Auf der letzten Sitzung des Verwaltungsrates der Amrum Touristik wurde Elke Dethlefsen als Vorsitzende wieder gewählt. Als Stellvertreter fungiert weiterhin Gunnar Hesse.
Amrums Touristik Chef Frank Timpe gab einen Überblick über den Verlauf der bisherigen Saison. Im ersten Halbjahr (Januar – Juni) besuchten 76.616 Gäste die Insel Amrum, was 5,9 % weniger waren als im vergangenen Jahr und 6,2 % unter dem Jahr 2018 (vor Corona). Auch bei den Übernachtungen ist im ersten Halbjahr ein Rückgang von – 6,36 % auf 512.772 Übernachtungen zu verzeichnen. Gegenüber 2018 ist der Rückgang jedoch mit – 0,2% minimal.
Oft werden bei landesweiten Meldungen über den Tourismus nur Beherbergungsstätten mit 10 Betten und mehr bewertet, dort sieht es deutlich positiver aus: Nebel konnte hier eine Steigerung von 5,8 % vermelden, Norddorf 6,3 % und Wittdün 4,8%.
„Die Werte für das erste Halbjahr sind sicherlich etwas schlechter als in den Jahren zuvor. Bei den Übernachtungen liegen wir in etwa auf dem Level von 2018. Die Einzelhandelsgeschäfte stellen ein geändertes Kaufverhalten der Gäste fest, es wird weniger Geld ausgegeben, gleiches vermelden auch einige Gastronomiebetriebe. Es bleibt abzuwarten, wie sich das 3.und 4. Quartal entwickeln.“ so Frank Timpe.
Das Radwegekonzept Nordfriesland wurde Mitte Juli in Husum vorgestellt. Das Amrumer Fahrradnetz hat eine Länge von 29 km, nur für 4 km davon stellte der Kreis Nordfriesland einen akuten Handlungsbedarf fest. Das jetzige Fahrradschildersystem auf Amrum ist noch nicht einheitlich, die einzelnen Gemeinden haben bisher unterschiedliche Hinweisschilder. Angestrebt wird eine einheitliche und gesamtinsulare Beschilderung. Auch die Amrumer Bürgerinitiative BILA (Bürgerinitiative für ein lebenswertes Amrum) hat sich intensiv mit dem Amrumer Radwegekonzept auseinandergesetzt und ihre Ideen an die Verantwortlichen weitergeleitet. Eine der großen Herausforderungen wird es sein, ein gutes Miteinander zwischen Fußgängern und Fahrradfahrern auf den Wegen herzustellen.
Die Amrum Touristik wird sich an dem Projekt PRESTO = Visitor Pressure from Tourism in the Wadden Sea Area beteiligen. Hauptziel des Projektes ist die Schaffung von Grundlagen zur Optimierung des nachhaltigen Tourismus durch bessere Steuerung. Die Amrum Touristik erhofft sich nicht nur „wissenschaftliche“ Erkenntnisse für Amrum, sondern auch Lösungsansätze und Verbesserungsoptionen für die Bearbeitung von Themen wie Naturtourismus oder Besucherlenkung. Die Teilnahme ist kostenlos.
Die Kurabgabe für Tagestouristen ist ein immer wiederkehrendes Thema. Trotz vieler Hinweise in Dagebüll, auf den Fähren der WDR, auf den Adler Schiffen und auch auf den Internetseiten der Amrum Touristik wurden bis Mitte Juli nur etwa 1800 Tageskurkarten verkauft. Das ist nur ein sehr geringer Prozentsatz der tatsächlich angereisten Tagesgäste. Hier wird wohl nur eine regelmäßigere Kontrolle eine Verbesserung bringen. Etwas verwundert zeigten sich die Anwesenden über die Information, dass die Satzung zur Erhebung der Tageskurabgabe für alle drei Amrumer Gemeinden immer noch festlegt, dass Besucher, die bereits Kurabgabe in einer anderen Gemeinde in Schleswig-Holstein bezahlen, keine Kurkarte für Amrum benötigen. Dieses sollte schon seit längerem geändert werden. Trotz mehrerer Aufforderungen in den vergangenen zwei Jahren hat es das Amt Föhr Amrum aus Kapazitätsgründen nicht geschafft, diese doch einfache Änderung in die geltenden Satzungen einzubauen. Auf Rückfrage bestätigte das Amt, dass eine Änderung der Satzung nicht vor Ende des kommenden Jahres vorgenommen werden könnte.