Am 3.Samstag im März leuchtete die Sonne über Amrum. Das war bestes Feierwetter. Vor allem Segler, Motorbootfahrer und Freunde des AYC waren bester Laune, sollte doch endlich ein halbes Jahrhundert Vereinsgeschichte im großen Rahmen begangen werden. Die Vereinsgründung war zwar schon der 8.Januar 1972 – aber 2022 hatte uns Corona noch fest im Griff, so dass an eine Feier im großen Rahmen nicht zu denken war.
Nun war das Gemeindehaus in Norddorf festlich maritim geschmückt. Es gab genügend Sitzplätze für mehr als 100 angemeldete Feierwillige und geladene Gäste vom Festland und eine Bühne für das interessante Rahmenprogramm.
Grußworte zum Jubiläum und „Geburtstagsgeschenke“ überbrachten von außerhalb: Nikolaus von der Lancken (1. Vorsitzende des Wyker Yachtclubs), Mathias Hansen (Vorsitzender Kreissportverband NF und Vertreter LSV), Johannes Jensen (Vorsitzender Kreisseglerverband NF) und Jan-Dirk Tenge (Vorsitzender Landesseglerverband).
Aus allen Reden kann man ein Resümee ziehen: Wassersport bedeutet Freiheit, Naturverbundenheit, Entspannung und soziale Interaktion. Es gibt eine Verbindung zwischen Jung und Alt. So ist es schön, dass es nicht nur eine Ehrenabteilung gibt, sondern auch eine aktive Jugendarbeit.
Ralf Hoffmann führte als 1. Vorsitzender durch den Abend und hat es sehr gut verstanden, alle Anwesenden mit seiner Präsentation über die Geschichte des Vereins in den Bann zu ziehen. Viele alte Bilder holten längst vergessene Erinnerungen in den Vordergrund (besonders der volle Hafen zu Regattaterminen) und auch an die Gründungsversammlung können sich noch einige Anwesende gut erinnern. 51 Mitglieder wählten damals den 1. Vorstand mit: 1.Vorsitzender: Peter Paulsen, 2. Vorsitzender: Fritz Paulsen, Schriftführer: Jens Kiesewein, Jugendwart: Udo Kabbe/Harro Jessen, Takelmeister: Jürgen Petersen und Platz- und Gebäudewart: Jens Flor.
Bemerkenswert ist, dass Peter Paulsen (P.P.) 30 Jahre 1. Vorsitzender bleiben sollte, bis er 2002 von Arno Schermer jun. abgelöst wurde. 2019 hat Arno Schermer dann die Geschicke des Vereins in die Hände von Ralf Hoffmann gelegt. Und dieser konnte 2022 „sein“ erstes großes Fest im Hafen vor dem Vereinslokal eröffnen: die Einweihung des 2. Schwimmsteges.
Ist noch jemand an mehr Details interessiert? Diese findet man u.a. in „Der kleine Amrumer“ 2024. Hier hat Ralf Hoffmann einen ausführlichen Artikel veröffentlicht mit dem Titel:“ 50 Jahre Amrumer Yachtclub“.
Keine Feier ohne Musik im Rahmenprogramm: Bevor es zu den Ehrungen gehen sollte, heizte Loschi – der singende Seemann – die Festgemeinde mit seinem Akkordeon und alten Seemannsliedern ordentlich ein. Es will schon was heißen, wenn ein Nordfriese anfängt zu schunkeln und die Lieder „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“ oder „Wir lagen vor Madagaskar“ textsicher mitsingt.
Viel Platz brauchte es anschließend auf der Bühne für die Vereinsmitglieder, die seit 50 Jahren und länger dem AYC aktiv die Treue halten. Anwesend waren an diesem Abend (alphabethisch sortiert):
Dethlefsen, Uwe
Hölck, Richard
Isemann, Per
Jessen, Sönke
Jessen, Uwe
Martinen, Gerret
Marion Mellmann – als Vertretung für Paul Meesenburg
Petersen, Jens,
Petersen, Volkert
Neben viel Applaus erhielten alle „Jubiliare“ ein Vereinskäppi mit Lorbeerkranz und die übliche Anstecknadel. Solle man also einmal eine Frage haben, wenn man durch den Hafen läuft oder vor der Grillplattform steht: Hat jemand solch ein Käppi auf- den kannst du fragen, der hat Ahnung!
Nach einem zünftigen Imbiss konnte man sich gestärkt zurücklehnen, um einem lehrreichen Vortrag von Andreas Gondesen zu lauschen. A,Gondesen gehört zu den „Freunden der Viermastbark PEKING e.V.“ und begrüßte das Publikum mit „Willkommen an Bord der Peking!“ Er erläuterte die Historie des Seglers vom Stapellauf 1911 bis zum aktuellen Stand der Restaurierungen heute. Sollte man Feuer gefangen haben: Die Buchung von PEKING-Führungen ist ausschließlich über www.shmh.de möglich.
Etwas überraschend bekam der Vortragende noch ein Geschenk aus dem Publikum: Einen Stick mit 100 Fotos, die ein Besatzungsmitglied der Peking damals gemacht hat. Die Besitzer der Fotos sind Nachkommen dieses Fotografen und geben die Bilder gerne an den Verein der PEKING-Freunde weiter.
Nach Beendigung des offiziellen Teils des Abends wurde noch lange zusammengesessen, um von alten Zeiten zu reden. Man erinnerte sich gerne an die Zeit, wo man mit viel Eigenleistung etliches in Gang gebracht hat und wo zu Regattawochenenden mehr als 100 Boote im Hafen lagen. Die Zeiten haben sich geändert, die Jugend hat viele Interessen, die alle unter einen Hut gebracht werden sollen und die Alten sitzen lieber auf der Plattform in der Sonne als auf den Booten im Regen und Sturm. Aber mit der Fusionierung des AYC mit dem ASRV tut sich doch gerade wieder etwas Neus auf. Alle sind gespannt auf die Entwicklung im Wassersport auf Amrum.