Den Aussichtspunkt 16 erreicht der Besucher indem er die Straße „Uasterstigh“ bis zur St.-Clemens-Kirche geht, dann durch den Kurpark läuft und hinter dem Haus des Gasten rechts zur Wattseite direkt auf die Aussichtsplattform zusteuert. Diese ist ins Watt hineingebaut, und der zuführende Bohlenweg führt ein Stück über die Salzwiesen. Hier kann man gut beobachten wie der Wechsel der Gezeiten diese besondere Gegend beeinflusst und sich das Bild je nach Wasserstand verändert. Die besondere Flora dieser Landschaftsform wird dem interessierten Betrachter an den in der Nähe aufgestellte Schautafeln erläutert. Salzwiesen sind der natürliche Übergang von der regelmäßig überfluteten Wattlandschaft zum sturmflutsicheren Inselkern. Hier wachsen an den hohen Salzgehalt des Wassers angepasste Pionierpflanzen wie z. B. Queller, Strandflieder („Halligflieder“), Strandgrasnelke und viele andere mehr.
Vom Aussichtspunkt 16 aus hat man einen besonders guten Rundumblick eben über diese einmalige Landschaft: In Blickrichtung Nord-West bietet sich besonders in den Sommermonaten ein „Postkartenmotiv“ mit Schafherden im Halligflieder. Richtung Nord blickt man über die Salzwiesen und im Osten sieht man auf die Insel Föhr. Im Blickrichtung Süd-Ost erkennt man Teile von Wittdün mit dem Fähranleger und am Horizont die Halligen Langeness und Hooge. Und wendet man seinen Blick westwärts so schaut man auf die St.-Clemens-Kirche und das Haus des Gastes.
Die St.-Clemens-Kirche ist die Pfarrkirche der evangelisch-lutherischen St.-Clemens-Gemeinde Amrum. Vermutlich wurde sie 1236 erbaut, urkundlich wurde sie 1240 erstmals erwähnt. Anfangs war sie ein einfacher, turmloser Holzbau, der später mit Backsteinen und Feldsteinen zu einem einschiffigen Kirchengebäude mit Reetdach erweitert wurde. Erst im Jahr 1908 wurde der kupfergedeckte Kirchturm angebaut. An der Kirche befindet sich einer der zwei Friedhöfe für Amrumer. In der Nordwestecke des Friedhofs stehen rund 150 Grabsteine aus der Zeit von 1670 bis 1830, die sogenannten „Sprechenden Grabsteine von Amrum“, die gelegentlich aus Granitstein, überwiegend aber aus Sandstein errichtet sind. Neben Schiffsdarstellungen und aufwändiger Ornamentik zeigen diese in Stein gemeißelte Texte über das Leben der Verstorbenen. Der berühmteste Stein ist der des Seefahrers Hark Olufs (*1708, +1754 beides in Süddorf).
An das Kirchengelände angrenzend befindet sich der Kurpark mit dem „Haus des Gastes“, das im Jahr 1905 vom praktischen Arzt und Sanitätsrat Johannes Ide als „Nordsee-Sanatorium“ erbaut wurde. Im Gegensatz zur schon lange bestehenden Kirche hatte das Gebäude einen Turm und wurde daher oft von Inselgästen mit der Kirche verwechselt, was schließlich dazu führte, dass diese im Jahr 1908 endlich auch einen Turm bekam (s.o.). Die Betreiber dieses Sanatoriums waren dann zu Zeiten des Nationalsozialismus dem damaligen Regime nicht abgeneigt, und so diente es ab den 1930er Jahren überwiegend als Unterkunftsmöglichkeit für die NS-Ferienorganisation „Kraft durch Freude“ (KdF). Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Sanatorium von 1948 bis 1973 ein Kindererholungsheim, danach eine Einrichtung für die Betreuung von geistig Behinderten. Seit 1986 ist es im Besitz der Gemeinde Nebel. Es beherbergt die Kur- und Gemeindeverwaltungen, einen Veranstaltungssaal, Toiletten, einen Kinderspielraum und einige Wohnungen für Bedienstete der Gemeinde. Das nun mittlerweile fast 120 Jahre alte Gebäude ist „in die Jahre gekommen“ und kann im diesem maroden Zustand kaum mehr genutzt werden. Vor zwei Jahren hat der Gemeinderat, nach einer längeren Entscheidungsphase, beschlossen das Gebäude abreißen zu lassen um einen modernen Neubau zu errichten. Aktuell wird jedoch diese Entscheidung von Teilen der Bevölkerung angezweifelt, und so ist noch nicht endgültig entschieden, ob nicht doch eine Renovierung in Frage kommen kann.