Letzte Woche war es wieder soweit – “Blütenbunt-Insektenreich” geht auf Amrum in die 2. Runde …


Neue Anpflanzungen im Kurpark …

Nachdem alle erforderlichen Vorbereitungen getroffen wurden, konnte auch in diesem Jahr im Rahmen des Projektes „Blütenbunt-Insektenreich“ auf Amrum wieder gepflanzt und gesät werden. Nachdem im letzten Jahr kleine Wiesen und Grünflächen in allen Inselgemeinden aufgewertet wurden, lag der Fokus in diesem Jahr auf Flächen in der Gemeinde Wittdün.

Insgesamt über 600 Stauden wurden vom Festland auf die Insel gebracht, da galt es diese am Freitag in die Erde zu bringen. Dazu kam die Projektleitung Norma Kujath auf die Insel Amrum und zusammen pflanzte sie mit der Naturschutzkoordination die Stauden in das mit dem Bauhof der Gemeinde Wittdün vorbereitete Wiesenstück im Kurpark.

Eine weitere Fläche an der Südspitze, die bereits durch reduzierte Mahd in diesem Jahr aufblühte, wurde mit weiteren Stauden besetzt.

Ein besonderes Highlight diesmal war die Pflanzaktion um die Kapelle in Wittdün. Hier wurden Norma Kujath und die Naturschutzkoordination, von vier Konfirmand:innen und der Pastorin wie auch dem Küster beim Setzen der über 200 Stauden tatkräftig unterstützt. Auch an der Kapelle fanden sich bei der Vorbegehung im Sommer bereits viele seltene und erhaltenswerte Arten, daher galt es auch hier den Bereich, um die Kapelle mit mehrjährigen Stauden zu besetzen, die vorkommenden Arten dabei jedoch zu erhalten. Das ist der Grundsatz des Projekts, das bereits bestehende und schützenswerte Pflanzenvorkommen auf den Wiesen der Insel Amrum zu erhalten und zu fördern.

In den nächsten Tagen ist noch die letzte Fläche gegenüber der Strandschmiede an der Inselstraße einzusäen und zu bepflanzen, denn auch diese wird sich im nächsten Jahr durch die eingebrachten Pflanzen durch Saat und Stauden mithilfe angepasster Mahd in eine Wildblumenwiese entwickeln.

Zudem wurde in diesem Jahr das Beet im Kurpark mit neuen Pflanzen bestückt, statt der Rosen und dem Lavendel wird im nächsten Jahr ein standortangepasstes Staudenbeet erblühen, dass sich über die Jahre in eine Staudenwiese mit sich wandelndem Blütenangebot über die Jahreszeiten entwickeln wird.

Ein besonderer Dank geht an den Bauhof in Wittdün, der die Flächen vorbereitete und das notwendige Werkzeug und Material stellte. Wie auch die finanzielle Unterstützung der Gemeinde Wittdün für die Umgestaltung des Beetes im Kurpark.

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Über Hanna Zimmermann

Hanna Zimmermann ist seit Juli 2021 auf Amrum als Naturschutzkoordinatorin bei der AmrumTouristik AöR tätig. Im Ruhrgebiet geboren, zog sie es für ein Freiwilliges ökologisches Jahr an die Küste St.Peter-Ordings. Nach dem Masterstudium der Landschaftsökologie sowie mehreren Auslandsaufenthalten arbeitete sie als Landschafts- und Umweltplanerin. Der Wunsch praktischen Naturschutz zu gestalten und die Möglichkeit auf Amrum für Naturschutz und in der Landschaftspflege zu arbeiten zog sie erneut in den hohen Norden. Im Team der AmrumNews schreibt sie vor allem über die laufenden Projekte und Aktionen im Naturschutz auf der Insel.

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4 comments

  1. Das ist alles nett und schön und funktioniert nach der Methode, man mache sich die Erde untertan. D.h. Flächen vorbereiten und neu pflanzen.

    Viel mehr wäre zu schaffen, wenn alle Besitzer von Grundstücken diese nicht “schier” halten (kurzer Rasen, Standardwall mit Standardrosen, aber auch kurz gehalten), sondern die Natur auch mal wachsen lassen. Die Gäste werden es lieben. Den Rasen mal nur alle 8 Wochen mähen und ihn zur Wiese werden lassen (eine kleine Sitzfläche kann ja freigemäht werden). Nicht überall den Bodenbewuchs entfernen (“Unkraut”). Mit den Garten”resten” mal eine “lebende Hecke” einrichten etc.

    Die Insekten und Kleintiere lieben das viel mehr als schön gepflanzte neue Stauden, wo vermutlich der Optik wegen auch nichts dazwischen wachsen darf…

    Reiner Binsen

  2. An die Autorin: Bitte den Begriff “Mahd” im Kontext “reduziert” und “Angepasst” näher erklären.
    Wikipedia und wiktionary meinen das wäre “mähen”. Unter reduziertem mähen kann man sich noch “seltener” denken, aber was ist bitteschön “angepasstes Mähen”? Und, warum benennt man es nicht mit dem bekannten Begriff “Rasen Mähen”? “Mahd” scheint mir nicht präziser zu sein, nur unbekannter und damit hier unpassend. K.M.

  3. Die Mahd ist das Mähen einer Fläche. Mit der reduzierten Mahd ist gemeint, dass die Flächen weniger häufig gemäht werden. Also nur noch ein- oder zweimal im Jahr, im Spätsommer oder Frühjahr, je nach Aufwuchs, Blütezeit und Aussamung der Pflanzenarten. Wichtig zu beachten bei dem Mähen solcher Wiesen ist das Abfahren des Schnittgutes. Denn wenn es auf der Fläche bleibt, hindert es die Pflanzenarten wieder aufzuwachsen.
    Hanna Zimmermann

  4. Im Projekt geht es, um die Stärkung der Artenvielfalt auf Grünflächen innerorts, dabei wird besonders auf Amrum darauf geachtet, welche Pflanzenarten bereits vorkommen und wie das Artinventar sinnvoll ergänzt werden kann. Es wird dabei nicht alles entfernt, sondern die Grasnarbe geöffnet, um neue Arten in die bestehende Wiese einzubringen.
    Insbesondere wichtig für den Erfolg des Projektes, ist die Extensivierung der Pflege, also “wachsen lassen”.
    Die Anlage des Beetes im Kurpark ist dabei unabhängig vom BlütenBuntInsektenreich-Projekt. Wird jedoch auch einen Beitrag für Insekten und Blütenreichtum leisten, da bei der Auswahl der Stauden auch darauf geachtet wurde.
    Hanna Zimmermann

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