Amrumer Dreiklang – ein Inselkaffee …


Helmut Splinter mit seiner Röstmaschine …

„Am Abend freue ich mich schon auf den Kaffee am Morgen”, lächelt Helmut Splinter bei der Frage, wie sehr er Kaffee mag. Aus der Lust auf Kaffee entstand jetzt die erste Kaffeerösterei auf Amrum. Neben der Röstmaschine stehen große Leinsäcke mit drei verschiedenen Kaffeebohnen aus Indien, Brasilien und Guatemala, die er in Hamburg einkauft. Maximal 2 kg kann er in einem Durchgang in dem geschlossenen, mit Heißluft betriebenen Röstsystem bearbeiten. Wie kommt man auf so eine Idee, wollen wir wissen, während er die Bohnen einfüllt, die durch die heiße Luft (je nach Röstung zwischen 180 und 267 Grad) wie ein Springbrunnen herumsprudeln. „Vor ein paar Jahren kam ich zu Freunden zu Besuch, wo selbst Kaffee geröstet wurde. Dieser intensive Kaffeegeruch hat mich total neugierig gemacht, und die Probe, die sie mir mitgaben, überzeugte mich schließlich. So kaufte ich mir die erste kleine Tischröstmaschine, doch der Traum von einer eigenen Rösterei war da, glaube ich, schon geboren”, erzählt Helmut, der vor 13 Jahren von Berlin nach Amrum kam, weil er seinen ursprünglichen Beruf als Übersetzer dank Internet ohnehin auch von der Insel aus machen konnte. Inzwischen betreibt er das Amrumspa, in dem es um Gesundheit, Erholung, Entspannung, Therapie und Fitness geht.

Nach circa 15-20 Minuten ist der schonende Röstvorgang beendet. Die ursprünglich grünen Bohnen haben ihre markant dunkle Farbe bekommen, sind fast doppelt so groß geworden, wiegen aber 15-20 % weniger als vorher, weil sie Feuchtigkeit verloren haben. Ein Gebläse mit kalter Luft kühlt sie rasch ab, bevor sie verpackt werden. Verkauft – und für den sofortigen Genuss ausgeschenkt – wird der Kaffee im großzügigen Empfangsbereich mit Café im AmrumSpa in Wittdün. Lange hat sich Helmut Splinter mit der für ihn richtigen Zusammensetzung der drei Kaffeebohnen beschäftigt und vor allem viel getestet und probiert. So entstand der Name „Amrumer Dreiklang”, unterschiedlich stark geröstet als Espresso oder Filterkaffee und erhältlich als ganze Bohne oder gemahlen. Natürlich gibt es auch jede Bohnensorte einzeln. Dann nennt sich der Kaffee “Amrumer Solo”. Und zwei Bohnensorten gemeinsam? Klar, “Amrumer Duett”.

Gebaut wurde die Maschine von Matthias Matthews aus Lübeck, der ihn auch beraten und mit guten Tipps und Informationen versorgt hat. Helmut Splinter ist im Gespräch mit einigen Inselgeschäften, ob sie seinen Kaffee auch in ihr Programm aufnehmen, und eventuell wird es ihn auch in dem einen oder anderen Café auf Amrum geben. Doch „das läuft jetzt erst alles an”, erzählt er und freut sich darüber, auch andere mit seinem auf Amrum gerösteten Kaffee begeistern zu können.

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Über Kinka Tadsen

Kinka Tadsen erblickte 1972 in Hamburg das Licht der Welt. Aufgewachsen ist sie dann auf Amrum. Abitur hat sie auf Föhr gemacht und sich für eine Fotografenlehre in Bad Oldesloe entschieden. Fotografen- und Lebenserfahrung hat sie in der großen weiten Welt auf diversen Kreuzfahrtschiffen als Bordfotografin gesammelt. 2003 folgte dann die Rückkehr nach Amrum. Seit 2008 gehört sie als freie Journalistin zum Amrum-News Team.

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