Heideplaggen auf Amrum …


Entkusseln der Heide

Die Zeit der Heidepflege läuft bereits seit einigen Monaten. Einige Flächen wurde bereits entkusselt, gemäht und geplaggt.

Schon im November konnten erste großflächige Pflegearbeiten mit der Plaggmaschine beobachtet werden. Das Gespann bestehend aus einem Schlepper mit Mulcher, der Plaggmaschine und einem Ladewagen mit Förderband durchfährt die Heide und hinterlässt eine offene Bodenschicht. Da die gesamte Heide und andere Vegetation wie Gräser verschwinden, ist für die Betrachter:innen vielleicht nur schwer vorstellbar, dass dies zur Heideverjüngung und -erneuerung beitragen soll. Doch genau darum geht es dabei.

Geplaggte Heidefläche nach 2 Jahren

Mit dem Entfernen der Heide samt dem humosen Oberboden wird die Schicht mit den Heidesamen im Boden freigelegt. Da diese Heidesamen Jahrzehnte im Boden überdauern können, keimt die Heide in den nächsten Jahren und treibt zusätzlich über die verbliebenen Wurzelreste der Pflanze aus. Der Alterungsprozess der Heide wird so zurückgesetzt und der Kreislauf beginnt von vorn.

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Plaggens ist die Entfernung der Streuauflage und des humosen Oberbodens, denn die Heide benötigt nährstoffarme Bodenverhältnisse, um sich zum Beispiel gegenüber der spätblühenden Traubenkirsche durchsetzen zu können.

Ähnliche Maßnahmen wie sie bereits vor zwei Jahren mit einem Bagger an der Vogelkoje in Wittdün durchgeführt wurden, zeigen bereits junge Heidepflanzen und damit erste Erfolge.

Die Heide kehrt zurück

Mit dem Einsatz der Plaggmaschine geht es nun gezielt darum, großflächig zu arbeiten und damit die Heide auch auf besonders vergrasten Flächen zu fördern und zu entwickeln.

Die Plaggmaßnahmen funktionieren jedoch nur Hand in Hand mit den verschiedenen Partnern auf der Insel. Denn es werden Vorarbeiten wie Entkusseln und das Mähen der Heide, wie auch die Abfuhr des Plaggmaterials erforderlich. Um den größtmöglichen Nutzen aus der Heidepflege zu ziehen und die Kosten gering zu halten, wird die gemähte Heide für die Dachfirsten der Reetdachdächer verwendet und das anfallende Plaggmaterial als natürlicher Dünger auf den Ackerflächen ausgebracht.

Plaggstreifen

In der Hoffnung auf geeignete Witterungsbedingungen werden nun die Plaggmaßnahmen im Frühjahr intensiviert, die Maßnahmen sollen spätestens Ende Februar abgeschlossen sein. Neben einzelnen Heideflächen an der Inselstraße, wird die Plaggmaschine auch auf den Flächen am Heeeshungwai, sowie in Nebel gegenüber der Feuerwehr in den Einsatz kommen, wo bereits im letzten und diesen Winter Entkusselungen durchgeführt wurden.

Bei Fragen zu den Pflegemaßnahmen wenden Sie sich gern an die Naturschutzkoordination der AmrumTouristik AöR unter naturschutz@amrum.de

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Über Hanna Zimmermann

Hanna Zimmermann ist seit Juli 2021 auf Amrum als Naturschutzkoordinatorin bei der AmrumTouristik AöR tätig. Im Ruhrgebiet geboren, zog sie es für ein Freiwilliges ökologisches Jahr an die Küste St.Peter-Ordings. Nach dem Masterstudium der Landschaftsökologie sowie mehreren Auslandsaufenthalten arbeitete sie als Landschafts- und Umweltplanerin. Der Wunsch praktischen Naturschutz zu gestalten und die Möglichkeit auf Amrum für Naturschutz und in der Landschaftspflege zu arbeiten zog sie erneut in den hohen Norden. Im Team der AmrumNews schreibt sie vor allem über die laufenden Projekte und Aktionen im Naturschutz auf der Insel.

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