Die Sanierung des Verwaltungsgebäudes am Campingplatz 1 geht zügig voran. Diese ist erforderlich, da der Wohnraum im vorhandenen Dachgeschoss ursprünglich nur für den Sommerbetrieb ausgelegt war und heute nicht mehr den aktuellen energetischen Anforderungen entspricht. Die Bauarbeiten sollen möglichst noch vor der beginnenden Saison abgeschlossen werden. Damit es keine Verzögerungen im Bauablauf gibt, hat Bürgermeister Heiko Müller gemäß §50 Abs.3 der Gemeindeordnung eine Eilentscheidung zur Vergabe der Aufträge für die Dachdecker- und Fenster- und Terrassentürarbeiten vorgenommen. Die Gemeindevertretung stimmte diesen Eilentscheidungen zu.
Bürgermeister Müller berichtete, dass auf dem Grundstück gegenüber der Feuerwehr in Wittdün Wohnungen durch die Wohnungsbaugenossenschaft Föhr-Amrum eG entstehen sollen. Das Projekt läuft zukünftig unter dem Titel „Wohnungsbauprojekt am Deich“.
Für die Aufrechterhaltung und Modernisierung der touristischen Infrastruktur müssen die drei Inselgemeinden zukünftig erhebliche Investitionen durchführen. Eine Arbeitsgruppe aus Mitgliedern der drei Gemeindevertretungen berät zurzeit, in welchem Umfang diesbezüglich eine Erhöhung der Kurabgabe möglich ist . Da eine inselweite einheitliche Kurabgabe weiterhin angestrebt wird, die finanziellen Randbedingungen der einzelnen Gemeinden jedoch unterschiedlich sind, werden verschiedene Modelle durchgerechnet. Für eine Erhöhung gibt es eindeutige Richtlinien, was auch dazu führen könnte, dass für bestimmte Zeiträume Ausgleichszahlungen unter den Gemeinden geleistet werden müssten.
In der jüngsten Vergangenheit gab es deutschlandweit zahlreiche Demonstrationen für den Erhalt der Demokratie und der gesellschaftlichen Vielfalt. Der Gemeinderat von Wittdün verabschiedete in diesem Zusammenhang folgende Resolution:
„Der Gemeinderat von Wittdün steht für Demokratie, für eine offene Willkommenskultur, für Toleranz, Vielfalt, Diversität und Integration. Er verurteilt alle menschenverachtenden, diskriminierenden oder rassistischen Äußerungen aus dem rechtsextremen Umfeld, mahnt eindringlich, sich der Geschichte zu erinnern und stellt sich entschlossen gegen die Diskriminierung einzelner Bevölkerungsgruppen.“
Der Vorstand der Versorgungsbetriebe hat einen Vorschlag zur Zusammenlegung der Kläranlagen Nebel und Wittdün ausgearbeitet und in der letzten Verwaltungsratssitzung vorgestellt. Da die Umsetzung des Beschlusses zu erheblichen Investitionen führt, wurde beschlossen, dass alle drei Gemeinden diesem Vorhaben mit einem Gemeinderatsbeschluss zustimmen sollten.
Die Abwässer aus Nebel und Norddorf werden in der Anlage in Nebel gereinigt, die Abwässer aus Wittdün und Steenodde in der Anlage in Wittdün. Die Verfahrenstechnik beider Anlagen, insbesondere die Rechen- und Sandrückhalteanlagen sind sanierungsbedürftig. Die Rührwerke und Belüftungssysteme entsprechen nicht mehr dem Stand der Technik und verbrauchen sehr viel elektrische Energie. Bis zu 160.000 kWh werden jährlich verbraucht, womit die Kläranlagen mit zu den größten Stromverbrauchern auf der Insel gehören. Es werden jährlich etwa 375.000 m3 Abwasser gereinigt. In den Sommermonaten kommt die Kapazität beider Anlagen an ihre Grenzen, in den Wintermonaten ist die Abwassermenge aus technischer Sicht eigentlich zu gering.
Eine von den Versorgungsbetrieben beauftragte Studie kam nun zu dem Ergebnis, dass auf Dauer gesehen (Zeitraum: 50 Jahre), die Sanierung und der Betrieb einer zentralen größeren Anlage deutlich wirtschaftlicher ist als die Sanierung und der Betrieb von zwei Anlagen. Die Studie sieht vor, die Kläranlage in Wittdün zurückzubauen und eine neue Schmutzwasser- Druckleitung von Wittdün nach Nebel zu bauen, wobei die bereits vorhandenen Pumpstationen in Süddorf und in Westerheide eingebunden werden. Die Kläranlage in Nebel wird hierzu baulich und technisch erweitert, um für die Zukunft ein wirtschaftliches und nachhaltiges Abwasserkonzept für die Insel Amrum zu bekommen.
Die Investition für eine Ertüchtigung der beiden vorhandenen Kläranlagen liegt laut Studie bei etwa 8.9 Mio. €, die Zusammenlegung beider Kläranlagen würde etwa 7,5 % weniger kosten. Die jährlichen Betriebskosten wären bei der Zusammenlegung etwa 100.000 € geringer. Der zukünftige Ausbau regenerativer Energieerzeugung könnte den Zukauf von Fremdenergie weiter reduzieren.
Die Investitionen werden über Kredite finanziert, deren Tilgung und Kapitalkosten sowie die laufenden Kosten über die Abwassergebühr.
Die Gemeinde Wittdün stimmte für die Zusammenlegung.