Wer in den letzten Tagen in Norddorf am Kniepsand Richtung Odde ging hat sich vielleicht über rege Traktorenfahrten und deren Spuren am Strand gewundert. Hier finden derzeit Dünenschutzmaßnahmen statt. Im Auftrag des Landesbetriebs für Küstenschutz sind Mitarbeiter einer Garten-und Landschaftsbaufirma vom Festland damit beschäftigt sog. Sandfangzäune zu errichten.
Die beiden Februarstürme „Ylenia“ und „Zeynep“ hatten mit ihren Sturmfluten doch zu großen Sandabtragungen und Dünenabbrüchen geführt. Insbesondere der Bereich nördlich des Strandübergangs bei Ban Horn ist arg in Mitleidenschaft gezogen worden. Auf einer Strecke von rund 3 km, beginnend nördlich des Norddorfer Strandübergangs in Richtung Odde, werden nun, wie fast jedes Jahr, Dünenschutzmaßnahmen durchgeführt. Es werden in mehreren Reihen ca. 60 cm tiefe Gräben gezogen, in die dann Bündel alter Laubbaumzweige gesteckt werden. Sind die Gräben dann wieder mit Sand verfüllt und die Äste festgetreten, entstehen die Sandfangzäune, die bewirken sollen, dass sich hier bei Wind der Sand verfängt. Je nach Pflanzzeit wird dann zwischen die Zäune im Herbst oder im nächsten Frühjahr Strandhafer oder Strandroggen („Dünengras“) eingepflanzt. Diese Pflanzen bilden ein tiefes, sich auf mehreren Etagen verzweigendes Wurzelwerk und dienen so der Befestigung der Dünenlandschaft.
Die Astbündel stammen vom Festland und sind überwiegend Schnittmaterial der „Knicks“, der für Schleswig-Holstein so typischen Feldbegrenzungen („lebende Zäune“). Sie sind am Bauhof Norddorf bei Ban Horn gelagert, und werden von dort aus an den Strand gefahren. Daher die eingangs beschriebenen Traktorenfahrten und Spuren.