Anna Susanne Jahn stellt neue Bilder-Serie vor …


Gut besuchte Vernissage im Alten Pastorat

Rund 80 Gäste konnte die Amrumer Künstlerin Anna Susanne Jahn letzte Woche zur Vernissage in ihrem Atelier in Alten Pastorat in Nebel begrüßen, um ihr neues Kunstprojekt der Öffentlichkeit vorzustellen. Blatt für Blatt vereint sie darin ihre beiden Leidenschaften: den Unikat-Druck und das Aquarell. 83 Blätter sollen es werden, und wie man es von Anna Susanne Jahn kennt, entstehen ihre Arbeiten als „Work in progress“ – vor interessiert nachfragendem Publikum.

Die Künstlerin beherrscht Wasser, Farbe und Pinsel so minutiös, dass man bei ihren Pflanzenportraits vom Mimikry sprechen möchte, wüsste man nicht um den künstlerisch engagierten Blick auf das Sujet und das botanische Detailwissen der passionierten Gärtnerin.
Anna Susanne Jahn hatte bei ihrem Riesenaquarell eines Holunders (Amrum News berichtete am 28.12.2019) die Methode des Natur-Selbstdrucks bereits erfolgreich angewandt. Nun folgte aus aktuellem Anlass eine neue Serie, mit der sie auf die Schönheit und verletzbare Zartheit der portraitierten Bäume hinweisen möchte.
Auf dem Kunstmarkt in Nebel hatte sie mit den Natur-Selbstdrucken von Blättern der Bäume im Kurpark begonnen und ihre experimentelle Serie beim Dorffest in Nebel und auf dem Rotary-Künstlerfest in Norddorf fortgesetzt. Noch ist das Werk nicht vollzählig, aber auf gutem Wege, wie Jahn mit dem ihr eigenen Humor versichert.
Sommerlinde/Klatschmohn (Blatt 10/83)

„Bäume können viel älter werden als wir Menschen“, so die Künstlerin auf der Vernissage. „Sie recken ihre Äste weit in den Himmel, erobern allmählich den Raum, bilden neue Räume. Sie halten den Himmel zwischen ihren Zweigen, ihre Blätter rauschen im Wind und fliegen im Sturm. Bäume beherbergen Insekten, Fledermäuse, Vögel und Eichhörnchen – lauter luftige Gestalten, alles fliegt. Darum sollte diese Serie auch luftig werden. Bäume wachsen vor allem in die Höhe. Deshalb sind die Formate hochkant. Ich habe stellvertretend solche Teile der Bäume porträtiert, die für mich von unten erreichbar waren, sozusagen aus der Mäuseperspektive darunter spielender Kinder: Rindenstückchen, Zweige, herabgesegelte Blätter mit ihrer feinen Aderung. Mich freut dabei besonders, wie frei sich die Natur-Selbstdrucke und feine, minutiös gemalte Aquarell-Elemente im Bild kombinieren, verschränken und durchdringen. So entstehen die Bilder als zarte, poetische Baumgedanken.“

Alle 83 Bilder der Serie entstehen im Natur-Selbstdruck mit Tiefdruck- bzw. Ölfarben, Aquarell, Grafit und Feder auf Hadernbütten (ca. 28,5 x 38,5 cm) und werden in der Galerie im Alten Pastorat in Nebel ausgestellt, geöffnet immer montags und freitags von 10 bis 12 Uhr und donnerstags von 17 bis 19 Uhr.

Über Astrid Thomas-Niemann

Astrid Thomas-Niemann ist gelernte Schifffahrtskauffrau sowie studierte Sprach- und Erziehungswissenschaftlerin. Sie hat viele Jahre als Schifffahrtsanalystin gearbeitet und lebt seit 2015 in Wittdün. Als junge Frau kam Astrid 1981 das erste Mal auf die Insel und besuchte auf Zeltplatz II die Niemanns aus Hamburg, die Amrum seit 1962 urlaubsmäßig die Treue halten, inzwischen bereits in der 4. Generation.

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