommt es überhaupt ins Meer?“,heißt es in einem neuen Ausstellungsteil namens „Nach der Ebbe kommt die Plastikflut“ des Naturzentrums in Norddorf. Die neue Plakat-Ausstellung wurde von Lea Neiner und Marina Jenuwein über die Wintermonate recherchiert und entwickelt. Die beiden beendeten erst kürzlich ein freiwilliges ökologisches Jahr (FÖJ) beim Naturzentrum Amrum. Bevor die Besucherzahlen auf der Insel wieder stiegen, konnte die kleine Ausstellung im Maritur über dem Naturzentrum realisiert werde

Zu sehen sind informative Plakate, spannende Fundstücke und eine kleine Fotoausstellung, die eine kreative Herangehensweise an das Thema bietet.

Die Auseinandersetzung mit dem Thema Plastikmüll lag den FÖJlerinnen des Naturzentrums besonders am Herzen. Bei den regelmäßigen Rastvogelzählungen oder Strand- und Dünenführungen waren sie häufig am Strand unterwegs. Dabei war kaum eine Tour möglich, bei der sie keine Verpackungen, Flaschendeckel, Fischernetze oder anderen Plastikmüll gefunden haben.

Weltweit werden jedes Jahr 300 Millionen Tonnen Plastik produziert und große Mengen auch wieder weggeworfen. Fachgerechte Entsorgung ist dabei aber keine Selbstverständlichkeit. Viel landet in der Umwelt – auch im Meer. Dort bleibt es bis zu 450 Jahre lang erhalten und hat in dieser Zeit großen Einfluss auf das Leben im Meer. Auch nach dieser Zeit ist das Plastik aber nicht verschwunden sondern bleibt als winzige Teilchen, als sogenanntes Mikroplastik, für immer im Meer. Heutzutage lässt sich das Mikroplastik in so gut wie allen Gewässern finden – sogar in der Tiefsee und im Eis der Arktis.

Es ist schon so weit, dass wir Menschen unseren Plastikmüll über die Nahrung, das Wasser und die Luft wieder in uns aufnehmen. Dabei handelt es sich wöchentlich um die Menge einer Kreditkarte.

Mit der Ausstellung nahmen die beiden FÖJlerinnen auch erfolgreich am diesjährigen Bundesumweltwettbewerb teil. Dieser zeichnet jedes Jahr Projekte aus, die sich unter dem Motto „Vom Wissen zum nachhaltigen Handeln“ in den Bereichen Umwelt und Nachhaltigkeit beschäftigen. Marina und Lea reichten eine umfassende schriftliche Ausarbeitung ein und wurden prompt dazu eingeladen der Jury des Bundesumweltwettbewerbes ihr Projekt vorzustellen- und zwar erfolgreich. Sie erhielten die Einladung zur Preisverleihung in das Klimahaus nach Bremerhaven. Die PreisträgerInnen erhalten neben Urkunden Geld- und Sachpreise im Wert von rund 25.000 €. Da die Covid19-Pandemie die Veranstalter veranlasste die Preisverleihung in Bremerhaven abzusagen, wartet das Naturzentrum zusammen mit den FÖJlerinnen nun gespannt auf die postalische Zusendung der Ergebnisse.

Wer mehr über Plastikproblematik unserer Meere erfahren möchte, ist herzlich eingeladen die Ausstellung am Norddorfer Strandübergang zu besuchen.

Die Ausstellung im Maritur über dem Naturzentrum ist genau wie das Naturzentrum selbst aktuell von montags bis mittwochs und freitags bis sonntags von 10 Uhr bis 12 Uhr und von 13 Uhr bis 17 Uhr geöffnet.

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Über Lotte von Komorski

Lotte von Komorski wurde 1988 in Heidelberg geboren und wuchs später in der Lüneburger Heide auf. Nach dem Bachelorstudium der Forstwirtschaft in Göttingen absolvierte sie noch ihren Master in Wildtierökologie und Wildtiermanagement in Wien. Nach vielen praktischen Erfahrungen in der Wildtierforschung und ersten Berufserfahrungen in der Naturschutzarbeit in Osteuropa zog es sie Ende 2018 aus Frankfurt am Main nach Amrum, um hier das Naturzentrum zu leiten.

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