Sirenenalarm …


Pünktlich um 10:00 Uhr heulten am Donnerstag dem 9. September alle Sirenen auf Amrum. Es handelte sich hierbei um einen Probealarm im Rahmen des Warntages, der in diesem Jahr bereits einmal bundesweit stattgefunden hat.

Bei diesem ersten Probetag wurde festgestellt, dass oftmals Warneinrichtungen nicht zufriedenstellend ausgelöst werden konnten. Da die technischen Probleme in vielen Bereichen noch nicht abgestellt sind, hat man vorerst auf einen weiteren bundeseinheitlichen Probealarm verzichtet und es den Ländern und Kreisen selbst überlassen einen Warntag durchzuführen. Im Norden Deutschlands haben der Kreis Nordfriesland und die Hansestadt Hamburg die Sirenen heulen lassen. Nach Auskunft der Wehrführung der Insel Amrum haben alle Sirenen gut funktioniert, auch alle Funkmelder sowie die NINA-WarnApp sind ausgelöst worden.

Ein einheitliches flächendeckendes Sirenensignal gibt es in Deutschland nicht mehr. Ursprünglich stammen die Sirenenalarme noch aus den Zeiten des 2. Weltkrieges, um im Rahmen des „Zivilschutzes“ die Bevölkerung vor Bombenangriffen zu warnen. Später, mit Beendigung des „Kalten Krieges“, wurde diese Schutzeinrichtung in den „Katastrophenschutz“ übergeführt, um möglichst schnell eine große Anzahl an Personen auf akute Gefahren aufmerksam machen zu können. Nach der Wiedervereinigung wurden bundesweit zehntausende von Anlagen abgebaut, da seitdem die Kommunen für den Unterhalt aufkommen müssen. Die übrig gebliebenen Sirenen dienten danach nahezu ausschließlich zur Alarmierung von Feuerwehren, v.a. im ländlichen Bereich. Als vor einigen Jahren dann die überwiegende Anzahl von Feuerwehrleuten auch mit digitalen Funkmeldeempfängern ausgestattet wurde, haben Sirenenalarme weiter an Bedeutung verloren.

Nach den in diesem Jahr stattgehabten Katastrophenlagen in Deutschland mit den bekannten Todesfolgen und enormen Schäden, Unwetter mit Starkregen, Überflutungen und Sturzfluten, hat ein Umdenken eingesetzt. Es ist geplant dem Katastrophenschutz wieder mehr Bedeutung zukommen zu lassen und z.B. die Sirenenanlagen wieder auszubauen.

Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Sirenenalarme, die ggf. je einmal wiederholt werden:

 

1)Ein an- und abschwellender Sirenenton über eine Minute bedeutet „Warnung“. Bei einer solchen Warnung gilt es Ruhe zu bewahren, sichere Räumlichkeiten aufzusuchen, Fenster und Türen geschlossen zu halten, ggf. Nachbarn zu informieren und nach Möglichkeit Radio oder Fernsehen mit Lokalnachrichten anzuschalten.

 

 

2) Ein Sirenen-Dauerton von einer Minute bedeutet „Entwarnung“.

 

 

3) Drei an- und abschwellender Sirenentöne in einer Minute bedeuten „Alarmierung der Feuerwehr“.

 

 

Parallel zu dem erfolgreichen Probealarm hat auf Amrum ein Rettungsdiensteinsatz stattgefunden. Der dann hierzu herbeigeeilte „fremde“ Hubschrauber hat dann manchen Amrumer oder Gast einen Zusammenhang mit  der Sirenenauslösung vermuten lassen, dies war jedoch hiervon völlig unabhängig. Bei dem ungewohnten Hubschrauber handelte es sich um den „Northern Rescue 01“, ein RTH der in St. Peter-Ording stationiert ist und als ein spezielles Rettungskonzept für den Offshorebereich und die Nordsee-Windparks vorgehalten wird. Die beiden normalerweise nach Amrum entsendeten RTH der Deutschen Rettungsflugwacht, Christoph Europa 5 aus Niebüll und Christoph 42 aus Rendsburg, waren auf Grund eines technischen Defekts nicht einsatzbereit bzw. waren bei einem anderen Notfall gebunden.

 

Über Peter Totzauer

Dr. med. Peter Totzauer, Facharzt für Allgemeinmedizin, Facharzt für Anästhesie, Notfallmedizin, Spezielle Schmerztherapie, geb. 1954 in Fürth/Bay.,hat, bedingt durch den Beruf des Vaters, als Kind u.a. 4 ½ Jahre in Frankreich gelebt. Abitur 1974 in Köln, Studium der Humanmedizin an der Universität Bonn. Seit 1982 ärztlich tätig, davon viele Jahre als Oberarzt in der Anästhesie und als Leitender Notarzt in Euskirchen. War 2007 für ein halbes Jahr im Rahmen einer „Auszeit“ vom Klinikalltag bei seiner Lebensgefährtin Claudia auf Amrum. Dies hat ihm so gut gefallen, dass er seit Ende 2008 seinen Lebens- und Arbeitsmittelpunkt ganz auf die Insel verlegt hat und hier seit 2010 mit in der „Praxis an der Mühle“ arbeitet. Er hat zwei erwachsene Kinder, sein Sohn ist niedergelassener Physiotherapeut in Neuss, seine Tochter ist Lehrerin an der Öömrang Skuul.

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3 comments

  1. War an der Südspitze überhaupt nicht zu hören !!

  2. Bei wohlgemerkt weit geöffneten Fenstern.
    ?
    G.von Tiedemann

  3. Dieser “Warntag” am Donnerstag muß mir wohl entgangen sein. Den regulären Inselweiten Sirenentest am Samstag um 12 habe ich allerdings (zweistimmig) mit bekommen (in Nebel).
    Zu Erwähnen wäre noch das die NINA App mich ebenfalls nicht informieren KONNTE denn dazu bräuchte das Handy eine Internetverbindung. Und die habe ich z.B. nicht weil ich sie nicht brauche und das Teuer ist. Cell Broadcast (eine Rundruf SMS an alle) wäre da wirklich effektiver für alle die ihr Mobiltelefon vor allem für eines nutzen… zum Telefonieren. 🙂
    K.Martinen

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