Im Mai 2000 verabschiedete sich der Seenotrettungskreuzer Alfried Krupp mit seinem Typhon von der Reservestation Amrum. Als Springer war sie hier und sollte eigentlich anschließend außer Dienst gestellt und verkauft werden. Doch im Juni 2021 kam der Kreuzer wieder als Springer nach Amrum und nun ist sie wieder da. Am Dienstagnachmittag machte die „alte Dame“ im Seezeichenhafen Wittdün fest, diesmal allerdings nur kurz, es handelt sich um eine routinemäßige Bewegungsfahrt.
Der Seenotrettungskreuzer Alfried Krupp wurde am 14. Juni 1988 in Bremen-Vegesack getauft.
Der Verkauf gestaltet sich schwierig bei einem Spezialschiff dieser Größe und kann noch einige Zeit dauern. In dieser Zeit muss das Schiff regelmäßig bewegt werden, um technisch instand zu bleiben, so der Pressesprecher der Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) Christian Stipeldey.
Als Springer werden derzeit die beiden Kreuzer Hans Hackmack und Theo Fischer (benannt nach dem Maschinisten des Seenotrettungskreuzers ALFRIED KRUPP, der bei einem Einsatz am 1. Januar 1995 ums Leben kam) eingesetzt.
SRK Hans Hackmack vertritt derzeit den größten Seenotrettungskreuzer der DGzRS-Flotte Hermann Marwede auf der Station Helgoland, dieser befindet sich auf der Fassmer Werft zur Routinekontrolle.
SRK Theo Fischer ist derzeit als Springer für den in der hauseigenen Werft befindlichen Hermann Rudolf Meyer in Bremerhaven auf Station.
Einsatz und Erfolg 2021 der DGzRS
Jahr für Jahr wird die DGzRS rund 2.000 Mal auf Nord- und Ostsee hinausgerufen. Oftmals sind sie gerade dann unterwegs, wenn andere Schiffe schützende Häfen anlaufen. Sie retten Menschen aus Lebensgefahr. Sie versorgen Verletzte. Sie leisten technische Hilfe und verhindern damit oftmals frühzeitig Schlimmeres.
Es wurden 3.505 Menschen auf Nord- und Ostsee insgesamt Hilfe geleistet. 2.023 Einsätze mit rund 60 Rettungseinheiten.
61 Menschen wurden aus Seenot gerettet und 272 Menschen aus drohender Gefahr befreit. Seit Gründung der DGzRS im Jahre 1865 sind das insgesamt 85.924.
99 Einsätze wurden bei Windstärke 7 und mehr durchgeführt.
324 Mal wurden erkrankte oder verletzte Menschen von Seeschiffen, Inseln oder Halligen zum Festland transportiert.
1043 Hilfeleistungen für Wasserfahrzeuge aller Art und 36 Schiffe und Boote vor dem Totalverlust bewahrt. 620 Einsatzanläufe, Such- und Sicherungsfahrten.
249 Mal ist man außerhalb des eigenen Zuständigkeitsbereiches durch die Seenotleitung Bremen für die deutsche Schifffahrt weltweit unterstützend oder initiativ tätig gewesen.
662.934,54 Euro „Kleingeld“ in den mehr als 15.000 Sammelschiffchen.
Seit dem 29. Mai 1865 ist die DGzRS seit nunmehr fast 157 Jahren freiwillig, unabhängig und spendenfinanziert im Einsatz. Die Seenotretter finanzieren sich ausschließlich durch freiwillige Beiträge und Spenden, 0,- Euro Steuergelder.